Im Sommer gibt es für viele Hausbesitzer kaum etwas Schöneres, als auf der eigenen Terrasse zu sitzen und die Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren.
Welche Abdichtungen gibt es?
Allgemein ist es wichtig zu wissen, dass sich Wasser stets einen Weg durch die meisten Baustoffe sucht. Dabei sind auch längere Strecken auf Dauer kein Hindernis für die Feuchtigkeit. Daher ist es häufig nicht damit getan, einfach etwas Abdichtmaterial auf die entsprechenden Materialien aufzubringen. Unterschieden werden bei einer Abdichtung die Terrassensanierung und eine Abdichtung vor dem Bau. Bei einer Sanierung werden die angerissenen Fugen ausfindig gemacht und mit Fugendichtmittel bestrichen. Bei moderneren Bauten wird dies in der Regel direkt mit angebracht, bei älteren Errichtungen hingegen ist dies meist nicht der Fall.
Für das Terrassen abdichten haben sich bisher drei Verfahren bewährt: Die erste Art ist durch das Ausrollen von Bitumen. Dabei wird eine Rolle mit sogenannten Bitumenbahnen verlegt (Preis pro Quadratmeter Bitumen 15 bis 30 Euro) und anschließend mit Dichtband verklebt. Danach können die Terrassenplatten auf der Fläche verlegt werden.
Außerdem kann eine Steinfläche auch mit Folie abgedichtet werden. Dafür wird eine dünne Folie meist aus PVC-Kunststoff ausgelegt.
Inzwischen weniger in Mode, aber weiterhin durchaus möglich, ist der Einsatz von Farben beim Anmischen des Flüssigkunststoffs. Dadurch erhält die Fläche ein hervorstechendes Aussehen.
Wie werden die Flächen abgedichtet?
Die Vorgehensweise ist davon abhängig, ob bisher eine Terrasse besteht oder nicht. Zunächst einmal ist es wichtig, die zu behandelnde Fläche ausreichend trocknen zu lassen. Dies ist wichtig, weil enthaltene Feuchtigkeit nach der Versiegelung und Abdichtung im Material gebunden ist und somit zum Mauerwerk wandern kann.
Anschließend ist es empfehlenswert, die Ränder der Bodenplatte zu versiegeln, wenn diese rau sind. In vielen Fällen lohnt es sich bereits kleine Risse zwischen Hauswand und Bodenplatten falls vorhanden abzudichten. Diese nennt man auch Hohlkehle. Außerdem ist ein Gefälle wichtig, damit das Wasser nicht auf der Fläche stehen bleibt. Ist das der Fall, kann sich das Wasser einen Weg durch das Fugenmaterial suchen. Ob ein ausreichendes Gefälle vorliegt, lässt sich mit einer Kugel überprüfen. Diese sollte von der angrenzenden Wand wegrollen.
Wenn das Versiegeln der bestehenden Steinterrasse nicht ausreichend ist, muss die Fläche eventuell abgerissen werden, um zunächst eine Abdichtung zu schaffen und anschließend neue Steinplatten zu verlegen.
Wie viel kostet die Abdichtung?
Die Kosten für die Abdichtung richten sich je nach der gewählten Abdichtungsart. Außerdem ist die Frage, ob die Arbeiten selbst durchgeführt werden sollen oder nicht. Die reinen Materialkosten liegen je nach Variante für eine 20 Quadratmeter Fläche zwischen 425 Euro und 1830 Euro.
Bei einer Behandlung mit Bitumen belaufen sich die Kosten für die Bitumenbahnen bei circa 300 bis 600 Euro. Die Fliesen kosten je nach Ausführung und Fläche circa 200 bis 400 Euro. Zusätzlich kosten das Dichtband circa 25 Euro, die Vorbereitung des Bodens 500 bis 600 Euro. Sollen alle Arbeiten von einem Handwerker durchgeführt werden, kommen Arbeitskosten hinzu, sodass die Kosten für eine 20 Quadratmeter große Fläche bei 1550 Euro aufwärts liegen.
Bei einem Auslegen von Folie sind die Kosten für die Kunststoffbahnen mit 200 bis 400 Euro geringer anzusetzen. Dadurch sind die Gesamtkosten mit 1450 bis 2200 Euro unwesentlich günstiger als bei einer Bitumenbehandlung.
Die aufwendigste Behandlung einer Steinterrasse ist die Flüssigkunststoffbehandlung. Die Kosten für den Kunststoff liegen bei 1200 bis 1800 Euro. Außerdem ist Dichtband zur Konstruktion nötig.
Daher sollte der Preis nicht das entscheidende Kriterium für die Auswahl sein.
Worauf muss beim Terrasse abdichten geachtet werden?
Vor dem Abdichten der Fläche ist es sehr wichtig, die entsprechende Ursache für das Eindringen von Feuchtigkeit zu finden. Da auch Stein und Beton Wasser durch feine Risse im Material (sogenannte feine Kapillaren) aufnehmen kann, gelangt es nach längerem Stehen tief ins Material. Unter Umständen gelangt es von dort aus an angrenzende Wände oder den darunterliegenden Keller, obwohl der eigentliche Boden dicht zu sein scheint. Grundsätzlich sollte der Boden vor einer Behandlung vollkommen trocken sein, bevor das eigentliche Abdichten beginnen kann.
Daher wird in der Regel nicht direkt mit einem Abdichten begonnen, da zunächst einige Dinge geklärt werden müssen. Da man stehendes Wasser kaum am Eindringen in Boden und Wand hindern kann, ist eine leichte Schräge unerlässlich. Da das Wasser bekanntlich bergab fließt, ist eine Schräge zur Hauswand hin sehr kritisch. Ist die Fläche bereits errichtet und die Schräge nicht korrekt, muss die Steinterrasse entweder am Hausende leicht angehoben oder abgerissen werden.
Unter Umständen ist auch ein Abdichten der Ränder der Platte ausreichend, doch das kann nur ein Fachmann vor Ort beurteilen.
Der Boden sollte zwischen zwei und drei Prozent zum Garten hin abfallen (dies entspricht etwa zwei bis drei Zentimeter pro Meter Weg). Wenn die Fläche durch eine Mauer von Garten getrennt wird, muss dafür gesorgt werden, dass das Wasser abfließen kann. Dafür sind meist kleinere Durchbrüche ausreichend, sodass kein Stau zustande kommt.
Wie können Kosten für die Abdichtung eingespart werden?
Da bereits einfache Arbeiten vor dem Abdichten selbst übernommen werden können, ist es möglich, die Kosten für den Umbau zu senken. Zu diesen Arbeiten gehört das Trocknen der Fläche mit einer Folie und das Vorbereiten des Bodens, das jeder Hausbesitzer selber erledigen kann.
Eine weitere Möglichkeit Geld zu sparen, ist die Wahl von preisgünstigen Fliesen oder Steinplatten. Je nach Fläche können damit ein bis mehrere Hundert Euro eingespart werden. Anders sieht das ganze bei Flüssigkunststoff aus. Hier lässt sich nur wenig am Material sparen, weil die Flüssigkunststoffschicht auch gleichzeitig die Bodenplatten ersetzt. Die nötige Menge des Flüssigkunststoffs lässt sich jedoch nicht merklich reduzieren. Außerdem sollte hierbei beachtet werden, dass teurerer Produkte meist die längere Haltbarkeit aufweisen und besser verarbeitet sind.
Um wirklich großes Geld zu sparen, lohnt sich meist ein Vergleich der jeweiligen Handwerksbetriebe, da diese mehr als die Hälfte der späteren Kosten bedeuten. Auch nähergelegene Betriebe bieten durch kürzeren Fahrweg ein Kostenersparnis.
Gibt es hohe Preisunterschiede zwischen Anbietern und Regionen in Deutschland?
Welche Risiken und Schäden können bei einem schlechten Service entstehen?
Da bei einer unsachgemäßen Abdichtung schnell das bereits im Material steckende Wasser eingeschlossen wird, kann es nach der Terrassensanierung zu einem Wasserschaden an angrenzenden Mauerwänden kommen. Dann sind meist innere Fäulnisprozesse die Folge. Im schlimmsten Fall kann dadurch die Statik des ganzen Gebäudes beeinträchtigt werden. Daher sollte spätestens bei einem entsprechenden Wasserschaden ein Fachmann konsultiert werden.
Durch Wasserschäden sind die Mehrkosten enorm, weshalb eine professionelle Durchführung unerlässlich.
Da es sich bei dem Umbau in diesem Umfang um eine umfangreiche und komplexe Angelegenheit handelt, sollten sich an diese Maßnahmen erfahrenere Handwerker und keine Hobby-Bastler wagen. Dementsprechend ist es wichtig, wenn man die Kosten für die Abdichtung möglichst gering halten möchte, einen möglichst günstigen Handwerksbetrieb in der unmittelbaren Umgebung zu finden.