Wenn es tropft, dreht auch der Zähler. Deshalb sollte man einen defekten Wasserhahn schnell selber tauschen oder einen Fachbetrieb beauftragen.
Einen neuen Wasserhahn einbauen: Auch für Laien durchaus machbar
Für einen neuen Wasserhahn gibt es verschiedene Gründe. Zunächst will nicht jeder Mieter für alle Ewigkeit dieselbe Armatur verwenden, von Zeit zu Zeit kann auch das Bad ein neues Design vertragen. Die Hersteller sind ständig bemüht, beinahe jährlich eine neue Kollektion anzubieten, um den Kundenwünschen nach Abwechslung nachzukommen.
Aber meist ist es die Technik, die zum Kauf eines neuen Wasserhahns motiviert. Will die Mischbatterie nicht mehr zuverlässig ihren Aufgaben nachkommen, läuft es meist auf eine Neuanschaffung hinaus. Gestandene Monteure raten allerdings zu oft verblüffend einfachen Reparaturen, um die Wasserversorgung wieder zu stabilisieren. Meist ist es der verstopfte Perlator, der den Durchfluss behindert oder unkontrolliert das kühle Nass in der gesamten Badestube verteilt. Auch verschlissene Dichtungen sorgen für eine Unterbrechung der Versorgung oder für ein anhaltendes Tröpfeln, das mit der Zeit den Umsatz des Versorgers in beachtliche Höhen treibt.
Praxis und Erfahrung
Auch wenn bei der Wasserversorgung meist die kleinen Ursachen für erhebliche Folgen sorgen: Beim Austausch einer Dichtung bleibt es oft nicht beim bloßen Ersatz preiswerter Kleinteile. Die Armaturen sind meist über Jahre erheblicher Feuchtigkeit ausgesetzt, Rost konnte sich bilden und so ist bei der Reparatur handwerkliche Erfahrung gefragt. Denn die Profis kennen alle Tricks und Kniffe, um auch in schwierigen Situationen immer eine praktikable Lösung zu finden.
Entsprechend sind aber auch die Kosten, die beim Wechsel des Wasserhahns entstehen können. Bei weitreichenden Verrostungen der Verschraubung kann auch der Experte nicht nach Schema F vorgehen. Und der Preis der Maßnahme ergibt sich aus dem hohen Zeitaufwand, der nun entsteht.
Kosten je nach Aufwand
Ein Installateur nimmt pro Arbeitsstunde etwa 40 bis 60 Euro. Soll er eine neue Armatur an die hoffentlich noch funktionsfähigen Eckventile anschließen, braucht er wenigstens 45 Minuten für diese Aufgabe, was einem Lohn von circa 30 Euro entspricht. Die Kosten für die Anfahrt, etwa 30 bis 50 Euro, kommen noch hinzu.
Die Armaturen tauschen: Eigenleistung und Ausdauer
Wer sich also selber ans Werk begeben will, braucht für den Wechsel des Wasserhahns einiges an Werkzeug. Wenn es die Hobbywerkstatt hergibt, benötigt der Heimwerker zunächst und vor allem Teflonband oder die traditionelle Variante aus Hanf zum Abdichten. Als Hardware sind unbedingt erforderlich eine massive Wasserpumpenzange, der Maul- oder Ratschenschlüssel sowie der Standhahnschlüssel. Letzterer gilt als Exot, aber bei besonders schwierigen Verhältnissen kann sogar er an seine Grenzen stoßen. Dies gilt auch für seinen natürlichen Vertreter, den Steckschlüssel, der auch in den meisten Hobbyräumen vorhanden sein dürfte. Für „sauberes“ Arbeiten verwendet der Hobby-Installateur einen Eimer, um das austretende Wasser aufzufangen, sowie ein umfangreiches Sortiment an belastbaren Putztüchern.
Wie bei allen Arbeiten an der Wasserversorgung beginnen wir mit dem Zudrehen des Haupthahns oder, wenn vorhanden, der Eckventile unterhalb des Waschbeckens. Anschließend kurz den Hahn aufdrehen, um sicherzugehen, dass auch wirklich keine Überschwemmung zu erwarten ist. Trotzdem findet der Eimer seinen Platz unter dem Becken, und der Wassertechniker löst nun die Anschlüsse am Boiler. Sinn und Zweck des vorsorglich platzierten Eimers zeigen sich besonders dann, wenn sich in Schläuchen oder Rohren der Mischbatterie noch Reste von Wasser befinden.
Der Steckschlüssel als Alternative
Die Wasseranschlüsse sind also gelöst, deshalb erfolgt nun die eigentliche Demontage des Hahns. Der ist unterhalb des Beckens befestigt, oft mit einer Überwurfmutter. Einige Hersteller verwenden auch Schrauben, immer aber ist mit einer Unterlegscheibe zu rechnen, die für einen sicheren Halt der Armatur sorgen soll. Erste Versuche mit der Wasserpumpenzange oder dem Maulschlüssel enden oft ohne Ergebnis, weil an dieser Stelle der Waschgelegenheit oft akuter Platzmangel herrscht.
Nach erfolgreicher Demontage der Befestigung geht es an das Lösen der flexiblen Schläuche. Oder der Rohre, die in älteren Systemen noch üblich waren. Dann lässt sich der defekte Wasserhahn vorsichtig nach oben herausziehen. Oft ist die Armatur mit einer Paste oder einer Dichtung auf dem Becken verklebt. Die Silikon-Reste entfernt man vorsichtig mit dem bereitliegenden Cuttermesser. Soll nur der Wasserhahn gewechselt werden und das Waschbecken bleibt erhalten, ist es wichtig, dass die Oberfläche des Beckens ohne Beschädigungen bleibt. Die Rohrrundbürste tut hier gute Dienste, auch eine nur ein wenig härtere Zylinderbürste erleichtert die Arbeiten. Anschließend trocknet man die Öffnung gründlich.
Die neue Armatur montieren
Nun geht es an das Einsetzen des neuen Wasserhahns. Bei vielen Modellen liefert der Hersteller auch einen weichen Dichtungsring mit, der seinen Platz auf der Öffnung des Beckens findet. Die Wasserschläuche führt man durch den Auslass bis unter das Becken.
Ebenfalls in der Verpackung müsste ein harter Dichtring zu finden sein, der von unten über die flexiblen Schläuche geschoben wird. Der Monteur führt anschließend die Unterlegscheibe an die Unterseite der Armatur und befestigt sie mit Hilfe der Überwurfmutter provisorisch. Denn der Wasserhahn muss noch korrekt ausgerichtet werden, deshalb bleibt die Mutter noch etwas lose.
Die Flexschläuche anbringen
Die flexiblen Schläuche werden an den Eckhähnchen einerseits und andererseits an der Armatur von unten angeschraubt. In der Bedienungsanleitung beschreibt der Hersteller den richtigen Anschluss, warmes und kaltes Wasser sind farblich gekennzeichnet. Einige empfehlen den Maulschlüssel oder sogar die Wasserpumpenzange für diesen Vorgang. Immer wieder wird aber darauf hingewiesen, dass die Flexschläuche empfindlich sind. Deshalb sollte man sie im Wesentlichen von Hand aufschrauben und nur für die abschließende Festigkeit ein Werkzeug verwenden.
Die Niederdruckarmatur als Sonderfall
Bei einer Niederdruckarmatur ergeben sich weitere Besonderheiten. Beim Anschluss an ein Untertischgerät oder einen Boiler sind bei diesen Modellen drei Anschlüsse zu erkennen, die besonders behandelt werden müssen. Auch hier sind farbliche Kennzeichnungen zu beachten, die das Montieren erleichtern.
Den Wasserhahn endgültig fixieren
Die bisherige provisorische Befestigung kann eine störungsfreie Nutzung der Armatur im Alltag nicht garantieren. Vielmehr müssen alle Komponenten gut befestigt sein, damit der Anwender nicht ständig mit Instabilitäten konfrontiert ist. Sind die Verschraubungen nicht ausreichend angezogen, lösen sich die Verbindungen durch den Gebrauch immer mehr, und es kommt darüber hinaus zu undichten Anschlüssen.
Deshalb fixieren wir als abschließende Maßnahme den Wasserhahn ordentlich auf dem Waschbecken. Zunächst ist die Armatur in die richtige Position zu bringen. Dann dreht der Installateur die Überwurfmutter unter dem Becken fest auf die Mischbatterie. Wie beim Abbauen ist auch hier der Steckschlüssel ein sinnvolles Werkzeug in einer engen und unkomfortablen Umgebung. Wenn vorhanden, können die Ratsche oder der Standhahnschlüssel ebenfalls zum Ziel führen. Als Ergebnis darf die aufliegende Dichtung in jedem Fall nicht länger sichtbar bleiben.
Nicht vergessen sollte man eine umfassende Prüfung zum Abschluss des Einbaus. Also bleibt der Haupthahn nicht länger geschlossen, auch die Eckventile werden wieder geöffnet.