Im Sommer boomt die Zeit, der mit Cabrioverdeck ausgestatteten Autos, denn viele liebe es, den Fahrtwind auf der Haut zu spüren.
Wie wird ein Schiebedach nachgerüstet?
Zunächst einmal lässt sich sagen, dass bei nahezu allen Fahrzeugen auch nachträglich ein offenes Dach angebracht werden kann. Welche Art von Dach sich anbietet, richtet sich zum einen nach den Wünschen des Fahrzeughalters, zum anderen nach der Dachkonstruktion des jeweiligen Fahrzeugs. Je nach der Stabilität und Krümmung des Dachs, kann ein Schiebdach mit der Größe eines Din-A4 Blattes oder bedeutend größer eingebaut werden.
Welche Schiebedächer für das jeweilige Fahrzeug zugelassen sind, ist in der allgemeinen Betriebserlaubnis zu finden. Allerdings werden bei einem solchen Umbau stets die Kontrolle und Abnahme des Fahrzeugs durch einen Sachverständigen nötig.
Beim Einbau werden zunächst alle Haltegriffe und Sonnenblenden im Innenraum abgenommen. Anschließend werden die Türdichtungen ausgebaut und es erfolgt der Ausbau des Dachhimmels. Dann werden die Dachspriegel entfernt oder versetzt. Daraufhin kann die Schablone für das neue Dach an die richtige Stelle gesetzt und ein Loch in das Fahrzeugdach gesägt werden. Nachdem das ehemalige Dachstück entfernt ist, werden die neuen Dichtungen für den Mechanismus eingesetzt. Dabei ist Präzision gefragt, damit das Fahrzeug hinterher weiterhin wasserdicht bleibt.
Wie viel kostet die Nachrüstung?
Die Kosten für einen solchen Umbau werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren beeinflusst. Zum einen spielt die Karosserieform und damit die Größe des Dachs eine entscheidende Rolle. Außerdem ist die Wahl der Dachart von großer Bedeutung. Unterschieden wird zwischen Hebe-, Spoiler und Faltdach. Ein Hebedach kann wie der Name bereits vermuten lässt, nur angeschrägt werden. Dadurch dringt nur Luft im hinteren Bereich des Dachfensters ein. Im Gegensatz dazu kann ein Spoilerdach vollständig geöffnet werden und lässt entsprechend mehr Fahrtwind in den Innenraum. Bei beiden Modellen gibt es das Dach als manuelle Lösung, dass per Hand geöffnet werden kann und als Automatiklösung. Im Schnitt belaufen sich die Kosten für die Bau eines solchen Dachs auf mindestens 830 Euro. Diese teilen sich in circa 250 bis 520 Euro für das Material (je nach gewünschter Dachart) und die Arbeitskosten auf. Der Arbeitsaufwand entspricht etwa einer bis vier Stunden, je nach Dach.
Ein Faltdach nachzurüsten ist etwas aufwendiger und kostet entsprechend mehr, mindestens aber 1.000 Euro. Der Arbeitsaufwand liegt hierbei zwischen fünf und acht Stunden. Ein Faltdach lässt sich stufenlos und beliebig weit öffnen und erzeugt damit wohl am besten das gewünschte Cabrio-Gefühl. Dabei wird ein festes Verdeck aus Kunststoff zum Öffnen des Fensters zusammengerafft, wie bei einem Segel.
Ist ein solcher Umbau TÜV-konform?
Der Umbau eines Fahrzeugs in einem solchen Maß muss stets von einem Sachverständigen erneut abgenommen werden. Hat dieser Sachverständige dem Fahrzeug anschließend seine Fahrtauglichkeit bestätigt, muss das Fahrzeug nicht erneut außerhalb der regulären TÜV-Untersuchen vorgeführt werden und ist somit TÜV-konform.
Gibt es regionale Preisunterschiede?
Je nach Region schwanken vor allem die Arbeitskosten der Werkstätten mitunter stark. Dementsprechend liegt der Preis für den Einbau in Großstädten wie Hamburg, München und Berlin (teils auch nachfragebedingt) deutlich höher als auf dem Land. Das Minimum liegt bei etwa 350€ für eine Nachrüstung, das Maximum bei 1.750 Euro.
Ein weiterer Unterschied besteht zwischen Ost und West beziehungsweise Nord und Süd. Im Schnitt sind die Preise für den Umbau im Norden etwas günstiger als im Süden. Gleiches gilt für den Osten im Vergleich zum Westen Deutschlands. Die weiteren Preisunterschiede entstehen anschließend für die verschiedenen Fahrzeugtypen. Eine Limousine und ein SUV sind in der Regel günstiger als ein Coupé mit einem stark gebogenen Dach.
Kann man beim Schiebedach nachrüsten Kosten einsparen?
Da wie bereits erwähnt vor allem der Stundensatz der Fachbetriebe für die entstehenden Gesamtkosten maßgeblich ist, lohnt sich ein Vergleich der Werkstätten untereinander. Dadurch können sich mitunter Preisunterschiede von mehreren Hundert Euro ergeben. Diese sind umso größer, je aufwendiger das gewünschte Dach ist, da mehr Arbeitsstunden für den Einbau nötig sind.
Welche Risiken können durch das Schiebedach nachrüsten entstehen?
Wenn die Umrüstung nicht fachgerecht ausgeführt wird, kann dies die Stabilität des Dachs beeinträchtigen. Damit hat das Dach bei hohen Geschwindigkeiten nicht genügend Kraft, dem Fahrtwind zu wiederstehen. Dies kann sogar so weit gehen, dass das Dach bei einem zu großen Fenster während der Fahrt einbricht oder abreißt. Die dadurch entstehenden Schäden sind meist erheblich größer, als die Arbeiten von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Weitaus weniger gefährlich, aber nicht weniger ärgerlich, sind undichte Stellen, die bei nicht fachgerechten Einbau des Schiebdachs entstehen und den Innenraum des Fahrzeugs in Mitleidenschaft ziehen können. Dementsprechend muss das Zuschneiden des Dachs sehr präzise erfolgen und die Dichtungen sollten mit speziellem Kleber angebracht werden, um sicherzustellen, dass sich diese auch nicht nach einigen Monaten wieder lösen. Da es sich bei dem Fenster in den meisten Fällen um Glas handelt, sind kleinere Steinschläge und Schäden wahrscheinlich. Dementsprechend ist es wichtig, auf CE-zertifizierte und wertige Materialien zu setzen und nicht an diesen zu sparen.
Was sind die Vorteile und Nachteile eines solchen Dachs?
Die Vorteile eines Schiebehubdachs sind relativ klar. Das Dach sorgt für eine gute Versorgung mit frischer Luft und kann so auch die Klimaanlage ersetzen. Außerdem hat das Dach im Gegensatz zur Klimaanlage einen entscheidenden Vorteil: Eine Klimaanlage kann kühlen und erfrischen, liefert auf Dauer aber nur wenig frischen Sauerstoff. Besonders bei einer alten Klimaanlage kommen noch Keime hinzu, die wiederrum für die frische und gesunde Luft eines Dachs zum Öffnen sprechen.
Außerdem ist es für viele Autofahrer ein sehr angenehmes Gefühl, mit offenem Dachfenster und leichtem Fahrtwind zu fahren. Zudem bietet ein Schiebedach mehr Helligkeit im Innenraum und einen Ausblick in den Himmel, der das Fahrzeug meist freundlicher und die Atmosphäre angenehmer macht.
Im Gegensatz dazu führt ein Schiebehubdach zu einer leicht schlechteren Aerodynamik, was wiederrum den Kraftstoffverbrauch marginal erhöht. Bleibt die Klimaanlage jedoch dafür ausgeschaltet, spart man gegebenenfalls sogar Kraftstoff.
Da dennoch vielen Autofahrern ein offenes Dach gefällt, könnte ein Umbau auch den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs positiv beeinflussen.
Gibt es weitere Dinge über Schiebedächer zu wissen?
Wer hin und wieder im Stress des Alltags zu Vergesslichkeit neigt, der kann sich zusätzlich zum neuen Dach einen Regensensor einbauen lassen. Dieser wird tätig, sollten sie einmal vergessen das Dach vor dem nächsten Regenschauer zu schließen.
Doch Vorsicht: Der Sensor enthebt Sie nicht von ihrer Sorgfaltspflicht. Das bedeutet: Sollte Ihr Fahrzeug gestohlen werden, während das Fenster nicht geschlossen war, sind Sie (teilweise) selbst für den Schaden verantwortlich.
Außerdem sollte vor dem Umbau unbedingt abgewogen werden, ob sich dieser für das entsprechende Fahrzeug überhaupt lohnt.
Zusätzlich ist es wichtig, auf eine spezielle Zertifizierung der Werkstatt zu achten. Misstrauen ist bei sehr günstigen Angeboten und windigen Werkstätten angebracht. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist eine Werkstatt mit entsprechender Zertifizierung, empfehlenswert.
Zur Orientierung im Hinblick auf die Schiebedachnachrüstung ist der Vergleich von ExpertenTesten.de ideal geeignet. Basierend auf zahlreichen früheren Bewertungen, liefert das TÜV-zertifizierte Vergleichsportal alle relevanten Aspekte und Informationen, die bei der Suche nach einer geeigneten Werkstatt wichtig sind.