Der heftige Regen hat den Parkplatz in eine schlammige Jauchegrube verwandelt. Endlich soll der Parkplatz gepflastert werden, sodass er auch im Herbst und Winter für Pumps-tragende „Weiblichkeiten“ und allerlei kleine Gäste begehbar wird.
Pflastern ist keine Arbeit für Laien
Soll der gepflasterte Parkplatz später nicht nur perfekt aussehen, sondern auch funktionieren, braucht es eine kluge Planung und die richtigen Werkstoffe in Verbindung mit genügend Fachkenntnis der Materie. Im Hinblick auf ein müheloses „Dahingleiten“ des Wagens, auf den Kaffee, der im Auto bis zum Parkplatz nicht verschüttgehen darf und auf die ruhige zweite Hand, die dem auf dem Beifahrersitz fest geschnallten Spitz eine Zecke aus dem Ohr entfernen kann, muss der Auftraggeber ein wenig Geld investieren.
Die Kosten für Pflasterarbeiten richten sich nach der Qualität und Menge der Pflastersteine, der Art und Weise des Verlegens, dem Schwierigkeitsgrad des Geländes und dem Anwendungszweck. Soll der Parkplatz lediglich für eine Familie auf dem eigenen Grundstück hergerichtet werden oder handelt es sich vielmehr um ein öffentliches Projekt. Natürlich kann diese Arbeit auch selbst erledigt werden, jedoch ist es ratsam, eine Firma zu bestellen. Besonders bei größeren Flächen, ist die Erfahrung von Profis sehr hilfreich. Es bedarf auch einiges an fachlichem Know-how, um sämtliche „Pflasterarbeits-Sünden“ nicht zu begehen.
Einen Parkplatz zu pflastern ist ein Projekt, das sich in fünf Etappen einteilen lässt. Zunächst einmal wird die zu pflasternde Fläche abgelaufen, gemessen, die Vorbereitungen werden mit den Fachleuten besprochen und dokumentiert. Der zweite Schritt ist das Ausheben der Fläche bis auf 40 Zentimeter.
Etappenziele
Wird die Arbeit von einer Firma übernommen, müssen für den Aushub ungefähr 8 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden und die Folgekosten, die noch dazu kommen. Denn ein Erdaushub setzt sich aus mehreren Posten zusammen:
Dem Container, dessen Transport und Abtransport, dem Erdaushub selber, hier wird der Preis pro Kubikmeter berechnet und der Entsorgung, das heißt die Fahrt zur Deponie und die Entladung vor Ort. Alles in allem würde eine Fläche von 40 Quadratmetern Erdaushub rund 1.000 Euro kosten. Nach dem Erdaushub und der Entsorgung würde ein Unterbau aus Kies oder Schotter und Splitt oder Beton gelegt werden. Hier liegen die Kosten bei rund 30 Euro für den Quadratmeter. Die Kosten für die Handwerker die das Pflaster verlegen, betragen ungefähr 30 Euro bis 50 Euro.
Werden die reinen Materialkosten herausgerechnet, ergibt sich folgende Aufstellung:
- Beton-Pflastersteine 20 Euro pro Quadratmeter
- Der Unterbau 5 Euro
- Randsteine mit 3 Euro.
Eine steinige Angelegenheit
Die Pflasterung ist Kunst oder hat lediglich Gebrauchswert. Die Steine machen aus einem Parkplatz ein „Willkommens-Ort“ oder einen Platz zum Parken, einen Platz, der gerne überquert wird, wenn auch das Auto am anderen Ende wartet oder er ist nur ein Stück Pflaster, das unbeachtet jeden Tag befahren wird. Die Preise für Pflastersteine variieren von 20 Euro pro Quadratmeter für Betonsteine bis zu 150 Euro für kostbare Natursteine.
Die große Auswahl auf dem Markt macht die Entscheidung nicht einfacher. Da sind die Beton Doppel-T Normalsteine für rund 16 Euro pro Quadratmeter, sie sind funktional, schlicht und gut sauber zu halten. Die Quadrat Pflastersteine, das Rechteck Pflaster und der Rasengitterstein sind alle aus Beton und in unterschiedlichen Farben erhältlich. Die „elitäre“ Gruppe aus feinen Natursteinen, aus Muschelkalk, Aquanit und Granit, für die schon einmal von 30 Euro an aufwärts bis zu 100 Euro für den Quadratmeter ausgegeben werden müssen, sind schön aber nicht für jeden Anlass zweckmäßig.
Die Wahl kann ebenso auf Platten fallen, die im Einzelnen eine größere Fläche haben, aber ebenso in verschiedenen Materialien zu haben sind. Abhängig von der Größe und Art der Platten fallen Kosten zwischen 50 Euro und 100 Euro an, aber auch noch weit darüber. Beim Kauf der Platten ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie PKW-tauglich sind. Viele Produkte eignen sich lediglich als Gehwegplatten. Für Einfahrten zum PKW Stellplatz oder als Befestigung für den Carport werden gerne härtere Materialien verwendet, wie Basalt oder Granit.
Flächen, die schwere Lasten tragen müssen, brauchen einen besonderen Unterbau und besondere Pflastersteine. Die Hofeinfahrt muss auch im Winter befahrbar sein. Deswegen müssen die Steine belastbar und widerstandsfähig sein und dürfen sich unter der Kälte nicht verändern. Beton ist beispielsweise leicht porös, was bei Feuchtigkeit Vorteile hat. Natursteine sind dagegen sehr viel rutschiger. Allerdings werden für die Beton-Steine Randbefestigungen benötigt, weil sie sich verschieben können, was bei den Natursteinen nicht vorkommt. Alle Pflasterstein-Ausführungen haben Vor- und Nachteile und eignen sich mehr oder weniger gut für Parkplätze, Hof – Einfahrten, Carports und Hauszugänge.
Durch eigene Hände Arbeit
Geometrie
Für den Laien gibt es schöne Designs und weniger passende, die Einfahrt spricht den Besucher an oder missfällt ihm. Punkt. Der Auftraggeber für Pflasterarbeiten sieht in den Mustern mehr als nur Schönheit. Die Verlegemuster bedeuten vielmehr durch ihre Verzahnung oder Freilassung ein „Mehr“ an Stabilität und Haltbarkeit. Je mehr die Steine ineinander verzahnt sind, desto stabiler ist das Resultat und desto öfter können Fahrzeuge darüber hinwegfahren ohne Spuren zu hinterlassen.
Ein Beton-Rechteckpflaster ist die kostengünstigste Variante. Für eine Einfahrt würde der Fachmann ein Verlegemuster von Pflastersteinen mit wenig Fugen bevorzugen. Für einen stabilen Untergrund können Sie den Maurerverband oder Blockverband als Verlegemuster wählen, hier verzahnen sich die Pflastersteine besonders gut. Die Verlegung ausgefallener Muster braucht großes handwerkliches Geschick und bei verwinkelten Flächen Fachkenntnis. Welche Steine sich zum Beispiel für einen Parkplatz auf dem eigenen Grundstück am besten eignen, verrät Ihnen eine ausgesuchte Firma für Garten- und Landschaftsbau. In jedem Bereich, so auch bei den Pflastersteinen, gibt es immer auch die Entscheidung für umweltverträgliche Lösungen.
Sauber macht lustig
Im Herbst passiert es häufig, dass der neu gepflasterte Parkplatz von den schmutzigen Reifen in Mitleidenschaft gezogen wird. Dann stellt sich die Frage, wie die Steine gereinigt werden können. Nicht jeder Stein kann beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden. Bei manchen Flächen können Sie Hausmittel benutzen. Auch Flechten können sich an die Steine heften. Dadurch, dass Pflastersteine immer Fugen haben, siedeln sich in diesen Lücken gern auch unliebsame Unkräuter an, die mit einer Fugenbürste entfernt werden können. Betonsteine werden leicht mit Hausmitteln behandelt, zum Beispiel mit einer Mixtur aus Soda und heißem Wasser.
Für die tägliche Reinigung ist immer der „Hexenbesen“ die erste Wahl.
Der Hochdruckreiniger ist zwar für den Benutzer rückenschonend, für die Steine jedoch manchmal ungesund. Basalt oder Granit macht es nichts aus, aber feinere Oberflächen oder versiegelte Steine können durch den starken Strahl beschädigt werden. Sandstein soll beispielsweise nur mit einer neutralen Seife und warmem Wasser gereinigt werden. Für alle Natursteine gibt es spezielle Natursteinreiniger. Und bei allen Reinigern schaut der umweltbewusste Verbraucher natürlich auf die biologisch abbaubaren Lösungen!