Da es unterschiedliche Arten von Bitumen gibt, ist die Nachfrage nach diesem Produkt sehr hoch und die Preise variieren dementsprechend stark. Von daher ist es empfehlenswert, sich schon im Vorfeld mit den möglichen Kosten von Bitumen auseinanderzusetzen und sich auf die Suche nach günstigen Anbietern zu machen.
Bei Bitumen handelt es sich um das älteste Mineralölprodukt natürlichen Ursprungs. Übersetzt bedeutet die lateinische Bezeichnung „Erdpech“. Hauptbestandteile sind Kohlenwasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel. Bitumenplatten sind vielseitig einsetzbar.
Besonders oft verwendet werden sie aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften auf Flachdächern zum Schutz vor extremen Wetterverhältnissen oder heftigem Niederschlag. Doch auch innerhalb des Straßenbaus finden sich mittlerweile viele dieser Platten, obwohl Bitumen bis heute mit gewöhnlichem Teer verwechselt wird.
Bitumenplatten vom Anbieter in der Nähe verringert den Preis
Der externe Produkt Test hat zwar einerseits ergeben, dass sich das Preisniveau in Bezug auf Bitumenplatten recht einheitlich entwickelt hat. Andererseits variiert der Quadratmeterpreis teilweise um bis zu 40 %. So kommt es vor, dass ein Anbieter je Quadratmeter Bitumenplatten rund 6,- Euro abrechnet, während sein Konkurrent ganze 10,- Euro für den Quadratmeter haben möchte. Es ist also grundsätzlich die beste Idee, sich so gut wie möglich über die Preise in Euro zu informieren und sich auf einen Vergleich einzulassen.
Nur dann, wenn das Flachdach auch tatsächlich durch einen ausgewiesenen Fachmann mit Bitumenplatten verlegt worden ist, kommen auch seine guten Eigenschaften zum Tragen. Ist dies nicht der Fall, kann von einem „Schlecht-Wetter-Schutz“ auf dem Dach leider keine Rede sein.
Bitumenplatten – Anwendungsbereiche und Produktmerkmale
Bitumen auf den Dächern
Bitumen ist aufgrund seiner besonderen Eigenschaften das beste Material für eine Mehrfachverwendung. Sobald Bitumen erwärmt wird, kann es wieder bearbeitet und in die gewünschte Form gebracht werden. Dieses praktische Produktmerkmal führt dazu, dass die Nachfrage von Bitumen in Form von Dachbahnen, Schindeln oder Wellplatten bis heute recht groß ist und das nicht nur auf Flachdächern.
Bitumen auf den Straßen
Beim externen Test des Produkt Vergleich Portals konnte das Material Bitumen auch noch in einem anderen Bereich punkten und zwar im Straßenbau. Es eignet sich nämlich hervorragend als Bindemittel im Asphalt.
Bitumen als Schalldämmer in Fußbodenbelägen
Eine weitere Eigenschaft von Bitumen ist seine schalldämmende und wärmeisolierende Wirkung. Wendet man Bitumen unter dem Fußboden an, wird der Trittschall beträchtlich gedämmt. Das gleiche Verfahren funktioniert auch in Aufzügen und Autos – speziell angefertigte Bitumenmatten dämmen die Übertragung des Schalls.
Bitumen zum Isolieren von Stromkabeln
Bitumen verfügt lediglich über eine geringe Leitfähigkeit, sodass es sich im Vergleich zu anderen Materialien ausgesprochen gut als Isolationsmaterial für Stromkabel eignet.
Bitumen in der Papier Industrie
Selbst bei der Herstellung von Papier wird Bitumen mit seinen vielen positiven Eigenschaften gerne genutzt.
Bitumen zur Herstellung von Farben
Innerhalb der Farb- und Lackindustrie profitiert man ebenfalls von den Fähigkeiten des Bitumen. Aufbau und Struktur sind derart vielfältig, dass es kaum einen Bereich gibt, in dem das Bitumen nicht gern verwendet wird.
Bitumenplatten – wovon sind die Kosten abhängig?
Die ultimative Hauptrolle spielen Bitumenplatten im Dachdecker-Bereich. Die Bitumenwellplatten finden sich auf nahezu jedem Dach wieder. Ab einer Dachneigung von 15% sind Bitumenplatten ideal und das Anbringen ist für einen erfahrenen Dachdecker absolut komplikationslos. Die Platten werden direkt auf die Oberfläche der Lattung des Daches angebracht mithilfe spezieller Nägel. Der Preis hierfür variiert zwischen 10,- Euro und 20,- Euro pro laufendem Quadratmeter. Damit werden allerdings nur die Kosten für das Eindecken der Bitumenbahnen abgedeckt. Ein komplexer und fachgerechter Dachanschluss kostet hingegen zwischen 40,- und 60,- Euro pro laufendem Meter.
An dieser Preisspanne ist deutlich zu erkennen, wie wichtig es ist, Preise und Kosten zu vergleichen und dabei geschickt zu agieren. Der externe Vergleich von ExpertenTesten.de ist der erste Schritt, um alle wichtigen Informationen und technischen Eckdaten zu sammeln. Für welches Handwerksunternehmen man sich am Ende entscheidet, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab:
- Service
- Fachkompetenz
- Termine/Organisation
- Bezugsquelle aller erforderlichen Materialien
- Entfernung/An- und Abfahrtskosten
Wirbt ein Anbieter mit besonders attraktiven Preisen, sollte er genauer durchleuchtet werden. Es geht darum, abzuklären, welche Leistungen dieser Preis beinhaltet. Teilweise erscheinen bestimmte Anbieter im direkten Vergleich zu anderen Anbietern eher teuer. Unterm Strich allerdings kristallisiert sich schnell heraus, dass der Umfang der Leistungen viel größer ist als bei dem vermeintlichen „Schnäppchen-Angebot“. Kompetente Dachdecker beziehungsweise Handwerksunternehmen haben meist einen Plan B in der Hinterhand, der für den Fall zum Tragen kommt, dass die gewünschte Dienstleistung so nicht durchführbar ist. So werden Bitumenwellplatten ganz anders angebracht als Bitumendachschindeln. Letztere werden zwar ebenfalls mithilfe von speziellen Nägeln auf der unteren Dachkonstruktion befestigt.
Das Team von ExpertenTesten.de empfiehlt, sich nach dem besten Anbieter in der Nähe umzuschauen. So kann zumindest der Preis für die oft teuren An- und Abfahrtskosten erfolgreich reduziert werden. Je weiter weg das Handwerksunternehmen ist, für das man sich entscheidet, desto höher fallen schließlich die Fahrtkosten aus. Wer also eine günstigere Rechnung haben möchte, sollte Kosten dieser Art tunlichst vermeiden. Bei Handwerkern in der Nähe funktioniert das ausgezeichnet und man hat noch einen weiteren, großen Vorteil, der nicht unterschätzt werden sollte: Es ist ein kompetenter Ansprechpartner in der Nähe, der die Preise der Materialien kennt, Bezugsquellen aus der Region pflegt und zudem den ein oder anderen Tipp zur Hand hat, für den Fall das weitere Fachleute aus der Region oder in der Nähe gesucht werden.
Bitumenplatten – wie Bitumen gewonnen wird
Grundsätzlich können nicht alle verfügbaren Rohöle für die Herstellung von Bitumen genutzt werden. In Frage kommen Erdöle aus dem mittleren Osten, Russland und Venezuela. In den dortigen Raffinerien wird das Rohöl dann bei 350 bis 380 Grad Celsius durch mehrere Stufen hindurch destilliert und zu Bitumen verarbeitet.
Dieser mehrstufige Prozess erzeugt die verschiedenen Arten von Bitumen:
- Straßenbau-Bitumen
- Industrie-Bitumen
- Hochvakuum-Bitumen
- Polymermodifizierte Bitumen
- Oxidations-Bitumen.
Letzterer wird vorwiegend zur Herstellung der Dach- und Dichtungsbahnen verwendet.
Wer geduldig ist, kann sich auch für natürliches Bitumen entscheiden, denn auch dieses gibt es auf der Erde. Der geologische Zeitraum seiner Entstehung ist allerdings sehr lang, denn dazu muss zunächst das Erdöl vollständig verdunsten. Bitumen, welches nach 1980 gewonnen wurde, ist sogar recyclebar.
Tipp um Bitumen im Vergleich zu anderen Materialien lange haltbar zu machen:
Bitumen an sich ist nur sehr gering Wasserdampf-durchlässig. Aus diesem Grunde ist es notwendig, speziell beim Dachaufbau auf eine ausreichende Belüftung zu achten.
Wichtige Daten und Fakten über Bitumen
- Bitumen ist lateinisch und bedeutet „Erdpech“.
- Bitumen ist vielseitig verwendbar.
- Bitumen lässt sich nach der Erwärmung erneut bearbeiten und ist dadurch mehrfach einsetzbar.
- Bitumen wird gerne im Bereich der Dachdecker-Arbeiten eingesetzt.
- Die schallisolierende Wirkung kommt dem Bitumen auch im Bereich des Bodenbelages zugute.
- Auf Dächern wird Bitumen wegen der Widerstandsfähigkeit bei extremen Wetterlagen sehr geschätzt.
- Die Preise rund um Bitumen variieren trotz angeblicher Kostenstabilität teilweise sehr stark.
- Bitumen ist das älteste Mineralprodukt mit natürlichem Ursprung.
- Schon bei den alten Griechen in der Antike wurde Bitumen verwendet.
- Der griechische Philosoph und Geschichtsschreiber Herodot äußerte sich erstmalig um 500 v. Christus schriftlich über dieses Material.
- Ab dem Jahre 1873 wurde Bitumen regelmäßig hergestellt.
- Inzwischen verbraucht allein die Bundesrepublik Deutschland pro Jahr mehr als zwei Millionen Tonnen an Bitumen und ein großer Anteil davon befindet sich auf unseren Dächern.
Bitumen und Teer werden häufig miteinander verwechselt, obwohl die Unterschiede groß sind;
- Teer wird im Vergleich zu Bitumen nicht aus Rohöl gewonnen
- Teer besteht hauptsächlich aus Kohle
- Bitumen und Teer werden völlig unterschiedlich verarbeitet
- Bitumen hat Teer als Straßenbelag größtenteils abgelöst. Das sogenannte „Teeren“ der Straßen erfolgt inzwischen längst mit Bitumen als Ausgangsmaterial.
Bitumen selbst verarbeiten
Im Vergleich zu anderen Bezugsquellen kann Bitumen auch über diverse Baumärkte, wie Hornbach, Toom oder Bauhaus gekauft werden und das sogar zu recht attraktiven und günstigen Preisen.
Ambitionierte Handwerker können Bitumen sicherlich auch gut selbst einsetzen – ungeübt jedoch auf Dächer zu steigen, ist nicht empfehlenswert, zumal die Preise mitunter recht günstig sind.