Dafür müssten wir unsere eigenen Sanktionen brechen

Gas nur noch gegen Rubel - Putin setzt uns die Pistole auf die Brust!

Kreml-Herrscher Wladimir Putin hat seine Regierung angewiesen, für Gaslieferungen nur noch Rubel zu akzeptieren. Zahlungen in Dollar oder Euro sollen demnach nicht mehr angenommen werden.
Das ist eine Eskalation des Wirtschaftskrieges, sagt der Ökonom Jens Südekum. Denn Putin würde uns damit zwingen, unsere eigenen Sanktionen zu umgehen.
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"Unfreundliche Staaten" wie Deutschland, die EU-Staaten, USA, Kanada oder GB betroffen

Betroffen sind demnach die von Russland auf einer schwarzen Liste festgehaltenen „unfreundlichen Staaten“. Dazu gehören Deutschland und alle anderen EU-Staaten, aber etwa auch die USA, Kanada und Großbritannien.

Die Zentralbank und die russische Regierung hätten nun eine Woche Zeit, die Modalitäten für die Umstellung von Devisen- und auf Rubelzahlungen festzulegen, sagte Putin.

Top-Ökonom: Würde der Westen nun für Gas in Rubel zahlen, würde er seine eigenen Sanktionen unterlaufen!

Gas für Rubel: Was hat Putin mit diesem Schritt vor? Eindeutig eine Zuspitzung des Konfliktes mit dem Westen. "Das ist eine Eskalation des Wirtschaftskrieges", erklärt Top-Ökonom und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums, Jens Südekum, gegenüber Reuters. „Diese Breitseite haben nicht viele erwartet“, so der Ökonom weiter. Mit diesem Schritt setzt Putin dem Westen die Pistole auf die Brust. Vor allem auch Deutschland, das vom russischen Gas abhängig ist. Um in Rubel zahlen zu können, müsste der Westen seine eigenen Sanktionen gegen Russland außer Kraft setzen und bei der russischen Zentralbank um Rubel bitten.

Für Südekum stellt dies einen klaren Vertragsbruch dar. "Für Gaslieferungen gibt es langfristige Verträge, die auf Dollar lauten", macht Südekum deutlich. "Wenn Putin nun erklärt, er akzeptiere nur noch Rubel, bricht er diese Verträge." In irgendeiner Form werde der Westen nun reagieren müssen. Ein Embargo von Energieimporten aus Russland sei, laut dem Ökonomen, "wahrscheinlicher geworden". Würde der Westen dem russischen Ansinnen Folge leisten, müsste er seine eigenen Sanktionen wegen des Krieges gegen die Ukraine also unterlaufen und Rubel bei der russischen Zentralbank holen.

Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hatte die russische Regierung bereits Anfang des Monats beschlossen, dass eigene finanzielle Verpflichtungen bei „unfreundlichen Staaten“ nur noch in Rubel beglichen werden. Darunter sind auch die Ukraine, die Schweiz und Japan. (dpa/Reuters/eku/lwe)

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