Mit so einem Husten geht man nur ungern ins Büro. Was aber, wenn man sich fit genug für ein paar Stunden Arbeit fühlt? Vielleicht auch im Homeoffice? Eine Lösung wäre die Teilzeit Krankmeldung.
„Es gibt immer wieder Patienten, die sagen, ich könnte arbeiten, aber ich schaffe nicht die volle Arbeitszeit. Und da wäre die Teilzeit-Krankschreibung für uns eine Möglichkeit mit einem viel größeren Gestaltungsspielraum, auch Patientinnen und Patienten entgegenzukommen“, sagt Hausarzt Dr. Stefan Spieren.
Ein Konzept, über das kräftig debattiert wird. Jetzt sprechen sich mit DIHK-Präsident Adrian und Handwerkspräsident Dittrich die Bosse zweier großer Wirtschaftsverbände dafür aus, angesichts hoher Krankenstände in den Unternehmen. Experten pflichten bei.
„Wenn man das Beispiel nimmt, dass wir 900 Millionen Tage an Arbeitsunfähigkeit haben im Jahr in der deutschen Wirtschaft, und wir würden, wie gesagt, nur 10 Prozent dieser Tage von einer kompletten Krankschreibung zu einer Halbtags Krankschreibung konvertieren können, hätten wir 45 Millionen Krankheitstage der Wirtschaft zugeführt“, sagt Arbeitsmarktexperte Nicolas Ziebarth.
Eine große Hilfe gegen den Fachkräftemangel und hohe Ausfallkosten bei den Unternehmen. Doch was sagen die Arbeitnehmer selbst dazu? Bei unserer Straßenumfrage kommt das Konzept unterschiedlich gut an. Die einen halten es für eine gute Idee, die anderen sagen: „Entweder man ist krank oder man kann arbeiten.“
So sieht es auch der Hausärzteverband. Wer krank ist, ist krank, heißt es. Der Deutsche Gewerkschaftsbund nennt die Idee schlicht absurd. Und auch das Gesundheitsministerium hat der Teilzeitkrankschreibung eine klare Absage erteilt. Die Debatte dürfte aber weiter kochen und könnte nach den Neuwahlen neuen Schwung bekommen.