Es ist Rushhour in Düsseldorf, Aber rasch in den Feierabend kommen die Leute trotzdem nicht. Es knubbelt sich mal wieder.
„Es geht nirgendwo etwas vorwärts. Es ist alles ein bisschen schwierig“, sagt ein Pendler. „Schon hardcore im Moment“, sagt ein anderer.
43 Stunden stand man letztes Jahr im Durchschnitt im Stau. Am meisten gebeutelt waren die Autofahrer in Düsseldorf mit 60 Stunden Zeitverzögerung, gefolgt von Berlin und Stuttgart mit jeweils 58 Stunden. In Köln stand man 56, in München 55 Stunden im Stau. Viel länger als eine ganze Arbeitswoche oder knapp zwölf Minuten pro Arbeitstag. So lange warten aber auch viele Bahnpendler jeden Tag auf ihren verspäteten Zug.
„Die Deutsche Bahn hat auch große Schwierigkeiten. Und wenn ich wirklich in Time irgendwo ankommen möchte, dann nehme ich doch lieber mein Fahrzeug“, sagt Stauforscher Michael Schreckenberg von der Uni Duisburg.
Eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Und weil sowohl das Bahn als auch das Straßennetz im Sanierungsstau stecken, kann das alles noch Jahrzehnte dauern. Die Kosten schwindelerregend. „Ein Stau von vier Kilometer Länge über drei Stunden auf einer zweispurigen Autobahn kostet den Verkehrsteilnehmer rund 100.000 Euro“, sagt Schreckenberg. Sie verbrauchen mehr Benzin oder kommen zu spät zur Arbeit. Aufs Jahr gerechnet sind das bis zu 100 Milliarden Euro. durch den Zeitverlust. Hätte man diese verlorene Zeit bloß an den Urlaub dranhängen können. Kleines Trostpflaster In Istanbul, New York und London verplempern Pendler noch mehr Zeit. Mehr als 100 Stunden im Jahr.