Alle brauchen ihn, alle müssen ihn haben: den Personalausweis. Schon jetzt kostet das kleine Plastikkärtchen 37 Euro. Doch, der Perso soll teurer werden. Wir lassen die Berliner Passanten raten, wie viel er demnächst kosten soll. Ist dieser Preis wirklich noch gerechtfertigt? Wir haken bei der Regierung nach.
Der Personalausweis soll digitaler werden. Deswegen braucht es für die Beantragung jetzt auch digitale Passfotos. Das Scannen der Passfotos fällt also weg. Da sollte es doch günstiger werden, oder? Pustekuchen. Es wird teurer 46 Euro für den Perso, plus 6 Euro fürs Foto. Macht 52 Euro! Dafür kann das Digitalfoto für sechs Euro jetzt direkt beim Amt gemacht werden.
Reiner Holznagel, Präsident Bund der Steuerzahler: „Die Bundesdruckerei hat ja jetzt sozusagen dieses Angebot erweitert. Sie müssen ja die die Software und die Hardware liefern. Und deswegen wird ja dieser Verwaltungsakt teurer. Und diese neun Euro sollen die zusätzlichen Kosten abdecken. Aber der Bürger zahlt doppelt. Er hat auf der einen Seite das Gefühl, mit 6 Euro bin ich dabei, aber er zahlt ja auch eine höhere Gebühr."
Insgesamt 52 Euro für ein Kärtchen. Doch was kostet der Perso eigentlich in der Produktion? Und zwar liegen die Kosten, die bei der Produktion in der Bundesdruckerei anfallen, ohne die Verwaltungsgebühren, aktuell bei 22,80 Euro. Das ist übrigens auch der Betrag, der für Antragsteller unter 24 Jahren berechnet wird. Das haben uns auch Druckereien telefonisch bestätigt.
Aber warum, soll er denn dann für Ü24-Jährige bald bis zu satte 52 Euro kosten? Denn schlecht geht's der Bundesdruckerei mit einem Konzern-Jahresüberschuss von 160 Millionen Euro im Jahr 2023 sicher nicht. Der aktuelle Chef soll 2023 sogar mehr verdient haben, als der Kanzler!
Wir haken bei der Bundespressekonferenz nach. Ist die Teuerung des Persos wirklich legitim? Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagt: „Da würde ich gerne ein bisschen weiter ausholen. (...) Entschuldigung, dass es so lange dauert, aber es ist tatsächlich ein komplexes Verfahren (...) Bei allen diesen Preiserhöhungen ist natürlich zu berücksichtigen, dass man auf der einen Seite das Produkt hat und die Kosten dafür bei der Bundesdruckerei und auf der anderen Seite die Kommunen, die Verwaltung und die entsprechenden Kosten."
Hä? So wirklich gerechtfertigt klingt der neue Preis nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Politiker die 52 Euro noch mal durch den Kopf gehen lassen. Noch steht der neue Perso-Preis nämlich noch nicht im Gesetz.