Das Auto der Zukunft sollte es sein, zumindest für Ford. Der vollelektrische Explorer. Knapp 2 Milliarden Euro steckte der Konzern in die E-Auto Produktion in Köln. Doch die Nachfrage schwächelt. Ende November kündigt Ford Massenentlassungen an.
„Das ist eine harte Entscheidung für den Standort. Wir tun alles, dass das hier erfolgreich ist. Aber in diesen Zeiten müssen wir, wie viele andere auch, unsere Strukturen anpassen. Das tun wir“, sagt Marcus Wassenberg, Arbeitsdirektor der Ford-Werke GmbH.
Nicht nur Ford, fast die gesamte Automobilindustrie in Deutschland steckt in der Krise. Der Wegfall der E-Auto Förderung, Probleme mit den eigenen Modellen und dem Absatzmarkt in China. Deutschlands größter Autobauer Volkswagen etwa droht mit Entlassungen und Werksschließungen. IG Metall und Betriebsrat legten dafür am 20. November einen Gegenvorschlag vor Mitarbeiter verzichten auf künftige Lohnerhöhungen, dafür bleiben Arbeitsplätze erhalten.
„Die Probleme, die wir haben, sind nicht durch die Beschäftigten verursacht“, sagt Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall. „Und dennoch sind wir bereit, einen Beitrag einzubringen.“
Mit dem Geld, geplant und 1,5 Milliarden Euro, könnten Arbeiter an bedrohten Standorten finanziert werden. Der Konzern wolle das prüfen, heißt es heute. Für viele Mitarbeiter zumindest eine Lösung.
Eine Blaupause auch für andere Unternehmen, findet die Gewerkschaft. Experten haben da Zweifel. Deutschland produziere insgesamt zu langsam, zu teuer. Ein Grundsatzproblem.
„Wir finden viele Punkte in Deutschland, die uns zeigen, dass Deutschland ein Sanierungsland geworden ist und in seiner Wettbewerbsfähigkeit deutlich hinter anderen Ländern zurückfällt“, sagt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer.
Der Betriebsrat von Ford kündigte Widerstand gegen die Entlassungen an bei VW beginnen Tarifverhandlungen. Sollten weiter Werksschließungen im Raum stehen, droht die Gewerkschaft bereits mit Streik.