Füße hochlegen und mit dem Handy ETFs kaufen. So einfach geht investieren. Aber Moment mal, so leicht ist es dann doch nicht, oder? RTL-Finanzexpertin Susanne Althoff hat Antworten auf unsere Fragen!
Was sind ETFs überhaupt?
„ETF – Exchange Traded Fund – ist ein sogenannter Indexfonds. Das bedeutet, man investiert zum Beispiel in den gesamten Dax, das ist der Deutsche Aktienindex. Dabei investiere ich mein Geld anteilig in alle 40 DAX Unternehmen gleichzeitig. Vorteil: Du streust das Risiko breit, denn die Gefahr, dass es allen Unternehmen gleichzeitig schlecht geht, ist eher gering.“
Kann man wirklich, damit Geld verdienen?
„Nehmen wir als Beispiel den MSCI World, ein ETF mit 1600 Aktien aus 23 Industrieländern, also sehr breit gestreut, wenig Risiko. Durchschnittliche Rendite in den vergangenen zehn Jahren, 7 Prozent pro Jahr. Wo bekommt man heute schon 7 Prozent? Zinsen auf Tages- und Festgeld sind maximal zwei bis drei Prozent.“
Wickelt man so etwas über die Hausbank ab?
„Um in ETFs zu investieren, brauche ich ein Depot. Die Hausbank ist eine Möglichkeit, die verlangt meistens etwas höhere Gebühren. Günstiger ist es bei Fintechs. Das sind digitale Finanzdienstleister zum Beispiel auf dem Handy, die keine Bankfilialen betreiben und nicht tausende Angestellte haben und deshalb nicht so hohe Gebühren verlangen müssen.“
Wann sollte ich anfangen zu investieren?
„Es ist wirklich nie zu spät anzufangen. Jeder Euro, der für mich arbeitet, ist ein guter Euro. Auch mit 50 oder 60 Jahren ist es noch nicht zu spät. Sparpläne lohnen sich in jungen Jahren schon ab 20 Euro pro Monat. Jede Frau sollte einen eigenen Sparplan mit ETFs haben, um fürs Alter vorzusorgen. Grundsätzlich sollte man bei ETFs immer eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren einplanen.“
Wen frage ich um Rat?
„Wer so gar keine Ahnung hat, ist bei der Bank erst mal ganz gut beraten. Unabhängig ist die Beratung da allerdings nicht, weil ein Mensch eine Provision dafür bekommt, dass er mir ein Produkt verkauft. Gut ist auch, wenn man sich mit seinen Freundinnen oder Freunden austauschen kann. Für uns Frauen ist die Hemmschwelle da niedriger. Grundsätzlich sind Anlagetipps aber natürlich mit Vorsicht zu genießen. Oberste Prämisse: Kaufe nichts, was du nicht verstanden hast.“
Also sich einfach mal trauen und rantasten. Entweder mit dem Bankberater oder bei digitalen Finanzdienstleistern ganz entspannt übers Handy.