"Guten Tag, Herr Rackles. Ich darf noch herzlich willkommen sagen. Es ist Ihr neues Büro hier, die Blumen von der Wahl sind noch nicht ganz verwelkt. Wie haben Sie sich hier eingelebt?“
„Die Blumen sind noch ganz frisch. Wir haben ja noch zwei Sträuße. Die leben noch. Einige haben die Köpfe hängen lassen. Die haben die Bremer Bildungspolitik zu ernst genommen. Deswegen. Aber ich bin jetzt hier gut angekommen und fühle mich hier zu Hause.“
„Wie sah jetzt die erste Woche aus?“
„Nach der Wahl ging es schon relativ heftig los. Wir haben ja viele interne Runden gehabt. Am Anfang will ich mich erst mal vertraut machen mit der Behörde und habe mich am Freitag mit allen Abteilungen und Referatsleitung getroffen und habe mir mal die Probleme beschreiben lassen, woran es hakt und was wir noch 26/27 dringend machen müssen.“
„Was sind das für Sachen? Also es gibt ja viele Baustellen. Was sind das genau für Sachen?“
„Das sind die großen Themen wie den Ganztagsausbau in Bremen, Kitaplatzversorgung, Schulbau, Schulsanierung, Schulreinigung. Also man hat ganz viele verschiedene Themen in diesen Bereichen, das volle, volle Bouquet und das wird eben zu sortieren sein. Ich möchte das in den nächsten Wochen spiegeln, so ein bisschen mit der Stimmung an den Schulen und in den Kitaeinrichtungen und dann im Dezember Schlussfolgerungen ziehen für 26, was die wirklichen Prioritäten sind und wo wir dringend noch Erfolge generieren müssen bis 27.“
„Sind es denn genau die Sachen, wieso Bremen im bundesweiten Vergleich so lange schon so hinterherhinkt? Also wo sind die Punkte, wo man jetzt sagen muss, das ist unsere absolute Priorität?“
„Also hinterherhinken, Bremen, ist richtig. Wir sind lange auf dem 16. Platz in diesen Rankings, die ich persönlich als Orientierung gerne akzeptiere, aber nicht als echter Qualitätsausweis. Sondern ich glaube, es geht um Unterricht, Unterricht, Unterricht. Das ist das Entscheidende. Da stehen die Lehrkräfte, die müssen irgendwie das Gefühl haben, dass sie den Spielraum haben zu arbeiten, vernünftig zu arbeiten. Auch die Bedingungen haben bei sehr schwierigen sozialen Situationen und Belastungssituationen, die auch nicht einfacher werden in den letzten Jahren. Da wird man arbeiten müssen. Also konkret Sprachförderung, Fortbildung. Da tun sich mehrere große Themen auf. Inklusion, das sind aber die bekannten Themen.“
„Inklusion, aber auch der Platz an den Schulen, oder? Also sind das auch Punkte, wo man sagt.“
„Ist auch der Platz, die Kinder brauchen mehr Platz zum Teil. Dann kommen mehr Erwachsene mit rein. Man hat ja die Sozialassistenten zum Teil, die eben dann mehrere in einem Raum sind Kita und Schule. Da drängt es. Da kann man überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, der Einrichtung die Person zuzuweisen und nicht dem Kind. Das wäre auch deutlich günstiger. Aber meines Erachtens auch sinnvoller. Also solche Debatten führen wir in den nächsten Wochen.“
„Sie sind jetzt mitten in der Legislaturperiode eingestiegen. Ist natürlich auch zeitlich schwer, weil Sie selber sagen, es braucht einen langen Atem. Was sind die Punkte, die Sie jetzt anders machen wollen als Frau Aulepp? Vielleicht können Sie da noch mal kurz drauf eingehen.“
„Ich will mit einer hohen Dynamik. Also ich habe jetzt tatsächlich wenig Zeit, aber ich habe auch relativ viel Erfahrung mitgebracht. Von daher weiß ich ziemlich genau, was ich will. Und ich weiß auch, mit wem ich es machen will, hier im Hause. Das Haus ist gut brauchbar, also die Bildungsverwaltung und die Kinderkinderverwaltung. Und wir werden in den nächsten Monaten die großen Themen, ich habe es ja genannt, Ganztag drängt jetzt sehr stark. Das Abitur 26 kommt rein, das muss gut organisiert sein. Und die Themen sind eben tatsächlich dann gemeinsam zu bespielen.“
„Wir wünschen Ihnen viel Erfolg, vielen Dank, Herr Rackles"