Dieses Stück Papier wird schon bald zum letzten Mal über den Tresen gereicht. Dank des Bürokratieentlastungsgesetzes gibt es den Meldeschein künftig digital. Für die Hotels ein wahrer Gewinn.
Da stimmt die Regierung zu, sieht das Gesetz als notwendigen Schritt zur Modernisierung und Entlastung der Wirtschaft. Doch was ändert sich abseits des Meldescheins? Die Aufbewahrungsfrist für wichtige Dokumente sinkt von zehn auf acht Jahre, darunter Rechnungskopien, Kontoauszüge oder Lohn- und Gehaltslisten. Hier wird aber auch Kritik laut. Die Belege seien wichtige Beweismittel bei schweren Steuerdelikten, argumentiert die Bürgerbewegung Finanzwende. Dabei gilt eine Verjährungsfrist von 15 Jahren. Viele Fälle könnten also nie aufgeklärt werden, sollte das Gesetz in Kraft treten. Und auch beim Thema Datenschutz gibt es Bedenken, denn Papier kann man wegschließen, online ist das schwieriger.
Jetzt soll also der Bundesrat dem Gesetz zustimmen. Die Länderkammer ist grundsätzlich für weniger Bürokratie, hat aber ein paar Änderungen am Gesetzestext angemahnt. Noch also gibt es für den Meldeschein ein bisschen Zeit, bis er durch den Computer ersetzt wird.