Nini steckt mittendrin, in ihrer Scheidung. Wie für viele andere auch ist das keine einfache Zeit.
„Ich bin zuständig alleine für drei Kinder und das ist nicht so einfach, da finanzielle Gerechtigkeit herzustellen.“, erzählt Nini.
Bis geklärt ist, wer wie viel zahlen muss, dauert es oft lange. Nini geht aktuell Vollzeit arbeiten, sucht zusätzlich noch einen Nebenjob, um genügend Geld zu haben.
„Ich würde jeder Frau raten, immer berufstätig zu bleiben, immer die eigenen Finanzen im Blick zu haben und sich niemals abhängig machen.“, rät Nini.
Das ist der Idealfall. Doch was, wenn die Frau während der Ehe nicht Vollzeit arbeiten kann?
„Wenn ich als Frau nicht Vollzeit arbeiten kann, weil ich mich zum Beispiel um die Kinder kümmere, ist eine Idee, sich vom Partner bezahlen zu lassen für die Care-Arbeit. Das Geld kann für die Altersvorsorge genommen werden. So etwas kann ich auch in einem Ehevertrag vereinbaren.“, erklärt Frauke Holzmeier, RTL-Finanzexpertin.
Die Altersvorsorge: Nur eines von vielen Themen, sagen auch Katrin und Vicky. Bei ihnen liegen die Trennungen schon etwas zurück.
„Man kann das nicht vorbereiten, wirklich vorbereiten kann man es nicht. Wenn der eine sich unbedingt scheiden lassen will, natürlich muss man das akzeptieren und das Beste draus machen. Alles andere mit Rache oder irgendwelche Strategien oder so, finde ich persönlich bringt nichts und das zieht das Ganze noch in die Länge. Dann leiden alle darunter, vor allem die Kinder.“, sagen die beiden.
Und das will niemandem. Laut aktuellsten Zahlen sind zuletzt 361.000 Ehen im Jahr geschlossen worden. Demgegenüber stehen im selben Jahr 129.000 Scheidungen. Etwa die Hälfte von ihnen hatte noch minderjährige Kinder. Im Schnitt wurde die Scheidung nach knapp 15 Ehejahren eingereicht. Im Idealfall macht man sich nicht erst dann Gedanken über die Finanzen, sondern schon von Beginn an.
„Es fängt bei den Konten an. Eine Idee ist, dass jeder ein eigenes hat. Dazu sollte es ein drittes gemeinsames Konto geben für Einkäufe, Urlaub usw. Außerdem unbedingt darauf achten, beim Kauf einer Wohnung auch mit im Grundbuch zu stehen. Man kann auch vorab klären, wer bei einer Trennung dann wohnen bleiben darf und wer ausbezahlt wird.“, rät RTL-Finanzexpertin Frauke Holzmeier.
Zugegeben: Das hört sich alles unromantisch an, kann aber helfen. Genau wie diese abschließenden Tipps.
„Erstens: Über Geld unbedingt sprechen und das am besten schon vor der Ehe anfangen. Aber es gilt: Besser spät als nie. Zweitens: Ein Ehevertrag kann sinnvoll sein, wenn einer der beiden Partner bereits vor der Ehe mehr Vermögen hat oder wenn man regeln möchte, wie es zum Beispiel gerecht mit der Altersvorsorge läuft. Und drittens: Sich selbst wichtig nehmen und die eigenen Finanzen managen. Zum Beispiel einen ETF-Sparplan starten.“, sagt Frauke Holzmeier, RTL-Finanzexpertin.
Wohl mit der wichtigste Ratschlag, um eine Scheidung nicht nur emotional, sondern auch finanziell so gut es geht zu überstehen.