Immer mehr Fälle von InternetbetrugRTL-Experte erklärt, wie man sich schützen kann

von Amina Gall und Jessica Sindermann

Es kann jeden treffen!

Betrugsfälle, bei denen es um sensible Daten geht, nehmen zu. Die Betrüger gehen dabei geschickt vor, sodass wirklich jeder zum Opfer werden kann. Wie ihr euch davor schützt und was ihr tun könnt, wenn ihr in die Falle getappt seid, erklärt euch unser Experte.

Datenklau nimmt zu

Ob per Brief, per Mail oder per SMS: Betrüger haben es auf unsere Daten abgesehen. Aktuell warnen die Sparkassen und die Finanzämter vor gefälschten Briefen. Und auch Paypal-Kunden berichten immer wieder von gefälschten Mails, betrügerischen Anrufen oder verdächtigen Fehlzahlungen. Da kann man das Gefühl bekommen, dass solche Phishing-Nachrichten – also Nachrichten, bei denen Betrüger versuchen, an sensible Daten und Passwörter ihrer Opfer zu kommen – zunehmen. Und tatsächlich: Die E-Mail-Anbieter GMX und web.de verzeichnen nach eigenen Angaben einen Anstieg um 35 Prozent solcher Mails im Vergleich zum Vorjahr. Pro Woche werden etwa 1,9 Milliarden Spammails von ihnen registriert.

Die Masche an sich sei nicht neu, sagt Andreas Greuel, Leiter des Verifizierungsteams bei RTL. Den Anstieg erklärt er sich zum einen durch bessere Filtersysteme der Mail-Anbieter. „Und zum anderen setzen Betrüger einfach zunehmend auch auf sehr einfache Methoden, um eben möglichst breit diese Betrügereien zu streuen, in der Hoffnung, dass ihnen ab und zu mal ein paar Fische ins Netz gehen.“ Und sie gehen ins Netz! Etwa 15 Prozent der Phishing-Versuche seien erfolgreich, sagt der Experte – auch wenn es schwer sei, konkrete Zahlen zu benennen.

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Täter machen Druck

Dass Menschen auf solche Betrügereien hereinfallen, liege daran, dass die Täter unsere Emotionen kennen und ausnutzen: „Die Täter setzen in solchen Fällen auf die Impulshandlung der Menschen, die erst mal getrieben sind von Angst und von Druck“, sagt Greuel. Im aktuellen Beispiel des Sparkassen-Betrugs haben die Täter eine knappe Frist gesetzt, um den Druck auf die Opfer zu erhöhen. „Am wichtigsten ist es, Ruhe zu bewahren.“ Ein kurzes Innehalten kann einen davor schützen, einen Fehler zu machen.

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So könnt ihr euch vor Phishing schützen

Neben der Ruhe, die euch vor Übersprungshandlungen schützen kann, gibt es aber auch noch weitere Tipps, die ihr befolgen könnt. Immer wenn es um Geld geht, also zum Beispiel bei eurem Paypal-Konto, solltet ihr die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen, rät Greuel.

Wenn ihr eine verdächtige Nachricht bekommt, solltet ihr euch als Erstes fragen, ob ihr wirklich bei dem angeblichen Absender Kunde seid. Falls ja, solltet ihr überlegen, ob das Unternehmen bisher auf ähnliche Weise mit euch kommuniziert hat. Es kann sich auch lohnen, den Absender abzugleichen: Ist er mit dem Absender aus anderen Briefen oder E-Mails identisch? Wenn all diese Checks dazu führen, dass man sich bei einer Nachricht unsicher ist, sollte man direkt bei der Bank oder der Firma anrufen, von der das Schreiben zu kommen scheint, und fragen, ob das alles korrekt ist. „Dann bin ich auf der sicheren Seite“, sagt Greuel.

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Aber was, wenn man doch auf den Link geklickt oder den verdächtigen QR-Code gescannt hat? „Dann ist schnelles Handeln sehr, sehr wichtig“, sagt Greuel. Überlegt, welche Daten ihr angegeben habt und ändert eure Passwörter. Behaltet außerdem euer Konto im Blick und meldet verdächtige Aktivitäten. Im Fall des Sparkassen-Betrugs solltet ihr eure Zugangsdaten für das Online-Banking sperren lassen, wie die Sparkasse empfiehlt. Ruft bei der Kundenberatung der jeweiligen Bank oder Firma an – sie können gegebenenfalls auch Schritte einleiten, um Schlimmeres zu verhindern.

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