Extrem hohe Personalkosten, viel Aufwand für komplexe Spielwelten und riesige Marketingbudgets: All das macht Tiple-A-Titel also so teuer. Aber wenn High-End-Spiele zu entwickeln so viel kostet – warum gibt es dann auch große Gratis-Games wie Fortnite? Ganz einfach: Solche Spiele finanzieren sich durch In-Game-Käufe. Statt dass ihr also einmalig für ein Spiel bezahlt, könnt ihr das gratis zocken – aber, wenn ihr wollt, Ausrüstung, Outfits oder andere Individualisierungen kaufen. „Und das reicht dann aus. Gerade auch, weil das Spiel so erfolgreich ist, weil so viele Millionen Spielerinnen und Spieler das spielen. Nur es zahlen halt nicht alle. Trotzdem reicht es aus für den Spielerfolg und da die immer höher werdenden Produktionskosten auch wieder einzuspielen. Also das ist eigentlich ein ganz gutes Modell, finde ich zumindest ein sehr faires Modell, weil man sich überlegen kann, ob es einem wert ist, da wirklich was reinzustecken. Und wenn man ein Spiel spielt und nach ein paar Tagen sagt mir ist doch nicht meins. Kann man sogar ohne überhaupt Geld bezahlt zu haben, dann sich ein neues Spiel suchen“, sagt Felix Falk vom Branchenverband Game.
Dass in der Community In-Game-Käufe gut angenommen werden, zeigen aktuelle Zahlen zum Kaufverhalten: 56 Prozent der Gamerinnen und Gamer geben für In-Game-Käufe Geld aus. Damit liegen die In-Game-Käufe noch vor den Abos oder Spiele Downloads. Klassisch im stationären Handel kaufen, hingegen nur noch 15 Prozent ihre Spiele. Laut Felix Falk gibt es unter den Leuten, die bei Free-To-Play-Spielen bereit sind zu zahlen, eine große Gruppe, die nur wenige Euros in einem Spiel ausgibt.
„Wir haben natürlich auch die Gruppe, die sagen Genau das ist mein Spiel, da spiele ich jetzt wirklich, ist mein Hobby, da spiele ich jetzt über Monate oder Jahre und dann auch, wie bei anderen Hobbys auch sagen, da investiere ich jetzt mehr Geld rein und baue mich richtig auf zu einem der führenden Spieler oder Spielerin. Und das mache ich auch mit Geldinvestitionen, wo man auch sehen kann, dass das mein Haupthobby ist.“
Wie viel die Spieler dann darein stecken – dazu gibt es leider kaum Zahlen. Es gibt aber Menschen, die mehrere Tausend bis Zehntausende Euros in solche Spiele investieren. Deswegen stehen In-Game-Käufe auch immer wieder in Kritik. Die Verbraucherzentrale warnt auf ihrer Website davor, dass die Mikrotransaktionen zur Schuldenfalle werden können.
Das Problem mit In-Game-Käufen besteht vor allem dann, wenn es nicht nur um reine Kosmetik – also schönere Rüstungen oder witzige Avatare – geht. Sondern, wenn man durch den Kauf Vorteile im Spiel hat. Dann spricht man von Pay-to-Win, denn hier gewinnt nicht, wer die besten Skills hat, sondern, wer am meisten reincasht. Solche Modelle würden von der Community aber auch abgestraft, hat mir Felix Falk gesagt. Wirklich nachhaltig ist so ein Geschäftsmodell also nicht.