Pandemie hält die Welt in Atem
Chronologie Coronavirus - Die wichtigsten Entwicklungen vom 7. Mai
Nach Gottesdiensten, Zoos und Friseuren sollen in den kommenden Wochen viele weitere Bereiche des Alltags gelockert werden. Welche genau, das entscheidet künftig jedes Bundesland selbst. Denn Kanzlerin Merkel hat die Entscheidung über Lockerungen weitgehend des Ministerpräsidenten überlassen. „Die ganze Bundesrepublik ist aufgebaut auf Vertrauen“, sagte Merkel am Mittwoch. Den Bürgern wird also wieder mehr Eigenverantwortung im Umgang mit der Pandemie zugetraut. Lesen Sie hier, was nun in ihrem Bundesland gilt.
Alle Infos zum Coronavirus können sie hier nachlesen.
TVNOW-Doku: Was wir aus der Krise lernen
Welche Lehren können wir aus der bisher größten Krise der Nachkriegszeit ziehen? Wir haben mit Experten gesprochen. War der Staat zu inkonsequent? Wurden die Schulen zu schnell geschlossen? Was tun gegen das Hamsterchaos? Und was ist der tatsächliche Grund, dass tausende Urlauber auf der ganzen Welt gestrandet sind? Sehen Sie hierzu die TVNOW-Doku: "Was wir aus der Krise lernen".
+++ LIVE-TICKER +++
23:22 Uhr - Trump kritisiert China: Wahrscheinlich war es Inkompetenz

US-Präsident Donald Trump hat China erneut für den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie verantwortlich gemacht und dem Land Unfähigkeit vorgeworfen. „Es hätte direkt an der Quelle gestoppt werden können. Es wäre einfach gewesen“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington mit Blick auf das Virus. „Aber etwas ist passiert.“ Auf die Frage nach seinen Vorwürfen, die Pandemie habe ihren Ursprung in einem Forschungslabor in der chinesischen Stadt Wuhan genommen, erklärte Trump, womöglich sei ein „schrecklicher Fehler“ geschehen.
„Wahrscheinlich war es Inkompetenz, jemand war dumm“, mutmaßte Trump. Er beklagte mit Blick auf China: „Sie haben nicht den Job gemacht, den sie hätten machen sollen.“ Das sei bedauerlich und habe die weltweite Ausbreitung des Virus zur Folge gehabt.
23:14 Uhr - Reeperbahn-Bars in Not: „Kein Licht am Ende des Tunnels“

Schweigeminute und symbolische Kranzniederlegung vor einer zerborstenen Diskokugel: Im Hamburger Kult-Stadtteil St. Pauli haben Bar- und Kneipenbesitzer am Donnerstagabend auf ihre Existenznöte aufmerksam gemacht und mehr finanzielle Hilfen gefordert. Initiatorin der Protestaktion auf der Reeperbahn war Dragqueen Olivia Jones, die selbst mehrere Bars auf dem Kiez betreibt. Sie mache sich große Sorgen um die Clubs Bars, Diskotheken und Kneipen, sagte die 50-Jährige. „Denn viele stehen vor dem Abgrund. Wir waren die ersten, die schließen mussten. Und werden die letzten sein, die wieder öffnen können. Für uns gibt es kein Licht am Ende des Tunnels.“
Ein Problem sei, dass die derzeit geplanten Lockerungen und Erleichterungen für die Gastronomie und Hotels - wie die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen - Bars und Clubs bundesweit schlicht nicht betreffen. Zudem sei es nahezu unmöglich, Sicherheitsabstand und Hygieneregeln einzuhalten. „Es gibt keine Bar und auch keine Disco, in der man feiert mit anderthalb Meter bis zwei Meter Abstand“, sagte Jones.
23:05 Uhr - WHO: Virus könnte in Afrika im ersten Jahr bis zu 190.000 Menschen töten
Das Coronavirus könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Afrika im ersten Jahr nach dem Ausbruch zwischen 83.000 und 190.000 Menschen töten, wenn dessen Ausbreitung nicht unter Kontrolle gebracht wird. Zwischen 29 und 44 Millionen Menschen könnten sich in dem genannten Zeitraum mit dem Virus infizieren, prognostiziert die WHO.
In Deutschland sind bis Donnerstagabend laut Johns Hopkins Universität mehr als 169.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 7.379 Menschen sind infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Rund 139.900 Menschen haben die Infektion überstanden.
Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag bei 0,71 (Vortag: 0,65). Das bedeutet, dass zehn Infizierte rund sieben weitere Personen anstecken.
Land | Infizierte | Tote |
---|---|---|
Weltweit | 3.825.028 | 267.996 |
USA | 1.250.805 | 75.453 |
Spanien | 220.325 | 25.857 |
Italien | 215.858 | 29.958 |
Großbritannien | 207.973 | 30.689 |
Russland | 177.160 | 1.625 |
Frankreich | 174.339 | 25.813 |
Deutschland | 169.175 | 7.379 |
22:01 Uhr – Bierknappheit! Mexikanern geht Corona aus
Mexiko geht in der Corona-Krise das Bier aus. Es bleibe nur noch das, was von dem Bier übrig sei, das vor dem 6. April gebraut wurde, sagte die Chefin des mexikanischen Brauereiverbands, Karla Siqueiros, am Donnerstag. Damals wurde die Bierproduktion in dem nordamerikanischen Land eingestellt, nachdem die Regierung die Industrie als nicht unerlässlich eingestuft hatte. „Die Produktion und der Vertrieb stehen für den einheimischen Markt derzeit komplett still“ so Siqueiros. Die Industrie sei bereit, unter strengen hygienischen Vorkehrungen wieder loszulegen, sobald die Regierung grünes Licht gebe, betonte sie.
Mexiko ist der viertgrößte Produzent und größte Exporteur von Bier der Welt. Im vergangenen Jahr wurden dort 124,5 Millionen Hektoliter gebraut und gut 40 Millionen Hektoliter in rund 180 Länder exportiert. Die beliebteste mexikanische Marke - im In- wie im Ausland - ist Corona.
In den vergangenen Tagen wurden die Bierregale vor allem in den kleinen Geschäften im ganzen Land immer leerer. Der Betreiber der weit verbreiteten Ladenkette Oxxo teilte am 30. April mit, die Biervorräte würden nur noch zehn Tage reichen. Berichten zufolge erhöhten manche Geschäfte die Bierpreise drastisch. Auf Twitter verbreiteten sich unter der Kennung #LaÚltimaChela (das letzte Bier) zahlreiche Nachrichten von Mexikanern, die mit Humor ihre Verzweiflung ausdrückten. Einige von ihnen teilten ein Bild von einem Mann in einem Gefrierschrank eines Ladens, mit dem Text: „Taut mich auf, wenn es wieder Bier gibt“.
21:34 Uhr - Drei Viertel der deutschen Mittelständler beklagen Ausfälle in Lieferketten
Die Coronakrise trifft den deutschen Mittelstand einem Medienbericht zufolge hart. Nach einer Umfrage der Strategieberatung McKinsey, die dem "Handelsblatt" vorliegt, unter mehr als 500 Entscheidern von mittelständischen Unternehmen sind 73 Prozent von Ausfällen in ihren Lieferketten betroffen. Jedes vierte Unternehmen überlege, Teile der Lieferkette wieder näher an das eigene Unternehmen zu rücken. Das gilt laut den Umfrageergebnissen stärker in der IT- und Finanzdienstleistungsbranche und weniger im Maschinenbau oder in der Autoindustrie.
Fast zwei Drittel der Unternehmen erwarteten Umsatzeinbrüche in diesem Quartal, fast jedes zehnte Unternehmen sehe sich mit einem Einbruch von mehr als 50 Prozent konfrontiert. Aber auch etwas mehr als zehn Prozent der Unternehmen erwarteten in diesem Quartal ein Wachstum beim Umsatz. Darüber hinaus gebe es auch ein überraschendes Ergebnis der Studie: 77 Prozent der Befragten äußerten sich trotz der Corona-Probleme optimistisch für die Zukunft ihres Unternehmens.
21:10 Uhr - Corona-Wut: Kundin eröffnet Feuer in McDonald's
Weil der Restaurantbereich in einem McDonald's im US-Bundesstaat Oklahomo in der Coronavirus-Krise geschlossen ist, hat eine Kundin das Feuer auf das Personal eröffnet. Vier Mitarbeiter des Schnellrestaurants in Oklahoma City, das zurzeit nur Speisen zum Mitnehmen anbietet, seien bei dem Vorfall am Mittwochabend verletzt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die 32-Jährige sei kurz danach festgenommen worden. Eine Polizeisprecherin sagte dem Sender NBC, der Sitzbereich des Restaurants sei zur Eindämmung des Coronavirus geschlossen gewesen.
In der Mitteilung der Polizei hieß es, die Frau sei informiert worden, dass der Restaurantbereich nicht zugänglich sei. Sie habe sich dennoch geweigert, das Lokal zu verlassen. Mitarbeiter hätten die Frau daraufhin hinausgedrängt. Sie sei dann mit einer Handfeuerwaffe zurückgekehrt und habe das Feuer eröffnet.
20:55 Uhr - 129 Corona-Infizierte bei Fleischfabrik in Westfalen
Nach einem Corona-Ausbruch in einer westfälischen Fleischfabrik sollen alle rund 1.200 Beschäftigten des Standortes auf das Virus getestet werden. Allein am Donnerstag seien bereits 200 Mitarbeiter des Unternehmens Westfleisch getestet worden, teilte der Kreis Coesfeld am Donnerstag mit. 129 Infizierte seien erfasst worden, davon würden 13 im Krankenhaus behandelt, allerdings keiner auf der Intensivstation.
20:44 Uhr – Auch in dänischen Fußballligen soll der Ball rollen
Die dänischen Fußball-Ligen haben von der Regierung ihres Landes die Zustimmung für eine sofortige Wiederaufnahme des Ligabetriebs bekommen. Diese Nachricht bedeute, dass die Vereine der obersten beiden Profiligen bereits jetzt mit dem allgemeinen Mannschaftstraining beginnen könnten, erklärte die dänische Ligavereinigung Divisionsforeningen am Donnerstagabend. In den kommenden Tagen solle festgelegt werden, wann genau die ersten Begegnungen in den beiden Ligen angesetzt werden.
Der Fußballbetrieb ruht in Dänemark seit gut zwei Monaten. Die Ligavereinigung wünscht sich, am 29. Mai wieder mit den ersten Partien starten zu können. Bereits jetzt ist klar, dass der Rest der Saison ohne Zuschauer auf den Tribünen stattfinden wird.
20:30 Uhr - Mehrheit der Deutschen gegen Kaufprämie für Autos wegen Coronakrise
Fast zwei Drittel der Deutschen lehnen einer Umfrage zufolge die von der Autoindustrie wegen der Corona-Krise geforderte Kaufprämie für Neufahrzeuge grundsätzlich ab. 63 Prozent sagen, sie seien gegen solche staatlichen Anreize beim Auto-Kauf, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend hervor. 22 Prozent sind demnach der Meinung, es sollte Kaufanreize nur für klimafreundliche Autos geben, während zwölf Prozent eine Prämie für alle Neufahrzeuge befürworten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in dieser Woche mit Vertretern der Autobranche über konjunkturbelebende Maßnahmen in der Corona-Krise gesprochen. Beschlüsse werden für Juni erwartet. Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien lehnen der Umfrage zufolge eine Kaufprämie mehrheitlich ab.
20:15 Uhr - Berliner Senat lockert Kontakt- und Versammlungsverbote
Der Berliner Senat lockert die wegen der Corona-Krise geltenden Beschränkungen der Versammlungsfreiheit ebenso wie das Kontaktverbot. Ab 18. Mai sind Versammlungen in geschlossenen Räumen mit bis 50 Teilnehmern wieder erlaubt. Ab 25. Mai dürfen an Versammlungen unter freiem Himmel bis zu 100 statt bisher 50 Personen teilnehmen. Das teilte Innensenator Andreas Geisel (SPD) mit. Dabei gilt weiter ein Mindestabstand von 1,50 Metern.
19:37 Uhr - Merkel und Papst Franziskus wollen ärmere Länder unterstützen

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Papst Franziskus wollen ärmere Länder in der Corona-Krise unterstützen. Dafür sprachen sich beide am Donnerstag in einem Telefonat aus, wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, mitteilte. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand demnach der Austausch zur globalen humanitären und politischen Situation angesichts der Corona-Pandemie sowie zur Bedeutung von Zusammenhalt und Solidarität in Europa und der Welt. Die Bundeskanzlerin lud Papst Franziskus den Angaben nach zu einem Besuch nach Deutschland ein, sobald dies wieder möglich sei.
19:20 Uhr - UN-Organisation rechnet mit Tourismuseinbruch um bis zu 80 Prozent
Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung der Welttourismusorganisation (UNWTO) dieses Jahr zu einem Einbruch des internationalen Reiseverkehrs um 60 bis 80 Prozent im Vergleich zu 2019 führen. Im ersten Quartal sei die Zahl der Touristen wegen des Virus und der damit verbundenen Reisebeschränkungen weltweit bereits um 22 Prozent zurückgegangen, teilte die Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Madrid am Donnerstag mit.
Der internationale Reiseverkehr habe in den ersten drei Monaten dieses Jahres etwa 67 Millionen weniger Touristen verbucht, was Einbußen von 80 Milliarden US-Dollar (ca. 74 Mrd Euro) bedeute. Im März sei ein Rückgang von 57 Prozent registriert worden, hieß es.
«Die Welt steht vor einer nie dagewesenen Gesundheits- und Wirtschaftskrise», erklärte UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikaschwili. Millionen Menschen liefen in der Branche Gefahr, ihre Arbeitsplätze zu verlieren, warnte er. Die UNWTO spricht von der "schlimmsten Krise des Welttourismus" seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950.
19:10 Uhr - Deutschland fährt hoch - das findet nicht jeder gut
Laut einer von RTL/ntv in Auftrag gegebenen Forsa-Blitzumfrage finden 45 Prozent der Bürger, dass Bund und Länder die Corona-Beschränkungen zu schnell lockern. 37 Prozent der Befragten finden das Tempo von Bund und Ländern genau richtig. Für 14 Prozent könnte es sogar noch etwas schneller gehen. Was die Menschen vom Start der Bundesliga halten und alle anderen Ergebnisse der Umfrage haben wir hier zusammengefasst.
Große Freude über die Wiedereröffnung der Spielplätze herrschte jedenfalls in Hamburg, wie im Video zu hören und sehen ist.
18:55 Uhr - Mysteriöse Kinder-Erkrankung jetzt auch in den USA
Nach einigen Fällen in Europa sind nun auch bei mehreren Kindern in den USA ungewöhnlich schwere Erkrankungen festgestellt worden, die möglicherweise in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. 64 Kinder im Bundesstaat New York zeigten Symptome wie entzündete Blutgefäße, Fieber und Hautausschlag, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde mit. Auch aus anderen US-Bundesstaaten wurden Fälle gemeldet. Zuvor waren unter anderem aus Spanien, Italien, Großbritannien, der Schweiz und Deutschland solche Fälle gemeldet worden. Ob ein Zusammenhang mit dem Coronavirus besteht, ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Symptome ähneln denen des Kawasaki-Syndroms, das vor allem kleine Kinder betrifft und von dem Ärzte bislang nicht wissen, wie es ausgelöst wird. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und Ärzteverbände warnten Eltern bereits vor Panik - die überwiegende Zahl der Kinder, die sich mit dem Coronavirus infizierten, habe einen sehr milden Verlauf der Krankheit und erhole sich komplett. "Es bleibt eine sehr seltene Erkrankung", sagte auch die New Yorker Gesundheitsbeauftragte Oxiris Barbot.
18:07 Uhr - Unmut über Grenzschließungen wächst

Im südlichen Teil Deutschlands mehren sich die Rufe nach einem Ende der in der Corona-Krise verhängten Grenzkontrollen. So verspricht sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zumindest Lockerungen. Der bayerischen Regierung sei es „ein dringendes Anliegen, dass der grenzüberschreitende Alltag mit Österreich und Tschechien baldmöglichst wieder stattfinden kann“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir hoffen, kurzfristig zumindest einige Erleichterungen zu erreichen.“ Gleichwohl seien die Kontrollen ein wichtiger Schritt zur Eindämmung des Virus gewesen.
Die Grenzkontrollen waren erstmals Mitte März angeordnet und dann verlängert worden, um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verlangsamen. Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen seither nur noch aus einem «triftigen Reisegrund» nach Deutschland kommen. Jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Solange dies der Fall ist, dürfte auch eine Änderung der Regelung zu den Grenzen nur geringe Wirkung zeigen.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verteidigte die bisherigen Kontrollen und verwies auf laufende Gespräche mit den Ländern. Spätestens am kommenden Mittwoch soll auch im Bundestag besprochen werden, wie es mit den Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen weitergeht.
18:05 Uhr - Betrug bei Corona-Soforthilfen: Mehr als 500 Ermittlungsverfahren
Bundesweit häufen sich die Betrugsfälle bei Corona-Soforthilfen. Staatsanwaltschaften im ganzen Bundesgebiet haben nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung mindestens 536 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Subventionsbetruges eingeleitet. Allein in Nordrhein-Westfalen ermitteln die Strafverfolger derzeit in mindestens 351 Verfahren. Das ergab eine Umfrage, auf die 17 der 19 Ermittlungsbehörden geantwortet haben. Gelder im Rahmen der Corona-Soforthilfen sollen demnach zu Unrecht geflossen sein. Im Fokus der Ermittler stehen vor allem Hartz-IV-Empfänger, Festangestellte und Beamte. Mehrfach wurden auch Firmen für Hilfsanträge genutzt, die nicht mehr aktiv sind oder die es gar nicht gibt. Der mögliche Schaden aus diesen Taten liegt bei geschätzten 3,5 Millionen Euro. Täglich kommen neue Fälle hinzu.
Außerhalb von NRW sind mindestens 185 weitere Verfahren eingeleitet worden. Das ergab eine Umfrage unter Ermittlungsbehörden in ganz Deutschland. Allen voran Berlin: Hier sind derzeit mehr als 125 Verfahren mit einem geschätzten Schaden von 1,5 Millionen Euro anhängig. An diesem Donnerstag durchsuchten deshalb Fahnder bei einer Razzia Gebäude der Berliner Salafisten-Szene.
Viele Staatsanwaltschaften berichten auf Anfrage, dass sie in Zukunft mit deutlich höheren Fallzahlen rechnen - man stehe noch am Anfang, viele Verdachtsmomente würden erst geprüft.
17:55 Uhr - WHO: Ohne Kontrolle könnte es 190 000 Corona-Tote in Afrika geben
Sollte Covid-19 in Afrika nicht kontrolliert werden, könnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 190 000 Menschen im ersten Jahr der Pandemie sterben. Zudem könnten sich bis zu 26 Prozent der rund eine Milliarde Bewohner mit Covid-19 infizieren, sagte die Afrika-Leiterin der WHO, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz. Dies wäre der Fall, sollten "Maßnahmen der Eindämmung scheitern", hieß es in einer Mitteilung der WHO. Allerdings haben Moeti zufolge bislang viele afrikanische Länder Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen. Einige, wie Südafrika, lockern diese inzwischen wieder. Die WHO zählt 47 Länder zur Afrika-Region.
Bislang wurden der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC zufolge mehr als 52 100 Fälle von Covid-19 auf dem Kontinent bestätigt und mehr als 2000 Menschen sind gestorben. Die Pandemie hat schon jetzt schwere wirtschaftliche Folgen für etliche Menschen.
17:50 Uhr - Neue Studie: Covid-19-Patienten sterben häufig an Thrombosen und Lungenembolien
Die Rechtsmediziner des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben aus Obduktionen neue Erkenntnisse über den Krankheitsverlauf von Covid-19 gewonnen. Am Institut für Rechtsmedizin des UKE wurden in den vergangenen Wochen rund 170 verstorbene Covid-19-Patienten untersucht - mit Abstand die meisten Obduktionen in einem Bundesland. Bei den Obduktionen wurden gehäuft Thrombosen und tödliche Lungenembolien gefunden. In einer ersten Auswertung wurden 12 Verstorbene näher untersucht, bei 7 von ihnen traten diese Krankheitsbilder auf. Vier der zwölf Patienten seien direkt an einer Lungenembolie gestorben. Vor ihrem Tod gab es bei den Betroffenen keinen entsprechenden Verdacht. Auch bei den weiteren Obduktionen in Hamburg fand Prof. Klaus Püschel, Direktor am Institut für Rechtsmedizin des UKE, Hinweise auf Lungenembolien.
Die Studie mit den Ergebnissen der Obduktionen wurde in der angesehenen amerikanischen Fachzeitschrift "Annals of Internal Medicine" veröffentlicht. Die Studie wurde vor der Veröffentlichung von vier unabhängigen Gutachtern geprüft.
17:40 Uhr - Zweifel an angeblichem Geheimdienstpapier zu China
Die Nachricht machte am vergangenen Wochenende weltweit Schlagzeilen: Westliche Geheimdienste sollen ein Dossier zusammengestellt haben, in dem es heißt, China habe das wahre Ausmaß des Corona-Ausbruchs heruntergespielt. In dem 15-seitigen Papier soll den chinesischen Behörden Vertuschung vorgeworfen werden, es handle sich um einen "Anschlag auf die internationale Transparenz". Medienberichten zufolge stammt das Papier von den sogenannten "Five Eyes", einer Kooperation der Geheimdienste von Australien, Neuseeland, Kanada, Großbritannien und den USA.
Nun gibt es aber erhebliche Zweifel daran, dass ein solches Geheimdienst-Papier überhaupt existiert. Nach Informationen des NDR berichtete der BND am Mittwoch, 6. Mai, den Obleuten des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag über eigene Erkenntnisse zu China im Rahmen der Corona-Pandemie.
Laut Teilnehmern der vertraulichen Sitzung referierte BND-Vizepräsident Michael Baumann auch über das sogenannte "Five Eyes"-Papier. Der Nachrichtendienst habe bei den fünf Partnern nachgefragt. Diese hätten daraufhin mitgeteilt, dass man keine Kenntnis von einem gemeinsamen Papier habe. Die Vertreter des BND erklärten den Abgeordneten, dass das Dossier vielleicht von einem der Partnerdienste erstellt worden sein könnte und es zu einer Verwechselung gekommen sei. Aber es könne sich auch um eine gezielte Falschnachricht handeln.
Der Bundesnachrichtendienst wollte sich auf eine Anfrage des NDR dazu nicht äußern. Ein Sprecher antwortete, dass man eigene Erkenntnisse oder operative Aspekte ausschließlich der Bundesregierung und den zuständigen, geheim tagenden Gremien im Bundestag berichte.
17:28 Uhr - Regierungskreise: Corona-Warn-App kommt voraussichtlich Mitte Juni
Die geplante Corona-Warn-App der Bundesregierung soll voraussichtlich Mitte Juni in einer ersten Version zur Verfügung stehen. Dies sei ein realistischer Zeitraum, hieß es am Donnerstag in Regierungskreisen in Berlin. Schon kommende Woche wollen die an der Entwicklung beteiligten Unternehmen T-Systems und SAP erste Informationen über Architektur und Struktur des Programmcodes für die Überprüfung durch eine breite Öffentlichkeit "Open Source" zur Verfügung stellen.
In der ersten Version werde man sich mit der App sehr stark auf die Kernfunktion der Unterbrechung von Infektionsketten konzentrieren, hieß es weiter. Erst in einer späteren zweiten Stufe werde eine freiwillige Datenspende an einen Forschungsserver möglich sein, um noch mehr Erkenntnisse gewinnen zu können. Zudem würden die Möglichkeiten für ein europaweites Zusammenwirken der App mit den Applikationen anderer Länder bei der Entwicklung mitgedacht.
Zugleich wurde unterstrichen, dass die App weder ein Allheilmittel noch ein Freifahrtschein in der Corona-Krise sein werde. Viel zentralere Bedeutung hätten Abstands- und Hygieneregeln sowie das Tragen von Alltagsschutzmasken für Mund und Nase.
17:25 Uhr - Ein Kammerdiener von Donald Trump wurde wohl positiv auf das Coronavirus getestet

Ein Mitglied der US-Navy, der als persönlicher Kammerdiner von US-Präsident Donald Trump arbeitet, soll positiv auf das Coronavirus getestet worden sein. Das berichtet der Nachrichtensender CNN. Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte, dass der Präsident und der Vizepräsident bereits getetstet wurden, beide Tests seien negativ.
Die Diener des US-Präsidenten sind Mitglieder einer Eliteeinheit des Militärs, die im Weißen Haus eingesetzt werden und in der Regel sehr eng mit dem Präsidenten und seiner Familie zusammenarbeiten. Trump soll verärgert reagiert haben, als er davon erfuhr und wurde vom Arzt des Weißen Hauses erneut getestet. Das Weiße Haus hat den Fall in einem Statement bestätigt.
17:09 Uhr - Hessen: Veranstaltungen bis 100 Teilnehmer von Samstag an wieder erlaubt
Versammlungen mit bis zu 100 Teilnehmern sind in Hessen unter Auflagen von diesem Samstag an wieder möglich. Im Ausnahmefall könnten die Behörden unter bestimmten Voraussetzungen auch höhere Teilnehmerzahlen ermöglichen, teilte die hessische Landesregierung am Donnerstag mit.
Restaurants und andere Gaststätten, Pensionen, Restaurants in Hessen dürfen vom 15. Mai an wieder unter Auflagen öffnen. Diskotheken und Tanzklubs blieben aber vorerst weiter geschlossen
Theater, Opern- und Konzerthäuser in Hessen dürfen unter Einhaltung von Auflagen von diesem Samstag an wieder öffnen. Ausgenommen seien Konzerte und Veranstaltungen, bei denen die erforderlichen Abstandsregeln nicht eingehalten werden könnten.
Die Kindertagesstätten in Hessen sollen vom 2. Juni an im eingeschränkten Regelbetrieb wieder für alle Kinder öffnen.
17:01 Uhr - Schrittweise Lockerungen in Frankreich ab 11. Mai bestätigt

Frankreich will ab dem 11. Mai die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus schrittweise lockern. „Dies ist eine neue Etappe im Kampf gegen die Epidemie, es ist eine gute Nachricht für Frankreich, für das französische Volk“, sagte Frankreichs Premier Édouard Philippe am Donnerstag. Das Datum 11. Mai hatte Präsident Macron für die erste Phase der Lockerungen bereits vor einigen Wochen angekündigt. Der Staatschef und die Regierung wollten jedoch kurzfristig entscheiden, ob die Situation im Land eine Lockerung zulasse.
Künftig sollen die Départements je nach Verbreitung des Virus in grüne und rote Zonen eingeteilt werden. In den grünen Départements soll es weitgehendere Lockerungsmaßnahmen geben.
16:58 Uhr - Experte rechnet mit mehr Suchtmittel-Konsum
Die Corona-Krise treibt nach Einschätzung eines Experten den Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak und illegalen Drogen an. Die Betroffenen glaubten, dass sie damit die derzeitigen Einschnitte und substanziellen Veränderungen ihrer Lebensweise und im Zusammenleben kompensieren könnten, erklärte Professor Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences am Donnerstag. Dies könne aber zu zusätzlichem Stress führen, denn viele Möglichkeiten der Verheimlichung vor der Familie oder dem Partner fielen weg. Abhängige von illegalen Drogen stünden derzeit vor gewaltigen Herausforderungen, denn der Schwarzmarkt sei wegen der geschlossenen Grenzen leer gefegt.
16:44 Uhr - Zucchero singt auf menschenleeren Markusplatz in Venedig
Der italienische Rocksänger Zucchero sitzt am Flügel auf dem leeren Markusplatz in Venedig und singt über die Liebe in ungewöhnlichen Zeiten. Solche Bilder von weltbekannten Plätzen, die sonst überfüllt waren mit Touristen und nun verwaist wirken, gehören in Italien mit zu den prägenden Eindrücken während der Corona-Pandemie. Der 64-jährige Zucchero hat in der Lagunenstadt Anfang Mai das Video für seinen neuen Song "Amore Adesso!" (Liebe Jetzt!) gedreht. Es wurde einige Tage später bei Youtube online gestellt, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Damit er wirklich ganz leer ist, hatten die Behörden vor der Aufnahme den Markusplatz ganz für Passanten gesperrt, wie italienische Medien berichteten.
16:28 Uhr – Infizierte „Mein Schiff 3“-Crew in Klinik gebracht
Seit zehn Tagen liegt das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“ in Cuxhaven vor Anker, weil ein Crew-Mitglied positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Inzwischen haben sich acht der insgesamt 2.900 Crew-Mitglieder infiziert. Ihnen gehe es gut, sie seien ohne Symptome, teilte Tui Cruises am Donnerstag mit. Sie wurden nun in eine Klinik gebracht. RTL-Reporterin Carmen Gocht berichtet vor Ort.
16:22 Uhr - Rufe nach baldigen Grenzöffnungen in Corona-Krise

Im südlichen Teil Deutschlands mehren sich die Rufe nach einem Ende der in der Corona-Krise verhängten Grenzkontrollen. So verspricht sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zumindest Lockerungen. Der bayerischen Regierung sei es „ein dringendes Anliegen, dass der grenzüberschreitende Alltag mit Österreich und Tschechien baldmöglichst wieder stattfinden kann“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
Die Grenzkontrollen waren erstmals Mitte März angeordnet und dann verlängert worden, um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verlangsamen. Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen seither nur noch aus einem „triftigen Reisegrund“ nach Deutschland kommen. Jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Solange dies der Fall ist, dürfte auch eine Änderung der Regelung zu den Grenzen nur geringe Wirkung zeigen.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verteidigte die bisherigen Kontrollen und verwies auf laufende Gespräche mit den Ländern. „Die Grenzkontrollen haben etwas bewirkt und sind Teil unseres bisherigen Erfolgs bei der Eindämmung des Infektionsgeschehens. Es besteht Einvernehmen in der Bundesregierung, die Kontrollen zunächst bis zum 15. Mai fortzusetzen“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
Mehrere führende SPD-Politiker aus dem Südwesten, darunter die saarländische Landesvorsitzende Anke Rehlinger, verlangten von Seehofer: „Öffnen Sie die Grenzen!“ Auch zwölf Bundestags- und Europaabgeordnete der Union forderten den Innenminister zu einem sofortigen Ende der Kontrollen auf. „Nach über sieben Wochen muss Schluss sein mit Gitterzäunen und Schlagbäumen im Herzen Europas“, heißt es in der Stellungnahme. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte eine Grenzöffnung „mit Augenmaß“.
16:14 Uhr - Österreich unterstützt Firmen mit Fixkostenzuschuss
Österreich will den von der Coronakrise gebeutelten Unternehmen einen Zuschuss von bis zu 75 Prozent ihrer Fixkosten gewähren. Der Zuschuss werde je nach Höhe des Umsatzausfalls gestaffelt, sagte Vizekanzler Werner Kogler. Anträge können ab dem 20. Mai eingebracht werden, ein Drittel des Geldes soll innerhalb von zehn Tagen fließen, wie Finanzminister Gernot Blümel erläutert. Zu den Fixkosten zählen: Mieten, Versicherungsprämien oder verderbliche Ware.
16:02 Uhr - Bulgariens Corona-Krisenstab kritisiert Verhalten der Bürger
Nach der ersten Lockerung der Corona-Beschränkungen in Bulgarien beklagt der Krisenstab in Sofia, dass die Menschen noch geltende Schutzmaßnahmen kaum einhalten. "Es wird tatsächlich eine permanente Verletzung der Auflagen beobachtet", bemängelte Krisenstabchef Wenzislaw Mutaftschijski am Donnerstag vor der Presse. Die Menschen müssten Verantwortung zeigen und Schutzmasken in geschlossenen Räumen, in Verkehrsmitteln und in Geschäften tragen.
Obwohl die Zahl der Covid-19-Neuerkrankungen in Bulgarien noch immer schnell steigt, wurden seit Anfang Mai einige Einschränkungen gelockert. Erst am Mittwoch, einem Nationalfeiertag in dem Balkanland, durften Freiluftlokale oder Terrassen von Restaurants und Cafés wieder öffnen.
15:59 Uhr - Johnson will am Sonntag "begrenzte" Lockerungen ankündigen

Der britische Premierminister Boris Johnson plant für die kommende Woche leichte Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen. Es werde lediglich sehr begrenzte Lockerungen geben, da die Regierung keine zweite Infektionswelle riskieren wolle, sagt ein Sprecher. Johnson werde sich dazu am Sonntag nach einer Überprüfung der derzeitigen Maßnahmen durch die Regierung äußern. Großbritannien werde "mit größter Vorsicht" voranschreiten.
15:42 Uhr - Sky zeigt Bundesliga-Konferenz im Free-TV
Die Samstagskonferenz der Spiele der Fußball-Bundesliga wird am 16. Mai vom Pay-TV-Sender Sky im frei empfangbaren Fernsehen bei Sky Sport News HD übertragen. Dies gab der Bezahlsender am Donnerstag bekannt. Ebenfalls bei SSNHD wird am 17. Mai auch die Konferenz der Zweitligaspiele frei zugänglich ausgestrahlt.
Geschäftsführer Christian Seifert von der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte den Fans zuvor auf einer Pressekonferenz schon Hoffnungen auf Bundesligaspiele im Free-TV gemacht. "Das ist eine sehr besondere Situation, unsere Medienpartner wissen das auch. Insbesondere der Hauptrechteinhaber Sky plant da auch gewisse Maßnahmen", hatte Seifert betont.
Vor allem die Politik hatte darauf gedrängt, dass beim Restart der Bundesliga ab dem 16. Mai einige Spiele auch im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sind, damit Menschenansammlungen bei Fans mit einem Sky-Abonnement vermieden werden.
15:37 Uhr - Lufthansa bestätigt Verhandlung über Rettungspaket von 9 Milliarden
Die Lufthansa hat offiziell bestätigt, dass sie mit dem deutschen Staat über ein Rettungspaket mit einem Volumen von 9 Milliarden Euro verhandelt. Danach strebt der Bund einen Anteil von bis zu 25 Prozent plus einer Stimme an, wie es am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse hieß. Auch werde eine Vertretung im Aufsichtsrat angestrebt. An Auflagen sei zudem der Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen vorgesehen. Die Lufthansa betonte, die Verhandlung und der politische Willensbildungsprozess dauerten an.
15:33 Uhr - Corona-Check online: 700 000 Teilnehmer deutschlandweit
Online die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion abklären: Das ermöglicht ein Angebot des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, das seit vier Wochen freigeschaltet ist. Die Forscher sind mit den Nutzerzahlen zufrieden, wie die Hochschule am Donnerstag berichtete.
Knapp 700.000 Menschen deutschlandweit hätten den Fragebogen der Anwendung ausgefüllt, sagte ein Sprecher des Universitätsklinikums Gießen und Marburg am Donnerstag. Vor allem Menschen von 20 bis 55 Jahren hätten die Fragen zur Einschätzung einer möglichen Corona-Infektion beantwortet. „Die App wird von Menschen benutzt, die Sorge haben, sie könnten etwas haben“, erklärte der Sprecher.
Mit dem Online-Check solle sich die Wahrscheinlichkeit einer Coronavirus-Erkrankung ermitteln lassen. Menschen mit entsprechenden Symptomen sollen so ihr individuelles Risiko sofort einschätzen können. Dazu müssen sie laut Philipps-Universität Marburg auf einer Internet-Plattform (https://covid-online.de/#/) eine Reihe von Fragen zu bestimmten Krankheitszeichen beantworten.
15:00 Uhr - Gastro mit Sitzplätzen nur mit 1,5 Meter Tischabstand
Restaurants, Cafés und Kneipen mit Sitzplätzen in Nordrhein-Westfalen dürfen ab kommenden Montag wieder ihren Betrieb aufnehmen. Voraussetzung dafür seien 1,5 Meter Abstand zwischen den einzelnen Tischen, sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Donnerstag in Düsseldorf. Außerdem müssten Gäste namentlich registriert werden, damit Infektionsketten im Zweifel nachverfolgt werden können. Anders als in anderen Bundesländern soll es jedoch keine Einschränkungen bei den Öffnungszeiten geben. Bars, Discos und andere gastronomische Einrichtungen ohne Sitzgelegenheiten müssen weiter geschlossen bleiben.
13:59 Uhr - Tausende Mieter haben Geldsorgen
Tausende Mieter in Deutschland haben sich in der Corona-Krise wegen Geldsorgen an ihre Vermieter gerichtet. Da viele Menschen in der Pandemie mit weniger Einnahmen zurechtkommen müssen, häufen sich die Anfragen. Die Mietausfälle zumindest bei großen Wohnungsunternehmen halten sich aber in Grenzen, zeigt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Immobilienkonzernen sowie Mieter- und Eigentümerverbänden. Demnach hat die Pandemie die allermeisten Mieter bislang nicht in große finanzielle Nöte gestürzt.
13:35 Uhr - Fußball-Bundesliga startet am 16. Mai
Die Fußball-Bundesliga wird die Wiederaufnahme des Spielbetriebes um einen Tag auf den 16. Mai verlegen. Darauf haben sich die Vereine auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am Donnerstag in Frankfurt geeinigt. Hintergrund dafür ist, dass der vom DFL-Präsidium beschlossene Starttermin am 15. Mai noch in der ersten Monatshälfte liegt. Die Politik hatte am Mittwoch zugestimmt, dass die seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzte Saison in beiden Ligen mit Spielen ohne Publikum ab der zweiten Mai-Hälfte zu Ende gespielt werden kann.Der letzte Spieltag soll demnach am 27./28. Juni stattfinden. Damit könnte das Endspiel im DFB-Pokal frühestens im Juli ausgetragen werden.
13:17 Uhr - Gesundheitsämter sollen weiter gestärkt werden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Unterstützung für die deutschen Gesundheitsämter im Kampf gegen die Corona-Epidemie zugesichert. Der öffentliche Gesundheitsdienst sei ein wichtiger Pfeiler in dieser Krise und solle weiter gestärkt werden, sagte der CDU-Politiker im Bundestag. Er verwies auf die jüngsten Beschlüsse vor Bund und Ländern, dass gerade das Nachverfolgen von Kontaktpersonen von Infizierten und das Brechen von Infektionsketten vor Ort in den Kommunen ein ganz entscheidender Punkt sei.
12:35 Uhr - Spahn: Auf Feste müssen wir am längsten verzichten
12:50 Uhr - Spahn will Tests ausweiten - Kapazität bei einer Million
Gesundheitsminister Jens Spahn will die Zahl der Corona-Tests weiter ausweiten. Derzeit gebe es eine Kapazität von rund einer Million Tests pro Woche, sagt Spahn im Bundestag. Diese müssten nun auch verstärkt eingesetzt werden, etwa in Pflegeheimen. Diese Strategie ist Teil des neuen Gesundheitspakets, das der Bundestag berät. Spahn kündigte zudem an, dass der Bund die Kosten für die Behandlung von Corona-Patienten aus anderen EU-Staaten übernehme.
12:20 Uhr - Reproduktionszahl liegt bei 0,65
Im Moment steckt nach den RKI-Berechnungen ein Mensch weniger als einen weiteren an. Die so genannte Reproduktionszahl liegt bei 0,65. Den auf politischer Ebene beschlossenen Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, der für jeden einzelnen Landkreis gilt, hält Robert-Koch-Institut-Vize Schaade für "pragmatisch" und "grundsätzlich sinnvoll". Wichtig sei nun, auf Landesebene mit Augenmaß viele kleine und vorsichtige Schritte hin zu einer Öffnung zu wagen.
12:00 Uhr - Hamburger Fahrlehrer demonstrieren mit Autokorso um Binnenalster
Mit einem Autokorso um die Binnenalster wollen die Fahrschulen in Hamburg auf ihre schwierige Situation in der Corona-Krise aufmerksam machen und Druck auf den Senat ausüben. "Wir sind stiefmütterlich behandelt worden", kritisierte Sabine Darjus, Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes Hamburg, am Donnerstag. Die Fahrschulen in der Hansestadt fühlten sich im Vergleich zu anderen Gewerken wie Friseure oder Baumärkten benachteiligt. Für die Demonstration am Freitag (14.00 Uhr) hat der Fahrlehrerverband 100 Fahrzeuge bei den Behörden angemeldet. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" über die Aktion berichtet.
Bis zum 31. Mai dürfen Fahrschulen laut Verordnung weder theoretischen noch praktischen Unterricht anbieten. Dagegen können Friseure und andere Geschäfte seit Montag im Zuge der Lockerungen von Maßnahmen gegen die Pandemie wieder öffnen.
11:11 Uhr - Schleswig-Holstein hebt Einreiseverbot für Touristen auf
Schleswig-Holstein hebt das Einreiseverbot für Touristen mit Wirkung zum 18. Mai wieder auf. "Es ist an der Zeit, das gesamte gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben unseres Landes in den Blick zu nehmen und den Weg Schleswig-Holsteins zu gestalten", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag. Damit verbunden fällt am 18. Mai auch das Betretungsverbot für Inseln und Halligen.
10:10 Uhr - Robert Koch-Institut: Ab sofort keine regelmäßigen Pressebriefings mehr
Das Robert Koch-Institut hat angekündigt, seine regelmäßigen Pressebriefings einzustellen. Man befinde sich jetzt in einer neuen Phase der Epidemie und sehe sinkende Fallzahlen. Darum gebe es keinen Anlass mehr, zweimal die Woche die Öffentlichkeit über Neuigkeiten zu informieren. Man werde weiterhin anlassbezogene Pressekonferenzen geben. Sollte sich die Situation wieder verschlechtern, könne man wieder zu den regelmäßigen Briefings zurückkehre, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade beim vorerst letzten Pressebriefing in Berlin. Die Entscheidung wurde von teilnehmenden Medienvertretern kritisiert.
09:43 Uhr - Razzia in Berliner Salafistenszene wegen Betrug bei Corona-Soforthilfen
Wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs bei Corona-Soforthilfen sind in Berlin mehrere Wohnungen in der salafistischen Szene durchsucht worden. Rund hundert Beamte des polizeilichen Staatsschutzes nahmen am Donnerstagmorgen Wohnungen und Autos von fünf Tatverdächtigen in Augenschein, die der salafistischen Szene zugerechnet werden. "Die Beschuldigten sind verdächtig, betrügerisch "Corona-Soforthilfen" bei der IBB beantragt und erhalten zu haben", teilte die Polizei auf Twitter mit. "Wir konnten diverse Beweismittel sicherstellen - darunter auch Gelder - sowie eine Person festnehmen", hieß es.
09:35 Uhr - Nachbarschaft führt gemeinsames Musical auf der Straße auf
Tolle Aktion in Zeiten von Corona: Die Bewohner einer Straße der englischen Kleinstadt Chester haben dieses kleine Musical selbst kreiert, geprobt, Regie geführt, choreographiert, aufgeführt und gefilmt. Und es gleichzeitig geschafft, den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten. Das Beeindruckende ist, das Video wurde in einer einzigen fortlaufenden Aufnahme gedreht - Fehler durfte sich also niemand erlauben. Ob die Performance wirklich ohne Patzer funktioniert hat, sehen Sie im Video.
08:55 Uhr - Unions-Abgeordnete fordern Seehofer zur Grenzöffnung auf
Zwölf Bundestags- und Europaabgeordnete der Union haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dazu aufgefordert, die wegen der Corona-Pandemie angeordneten Kontrollen an den deutschen Grenzen sofort zu beenden. "Nach über sieben Wochen muss Schluss sein mit Gitterzäunen und Schlagbäumen im Herzen Europas", heißt es in der Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) darüber berichtet. Die Erklärung ist unter anderem von Ex-Unionsfraktionschef Volker Kauder, Fraktionsvize Andreas Jung (beide CDU) und Daniel Caspary, dem Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament), unterzeichnet.
"Familien werden zerschnitten: Erwachsene Kinder etwa dürfen ihre Eltern nicht sehen, solange diese nicht pflegebedürftig oder krank sind - und Geschwister bleiben auf zwei Seiten des Grenzzauns. Pendler werden fortgesetzt behindert", beklagen die Parlamentarier. "Deshalb fordern wir jetzt die sofortige Wiedereröffnung aller geschlossenen Grenzübergänge an den Grenzen zur Schweiz, nach Frankreich und nach Luxemburg", so die Abgeordneten. "Spätestens mit dem 15. Mai müssen alle als Notmaßnahmen befristet verhängten Grenzbeschränkungen dann entfallen.
08:47 Uhr - Kanzleramtschef warnt: "Es ist nie Anlass zur Sorglosigkeit"
Kanzleramtschef Helge Braun warnt nach den beschlossenen Lockerungen vor einem zu laxen Umgang mit den Corona-Vorsichtsmaßnahmen. "Ich glaube, es ist in der Tat nie Anlass zur Sorglosigkeit", sagt der CDU-Minister im Deutschlandfunk. "Wir leben nicht jetzt nach der Pandemie, sondern wir leben mitten in einer Pandemie." Diese werde auch "ganz optimistisch gesprochen, mindestens mal dieses Jahr" noch anhalten. "Das Thema Abstandhalten .... das wird uns über die ganzen Zeit begleiten." Seine Sorge ziele sehr stark auf "das Thema Geselligkeit und Reisen" ab. "Natürlich wünschen wir uns jetzt alle zügig Lockerungen. Aber gerade in dieser Phase, wo jetzt Öffnungen in den einzelnen Ländern stattfinden, ist es dann wichtig, dass wir es auch vergleichbar tun."
Land | Infizierte | Tote |
---|---|---|
USA | 1.228.603 | 73.431 |
Spanien | 220.325 | 25.857 |
Italien | 214.457 | 29.684 |
Großbritannien | 202.359 | 30.150 |
Frankreich | 174.224 | 25.812 |
Deutschland | 168.162 | 7.275 |
Türkei | 131.744 | 3.584 |
Weltweit | 3.753.112 | 263.841 |
Quelle: Johns-Hopkins-University
08:26 Uhr - Kritik an Lockerungen von SPD und Grüne: Kita-Perspektiven für Eltern und Kinder fehlen
Nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen zur Lockerung der Corona-Auflagen beklagen SPD und Grüne fehlende Perspektiven für Eltern und Kinder. SPD-Chefin Saskia Esken bezeichnete die Vereinbarungen als "fatales Signal an die Familien". Grünen-Fraktionsvize Katja Dörner kritisierte: "Die Pläne zur Öffnung der Kitas bleiben vage, Familien wissen weiterhin nicht, worauf sie sich einstellen müssen."
08:20 Uhr - Kirchen rechnen mit Einbruch bei Kirchensteuern wegen Corona-Krise
Die beiden großen christlichen Kirchen in Nordrhein-Westfalen rechnen mit einem Einbruch bei den Kirchensteuern infolge der Corona-Krise. Die Evangelische Kirche im Rheinland bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen Rückgang der Steuereinnahmen von bis zu 15 Prozent vor. Das wären demnach mindestens 75 Millionen Euro.
Für verlässliche Prognosen sei es noch zu früh, teilten die katholischen Bistümer Aachen, Essen, Köln, Paderborn und Münster mit. Es gebe auch einen Rückgang der Einnahmen in den Tagungs- und Bildungshäusern. Das Bistum Essen stellte fest, der erwartete Einbruch der Kirchensteuer könne noch stärker ausfallen als bei der Finanzkrise 2008.
08:06 Uhr - Freibäder dürfen teilweise wieder öffnen - wie groß ist die Ansteckungsgefahr?
Die Bundesregierung und die Länder haben in der Corona-Krise weitere weitreichende Lockerungen verkündet und mit einer wichtigen Bedingung für die Landkreise und kreisfreien Städte verbunden. Allmählich öffnet sich Deutschland wieder - unter Vorbehalt. Wann, wo und in welchem Umfang die Freibäder öffnen könnten, ist ungewiss. In Nordrhein-Westfalen sollen laut Ministerpräsident Armin Laschet ab Pfingsten langsam die Bäder wieder öffnen. Jetzt liegt die Verantwortung bei den Landesregierungen. Aber kann das überhaupt funktionieren? Und ist das Virus übers Wasser übertragbar? Ein Hygieniker hat für uns die Risiken eingeschätzt.
07:30 Uhr - Umfrage: Viele Verbraucher warten vor Alltagsrückkehr auf Impfstoff
Viele Verbraucher wollen ihr Verhalten im Alltag aufgrund der Corona-Krise ändern: Sie wollen auch nach Abflauen der Pandemie weniger ins Kino oder in Konzerte gehen, seltener reisen und einen Bogen um öffentliche Verkehrsmittel machen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens McKinsey hervor.
Solange kein Impfstoff gegen das Corona-Virus zur Verfügung steht, wollen rund 40 Prozent der Umfrage zufolge seltener öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Züge oder Flugzeuge nutzen. Stattdessen wollen sie häufiger zu Fuß gehen, oder auf das Fahrrad oder das eigene Auto zurückgreifen.
Ein Drittel der Befragten will auch nach dem Abflauen der Corona-Krise seltener auf Konzerte, ins Theater oder ins Kino gehen, 26 Prozent überhaupt nicht. Und immerhin rund 29 Prozent der Befragten gab an, auch nach dem Abflauen der Corona-Krise weniger beruflich oder privat reisen zu wollen. Weitere 27 Prozent planen sogar, völlig darauf zu verzichten. Rund 30 Prozent kündigten an, künftig weniger Geld für Luxusprodukte oder überflüssige Einkäufe ausgeben zu wollen. Jeder Viertel will der Umfrage zufolge beim Einkauf künftig grundsätzlich mehr auf den Preis achten.
07:18 Uhr - Bei Ferienunterkünften kommt es auf Stornierungsregeln an
Urlauber dürfen sich freuen: Sie können sich auf Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Gastgewerbe in Deutschland einstellen. Zeit also, sich nach einer Unterkunft umzuschauen. "Wenn man jetzt buchen möchte, sollte man genau darauf achten, bis wann eine Reise stornierbar ist", rät Iwona Husemann, Rechtsreferentin bei der Verbraucherzentrale NRW. Wir erklären Ihnen hier, was beim Buchen von Reisen und Ferienwohnungen jetzt wichtig ist.
06:50 Uhr - "Hamster-Wein" und "Drive-In": Pfiffige Winzer-Ideen gegen Krise
Not macht erfinderisch. Das zeigt sich in der Corona-Krise auch in der Weinbranche. Neben originellen Wein-Namen ploppen Neuerungen auf wie Drive-In Weinverkauf, Weintaxis und Online-Weinproben mit Lesung oder Barbecue. Besonders die junge Winzergeneration zeige sich kreativ - gerade bei der Vermarktung über neue Medien, sagt der Sprecher des Deutschen Weininstituts, Ernst Büscher, in Bodenheim bei Mainz. Er ist sicher: Einige neue Konzepte werden auch nach der Krise erfolgreich bleiben.
Es gibt Weine mit extra Etiketten zum Dankesagen und auch Label mit Witz: So hat das Weingut Diehl in Stuttgart-Rotenberg einen etwas anderen Hamster-Kauf im Angebot - mit einer «Hamster Edition» mit einem niedlichen Nager auf dem Etikett. "Wir wollen die Leute in der Krise auch mal zum Schmunzeln bringen", sagt Diehl. Aber klar: Die Weine bringen auch Umsatz. "Der Hamster rettet uns."

06:35 Uhr - Nachfrage nach Hausgeburten steigt in Corona-Krise
Der Hebammen-Landesverband Rheinland-Pfalz verzeichnet wegen der Corona-Krise eine verstärkte Nachfrage nach Hausgeburten. "Die Zahl der Anfragen hat im März und im April deutlich zugenommen, wir erklären uns das mit der allgemeinen Verunsicherung wegen der Pandemie», sagte die Vizevorsitzende Christiane Rübenach der Deutschen Presse-Agentur. Kurzfristig sei eine Hausgeburt aber nicht zu leisten. "Viele haben die Vorstellung, dass eine Hebamme jederzeit außerklinisch Geburten machen kann und darf. Doch ohne Ausstattung und Versicherung ist das nicht erlaubt."
Die zuletzt überdurchschnittliche Zahl von Anfragen sei auch deswegen verständlich, weil Väter im Krankenhaus wegen der Corona-Pandemie nicht bei der Geburt dabei sein dürfen. "Mittlerweile dürfen Väter das aber wieder, und es gibt durch die eingeschränkten Besuchsregeln auch frühere Entlassungen der Mütter." Nachdem die Regelungen in den Kreißsälen gelockert worden seien, gehe die Nachfrage etwas zurück.
23:52 Uhr – Banksy-Kunstwerk im Krankenhaus – Hommage an Mediziner
Ein Kunstwerk des britischen Streetart-Künstlers Banksy ist im südenglischen Southampton General Hospital aufgetaucht. Es zeigt einen Jungen, der neben einem Papierkorb in Latzhose und T-Shirt kniet und eine Krankenschwester mit Umhang und Mundschutz hoch hält, die wie Superman den rechten Arm ausstreckt und bereit für ihre Mission ist. Seine Spiderman- und Batman-Figuren hat er hingegen in den Papierkorb geworfen. Der Künstler hinterließ eine Notiz für Krankenhausangestellte, die lautete: "Danke für alles, was ihr tut. Ich hoffe, dies hellt den Ort ein wenig auf, auch wenn es nur schwarz und weiß ist."
Das Gemälde soll laut „BBC“ bis zum Herbst im Krankenhaus bleiben, bevor es versteigert wird, um Geld für die Klinik zu sammeln. "Unsere Krankenhausfamilie ist direkt vom tragischen Verlust geliebter und angesehener Mitarbeiter und Freunde betroffen“, sagte Paula Head, die Leiterin der Klinik. Es sei eine große Ehre, dass der Künstler ihr Krankenhaus ausgewählt habe.
23:29 Uhr - Paypal-Gewinn bricht in Corona-Krise ein
Der Online-Bezahldienst Paypal hat aufgrund der Corona-Krise einen Gewinneinbruch erlitten. Im ersten Quartal betrug der Überschuss lediglich 84 Millionen Dollar (78 Mio Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Das entspricht einem Rückgang um 87 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.
Paypal erhöhte die Rückstellungen für Kreditausfälle um 237 Millionen Dollar, was die Bilanz stark belastete. Die Aktie geriet nachbörslich deutlich ins Minus. Dabei steigerte Paypal die Erlöse im jüngsten Quartal um deutliche 12 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar und stellte ein noch stärkeres Wachstum für das laufende Vierteljahr in Aussicht.
22:45 Uhr- Söder kritisiert "Überbietungswettbewerb" bei den Lockerungen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat nach der Bund-Länder-Schalte scharfe Kritik an seinen Kollegen in anderen Ländern geübt. Kanzlerin Angela Merkel und er wunderten sich, "warum wir seit Ostern ... eine Lockerungsdebatte nach der anderen bekommen, eine Exitstrategie nach der anderen vorgelegt bekommen haben", sagte der CSU-Chef am Mittwochabend im ZDF. "Ich bedauere das." Europa habe Deutschland bisher dafür bewundert, wie das Land durch die Krise gekommen sei. "Einige in Europa sind jetzt verwundert, wie schnell - und zwar im Stundenrhythmus - einige Bundesländer und Einige in Deutschland agieren." Es gebe einen "Überbietungswettbewerb" bei den Lockerungen. In der gemeinsamen Pressekonferenz mit Merkel und Hamburgs Regierendem Bürgermeister Peter Tschentscher hatte Söder sich zuvor noch für die Solidarität der anderen Länder bedankt.
Er kritisierte vor allem die hessische Entscheidung, nun wieder Veranstaltungen von bis zu 100 Personen zuzulassen. Dabei wisse man, dass auf solchen Veranstaltungen am ehesten eine Ausbreitung von Infektionen drohe. Nordrhein-Westfalen wiederum öffne seine Gastronomie zwei Wochen vor Bayern, fügte der CSU-Chef hinzu. Er habe für Bayern entschieden, langsamer vorzugehen. "Ich kann nur dringend davor warnen, das jeden Tag zu beschleunigen", sagte Söder mit Blick auf die Öffnungsdebatte. Die Zahlen der Neuinfektionen gäben zwar Anlass zum Optimismus. "Ob sie halten, wird sich zeigen." Bayern weist unter den Ländern die mit Abstand höchste Zahl an Corona-Infektionen und -Toten auf.
22:32 Uhr - Altmaier verteidigt Rolle des Bundes in Bund-Länder-Gesprächen
Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Linie der Bundesregierung bei den Bund-Länder-Gesprächen über die Lockerung der Corona-Auflagen verteidigt. "Wir haben etwas - wie ich finde - sehr Kluges gemacht. Wir haben nämlich gesagt, wir lockern es ja, aber wir knüpfen es an strenge Voraussetzungen", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der ARD-Talkshow "Maischberger. Die Woche".
In wesentlichen Fragen hätten Bund und Länder einen gemeinsamen Beschluss gefasst. "Wir haben auch durchgesetzt, dass die Notbremse eingeführt worden ist", sagte Altmaier. Das sei man den Menschen schuldig gewesen, die auch Angst um ihre Gesundheit hätten. Mit der sogenannten Notbremse sollen Einschränkungen künftig vor Ort umgesetzt werden, wenn Neuinfektionen regional wieder ansteigen sollten.
Dazu, dass einige Länder bereits vor den Gesprächen mit der Kanzlerin umfangreiche Lockerungspläne verkündet hatten, sagte Altmaier: "Ich fand es nicht so besonders glücklich, dass dann fünf oder sechs Bundesländer ganz unkoordiniert und mit ganz unterschiedlichen Öffnungsdaten und Zeiten vorgeprescht sind." Er hätte sich gewünscht, dass alle bis zu den Gesprächen vom Mittwoch gewartet hätten.
22:12 Uhr - IOC plant nächste Session als Videoschalte im Juli
Das Internationale Olympische Komitee prüft nach der Verlegung der Sommerspiele in Tokio ins nächste Jahr eine Online-Session seiner Mitglieder im Juli. Die IOC-Exekutive werde darüber diskutieren, die eigentlich vor Beginn der Olympischen Spiele geplante Versammlung als Videoschalte mit sicherer Verbindung zu organisieren.
Möglicher Termin dafür sei der 17. Juli, die 136. IOC-Session solle live gestreamt werden, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Die Agenda und der weitere Ablauf sowie ein sicheres Wahlsystem werde vom Exekutivkomitee auf seiner Sitzung am 14. Mai beraten.
Die Olympischen Spiele in Tokio waren wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr auf den Sommer 2021 verschoben worden. Für gewöhnlich treffen sich die IOC-Mitglieder vor der Eröffnung der Spiele zu mehrtägigen Beratungen.
In Deutschland ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen im Vergleich zum Vortag um 1.085 auf insgesamt 167.575 gestiegen. Mindestens 7.190 Menschen sind infolge einer Covid-19-Erkrankung bundesweit gestorben. Das geht aus Zahlen der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität hervor. Die Zahl der Virus-Toten steigt weltweit auf 260.938 an. Die Zahl der bestätigten Infektionen klettert auf 3.724.688.
Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Mittwoch bei 0,65. Das bedeutet, dass zehn Infizierte zwischen sechs und sieben weitere Personen anstecken.
Land | Infizierte | Tote |
---|---|---|
Weltweit | 3.724.688 | 260.938 |
USA | 1.216.739 | 72.233 |
Spanien | 219.329 | 25.613 |
Italien | 214.457 | 29.684 |
Großbritannien | 202.356 | 30.150 |
Frankreich | 170.694 | 25.538 |
Deutschland | 167.575 | 7.190 |
Russland | 165.929 | 1.537 |
21:02 Uhr - DFL-Präsidium für Bundesliga-Fortsetzung ab 15. Mai
Die Deutsche Fußball Liga will die Saison in der 1. und 2. Bundesliga am 15. Mai fortsetzen. Über diesen Beschluss des DFL-Präsidiums seien die 36 Proficlubs am Mittwochabend informiert worden, bestätigte der Dachverband der Deutschen Presse-Agentur.
20:47 Uhr - Angriff auf Kamerateam bei Demo gegen Corona-Verordnung in Berlin
Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen ist es vor dem Reichstagsgebäude in Berlin zu einem Angriff auf Medienvertreter gekommen. Ein Demonstrant, der ein ARD-Kamerateam attackiert haben soll, sei festgenommen worden, twitterte die Berliner Polizei am Mittwochabend. Wie eine Sprecherin der Polizei sagte, ist die Schwere des Angriffs noch unklar - die Rede sei von Leichtverletzten.
Nach Angaben der Polizeisprecherin hatten sich am Mittwoch 350 bis 400 Menschen vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Sie seien offenbar einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt, darauf deuteten etwa mitgebrachte Plakate hin. In Berlin sind wegen der Pandemie derzeit Demos mit bis zu 50 Teilnehmern erlaubt.
Polizisten hätten das Gespräch gesucht und auf die Abstandsregeln hingewiesen, schilderte die Polizeisprecherin. „Einsatzkräfte forderten die Menschen mehrfach persönlich und über Lautsprecher auf, den Platz zu verlassen und lösten die Ansammlung letztlich auf“, twitterte die Polizei. Sie machte dabei keine näheren Angaben zu den Teilnehmern. Es sei aber unter anderem zu Widerstandshandlungen und Körperverletzung gegen Polizisten gekommen, sagte die Sprecherin. Auch Platzverweise wurden demnach durchgesetzt und Personalien aufgenommen.
19:41 Uhr - Düsseldorf plant repräsentativen Corona-Antikörpertest
Die Stadt Düsseldorf plant einen repräsentativen Corona-Antikörper-Test. Es sei eine Untersuchung einer Stichprobe von 1000 Düsseldorfern auf das Vorliegen von Antikörpern gegen das Virus vorgesehen, hieß es in einer Mitteilung der NRW-Landeshauptstadt. So solle eine Beurteilung der Zahl von überstandenen Infektionen ermöglicht werden. Die Stadt werde bei dem Test mit der Uniklinik kooperieren. Das Amt für Statistik und Wahlen werde die Probanden ermitteln. Düsseldorf hat rund 642 300 Einwohner. Bis zum Mittwoch gab es in der Stadt 1111 bestätigte Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie.
Die zuletzt veröffentlichte sogenannte Heinsberg-Studie habe gezeigt, dass es offenbar eine erhebliche Dunkelziffer gebe, "die ihre Ursache auch darin hat, dass viele Infektionen mit lediglich schwachen oder überhaupt keinen Krankheitssymptome ablaufen", sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). "Insofern kann eine derartige repräsentative Untersuchung auch Aufschlüsse darüber geben, wie gefährlich das Virus wirklich ist."
19:30 Uhr -Spanien verlängert nationalen Notstand um weitere zwei Wochen
Trotz heftigen Gegenwinds der Opposition hat sich Spaniens Regierung am Mittwoch im Parlament mit ihrem Antrag auf eine weitere Verlängerung des umstrittenen Corona-Notstands durchgesetzt. Es handelt sich um die vierte Ausdehnung des Mitte März ausgerufenen "Alarmzustands", der nun noch bis zum 24. Mai gelten soll. Die Maßnahme erlaubt es Ministerpräsident Pedro Sánchez, die strengen Ausgangsbeschränkungen für die knapp 47 Millionen Spanier weiter beizubehalten. Schrittweise Lockerungen wurden aber bereits in den vergangenen Tagen eingeleitet.
Der "Alarmzustand" ist die dritthöchste der in der spanischen Verfassung vorgesehenen Notfallstufen. Die Bürgerrechte sind seit dem 15. März in Spanien stark eingeschränkt. Die strikte Ausgangssperre soll nun in mehreren Phasen gelockert werden, nachdem die Corona-Zahlen seit Wochen eine positive Tendenz zeigen.
19:23 Uhr - Niederlande lockern Corona-Maßnahmen: Friseure und Cafés öffnen
Auch die Niederlande lockern die dortigen Corona-Maßnahmen: Ab der nächsten Woche dürfen Friseure, Kosmetiksalons und Massagepraxen wieder öffnen. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag an. Ab 1. Juni dürfen demnach auch Restaurants, Cafés, Museen, Kinos und Theater unter bestimmten Bedingungen den Betrieb wieder aufnehmen und es werden alle Schulen wieder geöffnet. Die Regierung macht auch Mundschutzmasken im öffentlichen Nahverkehr verpflichtend.
Die Maßnahmen werden schneller als geplant gelockert. Nach Auffassung der Regierung ist das möglich, da die Zahl der Neuinfektionen schneller zurück gehe als erwartet. Bisher sind in den Niederlanden rund 41 000 Fälle von Corona-Infektionen registriert worden, 5204 infizierte Menschen starben.
Seit dem 13. März gelten strenge Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Bürger sollten so viel wie möglich zu Hause bleiben und einen Sicherheitsabstand von eineinhalb Meter einhalten. Cafés, Restaurants und Schulen waren geschlossen und alle Veranstaltungen verboten worden. Die Regierung hatte bereits früher beschlossen, Grundschulen ab dem 11. Mai zu öffnen. Kinder dürfen auch wieder in Vereinen Sport treiben.
Alle Meldungen vom 6. Mai 2020
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