Tumultartige Szenen vor der Sparkasse in Gelsenkirchen buer. Die Polizei muss die Filiale vor den teils aufgebrachten Kunden schützen.
„Ich habe hier komplett meine Ersparnisse anvertraut und angelegt. Ich bin Arbeiter.“
Die Beamten wenden sich sogar über die Außenlautsprecher des Streifenwagens an die wartenden Kunden.
Die Bank ist erst einmal gesperrt und der Erkennungsdienst der Polizei arbeitet noch vor Ort. Diese Arbeit wird auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Aber was ist überhaupt passiert? Bislang geht die Polizei davon aus, dass sich die Diebe während der Weihnachtsfeiertage über die Tiefgarage Zugang zu einem Aktenraum der Sparkasse verschafft haben. Von dort haben sie dann mit einem großen Bohrer ein Loch in die Wand zum Tresorraum gebohrt. Die Polizei hat dieses Foto veröffentlicht. Es zeigt das Loch und viele aufgebrochene Schließfachkassetten auf dem Boden.
„Mein Sparbuch ist da drin. Ein bisschen Geld. Alles ist weg.“
„Über 50.000. Ja, wir sind beide Rentner. Meine Frau und ich wollten jetzt eigentlich Leben genießen. Und wenn es so weit ist, mein lieber Mann, dann müssen wir gucken.“
„Auch Geld, Gold, alles weg.“
„Es waren ja die Schmuckstücke, die ich da habe, sind Erbstücke von meiner Mutter, von meinem verstorbenen Mann und die liegen mir sehr am Herzen.“
Es bleibt die Frage Wieso hat niemand etwas von diesem Coup, dem lauten Bohren mitbekommen? Erst als ein Brandmelder losgeht, kommen die Einsatzkräfte. Aber die Diebe entkommen.
„Ich war selber Untertage 33 Jahre. Ich habe alle möglichen gebohrt. Kernbohrung, Wasserbohrung, Gasbohrung. Das ist richtig laut, dass das keiner gehört hat. „
Dazu hat sich die Polizei bislang nicht geäußert. Die Mieter der über 3000 Schließfächer warten auf Antworten, ob sie betroffen sind. Diese Informationen wird es aber heute nicht mehr geben. Standardmäßig ist der Inhalt pro Schließfach bis etwa 10.000 € versichert. Wer Wertvolleres drin hatte und keine zusätzliche Versicherung hat, wird womöglich auf dem Schaden sitzen bleiben. Kein Wunder also, dass dieser Einbruch für die betroffenen Bankkunden richtig bitter ist.
„Wir wollen rein. Wir wollen rein.“