Verdi ruft zum Arbeitskampf auf

Schon wieder Warnstreik bei Bus und Bahn: An diesem Mittwoch in fünf Bundesländern

22.03.2023, Hamburg: Ein Plakat mit dem Text ·Warnstreik· hängt im menschenleeren Terminal 2 im Flughafen Hamburg. Am Flughafen Hamburg hat ein weiterer Warnstreik der Gewerkschaft verdi am Mittwoch, 22. März, um 22:00 Uhr begonnen. Foto: Bodo Marks/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Verdi kündigt wieder Warnstreiks an.
bom hjb, dpa, Bodo Marks

Reisende und Berufspendler in fünf Bundesländern müssen sich am Mittwoch erneut auf Beeinträchtigungen im Bus- und Bahnverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte am Montag erneute Warnstreiks an.

Video-Tipp: Einigung im öffentlichen Dienst - wer jetzt profitiert

Gewerkschaft: ÖPNV-Streik in fünf Bundesländern

Die Gewerkschaft habe die Beschäftigten einiger Verkehrsunternehmen, die mehrheitlich Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf Straße und Schiene sowie Schienengüterverkehr betreiben, zum Arbeitskampf aufgerufen, erklärte die Gewerkschaft.

Dies gelte vor allem für Betriebe der öffentlichen Hand, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen.

„Wir rechnen mit regionalen Einschränkungen im Öffentlichen Nahverkehr", sagte Verdi-Verhandlungsführer Volker Nüsse der Nachrichtenagentur Reuters.

Geplant seien Aktionen in folgenden fünf Bundesländern:

  • Baden-Württemberg

  • Bayern

  • Niedersachsen

  • Nordrhein-Westfalen

  • Schleswig-Holstein

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Betriebe nicht vom Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst

Der Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) gilt deutschlandweit für etwa 5.000 Beschäftigte in rund 40 nichtbundeseigenen Betrieben. Sozialpartner sind Verdi und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen (AGVDE).

Verdi hat nur in einigen dieser 40 Firmen zum Streik aufgerufen. Die Beeinträchtigungen dürften also bei weitem nicht so groß sein wie am vergangenen Freitag der Arbeitskampf der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Diese hatte am Vormittag für acht Stunden bundesweit den Nah-, Regional- und Fernverkehr weitgehend lahmgelegt. Die EVG verhandelt für die rund 230.000 Beschäftigten bei der Deutschen Bahn und etwa 50 weiteren Bahnunternehmen.

Verdi fordert für die Beschäftigten, die unter den ETV fallen, eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das Angebot der Arbeitgeberseite sieht demnach eine Laufzeit von 28 Monaten und eine Tabellenerhöhung erst ab Mitte 2024 um 150 Euro und 4,8 Prozent vor. Für 2023 bieten die Arbeitgeber laut Verdi die Zahlung einer steuerfreien Sonderzahlung von 1080 Euro und zwölf monatliche Einmalzahlungen von 160 Euro an.

Die rund 40 Betriebe werden nicht vom Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst. Bei den Verhandlungen dazu hatte es am Wochenende eine Einigung gegeben. Sie haben auch nichts mit den aktuell laufenden Bahn-Tarifverhandlungen zu tun, die von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG geführt werden. Der kleine Eisenbahn-Tarifvertrag sei historisch gewachsen, erklärte ein Gewerkschaftssprecher.(reuters/dpa/aze)

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