Schwere Kritik an EmpfehlungenSorge vor Blackout: Ist der Notvorrat des Bevölkerungsschutz "eine eklatante Fehlberatung"?

 27.02.2020, Hamsterkäufe wegen Corona-Virus, der Vorrats-Schrank in einem Haushalt in Mindelheim Bayern ist voll gefüllt mit Konservendosen und Nudeln zur Überbrückung einer eventuellen Corona-Pandemie in Deutschland. 27.02.2020, Hamsterkäufe wegen Corona-Virus 27.02.2020, Hamsterkäufe wegen Corona-Virus *** 27 02 2020, Hamster purchases due to corona virus, the storage cupboard in a household in Mindelheim Bavaria is full of tins and noodles to bridge a possible corona pandemic in Germany 27 02 2020, Hamster purchases due to corona virus 27 02 2020, Hamster purchases due to corona virus
Falls ein Blackout eintritt, sollte man vorbereitet sein. (Symbolbild)
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Welche Lebensmittel sollte ich für den Notfall Zuhause haben? Das hat sich mit Sicherheit fast jeder schon einmal gefragt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz gibt klare Empfehlungen, was in einen Notvorrat gehört – doch diese seien „eine eklatante Fehlberatung“. Das sagt nun Ralph Hensel, Geschäftsführer des Unternehmens Convar Europe für Notfallnahrung, in einem offenen Brief.

Lebensmittel für den Notfall - "Empfehlung führt ins Leere"

Viele Verbraucher sind verunsichert und füllen aktuell ihren Notvorrat für den Ernstfall auf. Der Grund: Eine Blackout-Warnung des Deutschen Städte- und Gemeindebunds wegen der Energiekrise. „Die Gefahr eines Blackouts ist gegeben“, sagte der Städtetag-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg bei „Welt am Sonntag“.

Doch was gehört in einen Notvorrat? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät für mögliche Notsituationen, Vorräte für etwa zehn Tage zu Hause zu haben, um für eventuelle Krisensituationen gewappnet zu sein. Auf der Vorratsliste der Bundesregierung befinden sich Lebensmittel wie Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte.

„Diese Empfehlung jedoch führt aus unserer Sicht weitestgehend ins Leere! Die benannten Lebensmittelgruppen Nudeln, Reis und Kartoffeln können bei Stromausfall nicht verzehrbar zubereitet werden, da bundesweit fast alle Haushalte elektrische Koch- oder Induktionsfelder verwenden. Ohnehin ist davon auszugehen, dass ein Blackout auch die Versorgung mit dem zum Kochen notwendigen Wasser stark beeinträchtigt oder gar zum Erliegen bringt“, erläutert Hensel.

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Notvorrat-Empfehlung "stark fragwürdig"

Doch auch die Empfehlung für Fisch und Milchprodukten bezeichnet Hensel als „stark fragwüdig“. Denn: „Ohne ordnungsgemäße Kühlung schließlich können diese binnen weniger Tage verderben und nicht mehr konsumiert werden.“

Muss der Bevölkerungsschutz seine Empfehlung also nochmal überarbeiten? Nach Einschätzung des Unternehmers müsse die Liste angepasst werden. Denn: „Große Teile der Bevölkerung verlassen sich auf Ihre Empfehlungen.“ (jaw)

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