Von Frankfurt am Main mehr als 1.000 Kilometer nach Marseille. Das war in den vergangenen zwölf Monaten die längste Fahrt mit einem deutschen Uber. Im Schnitt fuhren Nutzende hier gut neun Kilometer weit, zeigt die Auswertung der Uber App. Die ist mittlerweile in mehr als 30 deutschen Städten nutzbar. Der US-Fahrtenvermittler will aber auch in den ländlichen Raum, macht der Deutschlandchef klar: „Wir haben da auch fürs nächste Jahr viel geplant, dass wir auch weiter expandieren, eben in die Bereiche, wo man uns heute noch nicht nutzen kann“, sagt Christoph Weigler.
2014 drängte Uber auf den deutschen Markt gegen Widerstand, vor allem aus dem Taxigewerbe und mit wenig Erfolg. Der Konzern setzte mit seiner Plattform anfangs wie in den USA auf selbstständige Fahrer, dann auf Chauffeur und Mietwagenunternehmen. „Und so in den letzten fünf, sechs Jahren haben wir wirklich eine super Entwicklung genommen. Modell für Deutschland maßgeschneidert“, sagt Weigler.
Das bezieht nun explizit auch die Taxibranche mit ein. Nach jahrelangem Streit der Konkurrenten etwa um Lizenzen und Auflagen hat Uber seine Plattform im Sommer allen Taxi-Fahrerinnen und -Fahrern geöffnet. „Mittlerweile sind wir wirklich in einem viel konstruktiveren Austausch, auch gerade mit Taxis. Und früher war es ja oft so – Taxi und Uber, das hat nicht immer super gut zusammengearbeitet“, sagt Weigler.
Und als Partner sieht sich die Branche auch nach Ubers Strategiewechsel in Deutschland Nicht unbedingt. „Einzelne Unternehmen wird sich ergeben, die eine Kooperation eingehen. Aber eine Flächendeckung, wie das Taxigewerbe es anbietet, davon ist Uber im Moment noch meilenweit entfernt.“
Und der Konzern konkurriert weiter mit traditionellen Taxirufzentralen und mit anderen Mobilitätsapps wie Bold und Free Now. Trotzdem sieht sich Uber in Deutschland mehr als angekommen. Ein Beleg: Eine Person in Berlin buchte in diesem Jahr 1.288 Fahrten mit Uber. Das waren im Schnitt mehr als drei pro Tag.