Sie ist dauernd müde, und trotzdem will ihr Körper nachts nicht schlafen.
„Ich habe alles probiert – Melatonin, CBD und Magnesium, Schlaftee, Kamillentee. Also wirklich viel in dem Bereich. Es hat aber alles nichts gebracht. Und dann irgendwann mal auch Schlaftabletten. Tatsächlich?“
Jeder Arzt sagt dir das Gleiche: Stress reduzieren, Yoga machen und Atemübungen. Erst als zu den Schlafstörungen plötzlich noch andere Symptome wie ein starker Blähbauch, Ausschlag und eine geschwollene Lippe hinzukommen, hat sie einen Verdacht.
„Ich bin eines Nachts aufgewacht – mit einem sehr starken Spannungsgefühl auf der Lippe. Ich bin dann zum Spiegel gerannt und habe das hier entdeckt. Das sah schon richtig schlimm aus. Und ja, ich hatte bis dato keinerlei Allergien in meinem Leben. Ich habe mich dann die ganze Nacht über bei Google damit beschäftigt, was das zu bedeuten haben könnte, und bin auf Histamin gestoßen. Da ich am Vorabend wirklich nur ein ganz kleines Schlückchen Wein getrunken hatte, wusste ich: Okay, das muss wahrscheinlich damit zusammenhängen.“
Sie geht zu einem speziellen Facharzt und erhält endlich die Diagnose Histaminose – umgangssprachlich auch Histaminintoleranz genannt. Der Botenstoff ist wichtig für das Immunsystem, reguliert die Verdauung und beeinflusst den Blutdruck. Er steuert aber auch den Schlaf-Wach-Rhythmus, indem er im Gehirn an bestimmte Nervenzellen andockt. Dadurch steigt die Aktivität im Gehirn – wir sind wacher und aufmerksamer. Hat man abends zu viel Histamin im Körper, kann das Einschlafen schwerer fallen und der Schlaf unruhiger werden.
Histamin ist nicht nur ein körpereigener Stoff, sondern kommt auch in Lebensmitteln wie bestimmten Fleisch- und Fischsorten, aber auch in Käse und alkoholischen Getränken vor – Lebensmittel, die die 33-Jährige nach der Diagnose aus ihrem Leben gestrichen hat.
„Lange gereiften Käse, Salami, Geräuchertes – das habe ich schon auch sehr gerne gegessen. Und allein schon das Weglassen hat natürlich erst mal Linderung gebracht.“
Heute lebt sie nahezu beschwerdefrei und hat mit ihrer Diagnose eine neue Berufung gefunden. Als Heilpraktikerin hilft sie nun auch anderen Betroffenen – etwa, indem sie zeigt, wie man die Schleimhaut stärkt und den Körper unterstützt.