Antwort vom HandelInflation sinkt: Darum bleiben Lebensmittel trotzdem teuer

Die hohen Preise für Käse, Brot, Nudeln und Co. sind eine große Belastung!
Die Inflation sei schuld an den hohen Preise, heißt es. Doch die sinkt gerade – wieso spüren wir Kunden das nicht auch im Supermarkt? Was Großhändler dazu sagen, sehen Sie im Video.

Statistisches Bundesamt: Zucker, Marmelade und Honig besonders teuer geworden

„Die Inflationsrate ist auf den niedrigsten Wert seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine gefallen“, erklärt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Doch auf dem Kassenbon im Supermarkt kann man diese Veränderung nicht erkennen:

Die Preise für Lebensmittel erhöhten sich diesen September um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, gibt das Statistische Bundesamt an. Vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren sind mit 15,3 Prozent deutlich teurer. Aber auch die Preise für Brote und Brötchen steigen um 12 Prozent. Doch eine Überraschung gibt es: Butter ist um 29 Prozent günstiger geworden!

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Warum die Preise nicht sinken: Antwort vom Handel

Aber warum werden die Lebensmittelpreise nicht niedriger? Ein Verbandssprecher des Handels erklärt: Der Handel orientiere sich an den EInkaufspreisen. Und da hätten sich in den vergangenen Monaten in der ganzen Lieferkette Preissteigerungen für Rohstoffe, Energie und Logistik widergespiegelt.

Lese-Tipp: Mit diesen 16 Tipps sparen Sie bares Geld im Supermarkt

Einen Teil könnten die Handelsunternehmen auffangen, aber eben nicht alles. Zudem hätten sie ein dichtes Filialnetz, Logistikzentren und größere Lkw-Flotten. Für Beleuchtung, Kühlsysteme und Kraftstoffe müssten auch sie mehr zahlen.

Spar-Tipp: Aktuelle Prospekte von Supermärkten & Co.

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Verbraucherzentralen warnen! Bundesregierung müsse handeln

Viele Deutsche müssen beim Einkaufen im Supermarkt sparen. Für die Verbraucherzentrale Bundesverband kann es so nicht weitergehen und fordert deswegen jetzt Maßnahmen von der Bundesregierung. Der Dachverband macht daher verschiedene Lösungsvorschläge:

  • Für eine vollständige Preistransparenz sollen Lebensmitteleinzelhändler dazu verpflichtet werden, die Preise ihrer Produkte im Internet öffentlich verfügbar zu machen. So müssten Verbraucher nicht nur auf die Angebotsprospekte einzelner Discounter zurückgreifen und könnten ihren Einkauf an dem Preisvergleich ausrichten.

  • Die Bundesregierung soll eine Preisbeobachtungsstelle einrichten, um die Preise entlang der Wertschöpfungskette zu erfassen und Rückschlüssen auf Inflationstreiber zu ermöglichen.

  • Wenn Hersteller das Gewicht oder die Verpackungsgröße innerhalb der vergangenen sechs Monate verändert haben, sollen sie das Produkt mit einem deutlichen Warnhinweis kennzeichnen.

  • Menschen, die von den Preissteigerungen besonders betroffen sind, sollen von der Bundesregierung mit einer Einmalzahlung finanziell entlastet werden.

  • Außerdem ist eine Sektoruntersuchung des Bundeskartellamtes gewünscht, um zu ermitteln, wie sich Marktstrukturen und Wettbewerbsbedingungen auf die Lebensmittelpreise auswirken.

Das Portemonnaie freut sich mit Sicherheit, wenn die Preise im Supermarkt wieder fallen würden. (jsi mit dpa)