Neue Studie des Instituts der deutschen WirtschaftDeutschland ist Spitzenreiter bei Sozialausgaben

von Vanessa Brodka

Die Sozialausgaben in Deutschland explodieren - das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft mit Sitz in Köln. Kein Land gibt so viel Geld für die soziale Sicherung aus wie die Bundesrepublik. Die Studienmacher warnen die Regierung: So könne es nicht weitergehen.

Studie macht Deutschland zum Spitzenreiter

Deutschland ist Spitzenreiter, wenn es um Sozialausgaben geht – also um Renten-, Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung. Außerdem ist die Rede von Leistungen wie das Bürgergeld. Hinter der Studie steckt das Institut der deutschen Wirtschaft mit Sitz in Köln. 2023 flossen 41 Prozent aller staatlichen Ausgaben in Soziales. Damit mehr als in skandinavischen Ländern und im EU-Schnitt. Dabei wurden nur die Länder verglichen, die wirtschaftlich und kulturell ähnlich zu Deutschland sind. Mitgezählt wurde beispielsweise Österreich und die Schweiz während Bulgarien nicht verglichen wurde. Die Ergebnisse sind für Björn Kauder ein Alarmsignal. Er ist der Studienautor und meint: „Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Das Geld, was wir für Soziales ausgeben, bleibt nicht mehr übrig für Investitionen, für die Infrastruktur, für Bildung.” Gerade da gibt Deutschland deutlich weniger aus. Fast die Hälfte hingegen geht in den Rententopf. Auch Verwaltungskosten schießen in die Höhe.

Das sagt das zuständige Ministerium

Das sagt das zuständige Ministerium

Aus dem Bundessozialministerium heißt es auf RTL WEST Anfrage: „Die Sozialausgaben liegen in Deutschland im europäischen Vergleich im oberen Bereich und nicht an der Spitze.” Zumindest gemessen am Bruttoinlandsprodukt - also der Wirtschaftsleistung und nicht am Staatshaushalt. Trotzdem: Allein das Bürgergeld kostet den Staat 2024 knapp 47 Milliarden Euro, rund vier Milliarden mehr als 2023. Heißt: Die Ausgaben steigen vermutlich noch weiter.