Gas, Strom, NebenkostenEnergieberater der Verbraucherzentrale beantwortet bei RTL die wichtigsten Fragen
Die Preise für Gas und Strom erreichen schwindelerregende Höhen. Aber was können Mieter, Haus- und Wohnungseigentümer jetzt schon machen, damit es nachher nicht ganz so schlimm kommt? Können sie den Sommer nutzen, um kleineren Maßnahmen durchzuführen? Und was bringt ein Deckenventilator im Winter? Energieberater Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beantwortet im Video die wichtigsten Fragen.
Wieviel höher fällt die nächste Nebenkostenabrechnung aus?
„Ich glaube, jetzt haben alle verstanden, dass es teuer wird und dass es auch irgendwie hart wird“, sagt Energieberater Udo Sieverding. Viele Menschen wollen wissen, wie hoch für sie die Nebenkostenabrechnung im nächsten Jahr ausfällt. „Wie gehen von einer Verdreifachung bis Vervierfachung aus“, sagt Sieverding. So muss jemand, der bislang 500 Euro bezahlt hat, damit rechnen, 1.500 Euro zu bezahlen.
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Kann der Vermieter den monatlichen Abschlag erhöhen?
„Die spannende Frage ist, ob der Vermieter selber schon die Preiserhöhung bekommen hat. 85 Prozent der Mieter-Haushalte bekommen ihre Nebenkosten- und Heizkostenabrechnung über den Vermieter. 15 Prozent haben Gasleitungen oder Nachtspeicherheizung und bekommen eine eigene Rechnung, die sehen das sofort. Aber die 85 Prozent, da ist ist wichtig: Wann rechnet der Vermieter mit einer Preiserhöhung und dann ist das auch der Zeitpunkt, wo er die Abschläge anpassen kann. Im Voraus kann er, was ich auch sehr wichtig finde, schon mal mit den Mietern ins Gespräch kommen“, sagt Siverding. Die Abschläge können dann nur freiwillig erhöht werden, in Absprache mit den Mietern.
Was bringt ein Deckenventilator im Winter?
„Die warme Luft geht nach oben und es hilft mir nichts, wenn ich kalte Füße habe“, erklärt Udo Sieverding das Heizprinzip. Der Ventilator drückt dann die warme Luft nach unten und sorgt für eine bessere Zirkulation im Raum. Wer sowieso einen Ventilator an der Decke hängen hat, kann ihn also auch im Winter einsetzen. Der Experte hält aber nichts davon, in jedem Raum deshalb einen Ventilator in Betrieb zu nehmen, um im Winter Heizkosten zu sparen: „Das muss auch lebenspraktisch sein.“
Wo können wir noch mehr einsparen und wie?
„Wer die Heizung hat, also als Eigentümer oder Vermieter, der hat die größten Einsparpotenziale. Das geht rund um die Heizung und ums Gebäude, die Gebäudehülle, Wärmedämmung“, sagt der Energieberater. Doch es gibt Maßnahmen, die man auch in Eigenleistung durchführen kann: Thermostat-Austausch, Dämmung von Heizkörpernischen und Rollladenkästen.
Laut Sieverding ist es jetzt vor allem wichtig, das eigene Verhalten zu ändern. „Das kann auch sein, das Sofa mal von der Heizung abzurücken, damit die Luft besser zirkuliert, das spart auch Energie. Und wenn der Winter, die Heizperiode, kommt, dann natürlich die Frage: Wie warm darf es denn in einzelnen Räumen sein? Da sollte sich der Familienkreis schon mal zusammenfinden.“
Doch Udo Sieverding stellt auch klar: Der große Kosten-Hammer für alle kommt noch. Das hilft es tatsächlich nur, schon jetzt Geld zur Seite zu legen, damit man die Nachzahlung auch begleichen kann.
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