Gerade in Krisenzeiten um die eigenen Finanzen kümmern!
Wie wirst du finanziell frei? Tipps von Finanzkolumnistin Margarethe Honisch
Den Job wechseln, ein besseres Gehalt verhandeln, sich in Geldfragen vom eigenen Partner unabhängig machen oder einfach einen Puffer ansparen – Finanzielle Freiheit kann für jeden und jede völlig anders aussehen. Klar ist aber: Sich frühzeitig um die eigenen Finanzen zu kümmern, kann nicht nur in Sachen Geld mehr Spielräume und Sicherheit schaffen, sondern auch langfristig auf die eigene Altersvorsorge einzahlen – und so gezielt vor Altersarmut schützen!
Wie der Weg zu mehr finanzieller Freiheit schon mit wenig Geld starten kann, über den soften Einstieg an der Börse bis hin zur cleveren Geldstrategie – darüber hat Finanzcoach und Buchautorin („So wirst du finanziell frei“*) Margarethe Honisch jetzt mit 13 erfolgreichen Frauen gesprochen, die über ihre Erfahrungen rund um das Thema Finanzen berichten. Ihre Tipps, um finanziell frei zu werden – im Video.
Margarethe Honisch: Das Wichtigste ist die Zeit und nicht das Geld!
Um sich finanziell mehr Freiheit zu verschaffen, braucht es keine Unsummen an Geld, sondern vor allem den Mut, den ersten Schritt zu wagen, so Honisch. Doch was heißt das konkret?
„Das Wichtigste ist der erste Schritt und zwar egal, wie klein er ist. Also man braucht nicht diese 10.000 Euro zu haben, mit denen man dann startet, sondern man kann heutzutage schon ab einem Euro beispielsweise an der Börse investieren. Viele machen das mit 25 Euro im Monat und da ist es viel wichtiger, den ersten Grundstein dafür zu legen, das Fundament zu bauen“, betont die Finanzcoachin im RTL-Interview. Es sei vor allem wichtig, sich mit dem Thema Finanzen auseinander zu setzen und zu schauen, was im Rahmen finanziell möglich ist und dann zeitnah mit dem Investieren anzufangen. „Das Wichtigste ist die Zeit und nicht das Geld“, so Honisch.
Natürlich gehe es aber vorab immer darum, einen finanziellen Puffer anzusparen, also zwei bis drei Nettogehälter. „Da würde ich empfehlen, immer zu versuchen, zehn Prozent des Nettoeinkommens jeden Monat zu sparen. Wenn ich das mache dann habe ich in zweieinhalb Jahren diese drei Netto Monatsgehälter und natürlich kann man dann auch immer, wenn man zum Beispiel eine Rückzahlung vom Finanzamt bekommt, das dann zusätzlich sparen“, erklärt Honisch.
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"Wenn du eine Skincare-Routine hast, aber noch keine Finanzroutine, dann hast du die falschen Prioritäten"
Sicher ist: das Thema Finanzen beginnt nicht zuerst mit dem Blick aufs Konto, sondern startet im Kopf. Es braucht das nötige Money-Mindset und Routinen, macht Finanzkolumnistin Margarethe Honsich auch in ihrem Buch über finanzielle Freiheit, deutlich. "Wenn du bereits eine Skincare-Routine hast, aber noch keine Finanzroutine, dann hast du die falschen Prioritäten gesetzt. Denn egal wie glatt deine Haut auch sein wird: Die Miete kannst du mit einem ebenmäßigen Teint später nicht bezahlen“, schreibt Honisch. Konkret braucht es also Finanzziele, die am besten mithilfe wiederkehrender Finanzroutinen erreichbar werden. So rät die Finanzcoachin:
Budget festmachen: Überblick über Fixkosten schaffen und Geld für unterschiedliche Lebensbereiche einteilen.
Haushaltsbuch anlegen: Ein- und Ausgaben konkret festhalten und so tracken, für was Geld ausgegeben wurde.
Automatisch sparen und investieren: Einen festen Betrag beispielsweise am Monatsanfang aufs Sparkonto und in den Aktien- oder ETF-Sparplan überweisen.
Finanzielle Bildung aufbauen: Sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit nehmen und sich über Bücher, Videos, Magazine, etc. step by step Finanzwissen aneignen.
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Schon mal vom "Gender Pension Gap" gehört? Warum Frauen weniger Rente bekommen als Männer
Geld ist natürlich nicht alles im Leben, aber wer auch im Alter eine zumindest finanziell sorgenfreie Rente genießen will, der sollte vor allem auch als Frau schon früh genug vorsorgen, macht Gründerin Margarethe Honisch deutlich.
„Was wir in den Medien immer häufiger sehen und lesen können, ist der ‘Gender Pay Gap’ (Lohnlücke), also, dass Frauen eben weniger Geld verdienen als Männer. Was leider noch weitaus unbekannt ist, ist beispielsweise der ‘Gender Pension Gap’“. Die sogenannte Rentenlücke mache, laut Honisch deutlich, dass Frauen im Vergleich nicht nur weniger Lohn als Männer erhalten, sondern vor allem auch bis zu 46 Prozent weniger Rente und 38 Prozent weniger Vermögen als Männer haben.
Weniger Geld verdienen, dadurch weniger Sparen und Investieren können – das sind Gründe dafür, dass Frauen in Deutschland häufiger von Altersarmut betroffen sind, so die Finanzautorin. „Wenn das soweit ist, dann kann ich nichts mehr dagegen tun, deswegen ist es wichtig für mich, als Frau rechtzeitig anzufangen und mein Geld auch zu investieren. Und obwohl Frauen an der Börse zögerlicher sind und länger brauchen, um damit anzufangen, zeigen Studien aber, dass sie erfolgreicher anlegen als Männer“. Weniger auf Einzelaktien zu setzen und mehr auf breit gestreute Fonds und damit auch eine stabile Rendite zu erzielen – das mache, laut Honisch, auch den Erfolg von Frauen, die an der Börse anlegen, aus.
Wer den Schritt an die Börse bislang noch nicht gewagt hat, sollte sich, laut Honisch, trotz Krisenzeiten und Berg- und Talfahrten aber nicht abschrecken lassen.
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Geld sparen und investieren auch in Krisenzeiten?
Die Preise explodieren, die Inflationszahlen liegen mittlerweile im zweistelligen Bereich bei über zehn Prozent. Lohnt es sich da überhaupt aktuell zu sparen oder zu investieren?
Margarethe Honisch sagt: ja! „Also, wenn ich mehr als zehn oder 15 Jahre investiere, weil ich das sogar für meine Altersvorsorge mache, dann sind Aktien der beste Inflationsschutz“. Doch dafür gilt es, laut der Finanzcoachin, zu beachten:
Nicht nur auf eine einzelne Branche setzen, denn genau die könnte stark von der Inflation betroffen sein. Daher lieber breit investieren und damit das Risiko streuen!
Statt sich vom Investieren zurückzuhalten, lieber schauen: Wie kann ich mein Einkommen erhöhen – und beispielsweise in Gehaltsverhandlungen gehen.
Wenn es ums Sparen geht, empfiehlt Honisch, das Geld besser auf einem Tagesgeldkonto zu parken statt auf dem Sparbuch. Geld ein- und auszuzahlen geht so flexibler und ist kostenfrei.
Wenn es ums Geld vermehren geht, das Geld langfristig besser nicht aufs Sparbuch setzen, sondern in breit gestreute Indexfonds anlegen, um Risiken zu minimieren und eine gute Rendite zu erzielen.
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