Gruppenvergewaltigung auf Mallorca?
Verdächtiger freigelassen: Als die Partynacht außer Kontrolle geriet, schlief Denniz auf dem Sofa
Ein Tatverdächtiger kommt frei, fünf Deutsche schickt der Richter in U-Haft!
Sechs Männer, gegen die wegen einer möglichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca ermittelt wird, sind am Samstag dem Haftrichter vorgeführt worden. Am späten Samstagabend kam dann einer der Tatverdächtigen auf freien Fuß – die anderen fünf schickte der Richter in den Knast. RTL war vor Ort, die Bilder zeigen wir oben im Video. Nach RTL-Informationen kommen die Männer aus Dortmund und das mutmaßliche Opfer (18) aus Hannover.
Mallorca: Auch Elternpaar eines Verdächtigen am Gericht
Die Männer werden am Morgen in Handschellen ins Gericht gebracht. Um nicht erkannt zu werden, ziehen sie bei der Ankunft ihre Fußballtrikots über den Kopf. Offenbar ist auch das Elternpaar eines Verdächtigen nach Palma gekommen. Beide wirken aufgelöst.
Pikant: Mit Antoni Rotger entscheidet laut Mallorca Zeitung derselbe Jurist über eine mögliche Untersuchungshaft, der letztes Jahr die Kegelbrüder wochenlang hinter Gittern schmoren ließ.

Spanien: Richter schickt fünf Verdächtige in U-Haft
Ab 17 Uhr verhört Richter Rotger die sechs Verdächtigen. RTL weiß: Auch die 18-Jährige ist in Begleitung von zwei Freundinnen vor Ort. Um 22:22 Uhr kommt dann der erste der sechs Tatverdächtigen auf freien Fuß. Er heißt nach RTL-Informationen Denniz und konnte glaubhaft machen, dass er auf dem Sofa schlief, als die Partynacht außer Kontrolle geriet. Im Beisein seiner Anwältin verlässt er das Gerichtsgebäude und wird von seiner Familie in Empfang genommen. Nach RTL-Informationen wird er zeitnah zurück nach Deutschland fliegen.
Die anderen fünf Verdächtigen schickt der Richter in U-Haft. Eine Freilassung gegen Kaution lehnt das Gericht ab, wie eine Justizsprecherin am späten Abend mitteilt. Die Männer verlassen rund eine Stunde später das Gebäude und werden zum Gefängnis in Palma gebracht – eine sehr spartanisch eingerichtete Haftanstalt. Dort werden sie voraussichtlich in Zweierzellen untergebracht und vom deutschen Konsul auf Mallorca betreut. Zudem haben die Verdächtigen die Möglichkeit, sich an einen deutschen Pfarrer zu wenden, der sich um deutsche Gefängnisinsassen auf Mallorca kümmert.
Untersuchungshaft kann in Spanien bis zu vier Jahre dauern. Auf Gruppenvergewaltigung stehen wegen eines neuen Gesetzes bis zu 15 Jahre Haft.
Vorwurf: Deutsche Touristin in Hotel an der Playa de Palma vergewaltigt
Bei den Verdächtigen handelt es sich um Männer im Alter von 21 und 23 Jahren. Die Polizei wirft einigen der Ballermann-Urlauber vor, eine deutsche Touristin (18) in der Nacht zum Donnerstag vergewaltigt zu haben. Zunächst hatte es geheißen, die Frau sei 20 Jahre alt. Die Tat soll sich im Hotel Occidental Playa de Palma ereignet haben.
Verdächtiger filmte mutmaßliche Gruppenvergewaltigung am Ballermann
Laut Polizei schilderten die 18-Jährige und ihre Freundinnen den Beamten, was sich in der Nähe des Ballermanns abgespielt haben soll. Demnach lernte die Deutsche einen der sechs Männer in der Partyhochburg kennen. Sie ging freiwillig mit in sein Hotel, wurde dort aber abgewiesen, weil sie kein Gast war. Daraufhin ging der Mann mit ihr in ein anderes Hotel, in dem Freunde von ihm wohnten.
Zunächst kamen den Schilderungen zufolge zwei Freunde des Mannes ins Zimmer, gefolgt von drei weiteren Männern. Vier der Männer vergewaltigten die 18-Jährige. Die Deutsche floh ins Badezimmer; einer der Männer erkannte, dass er zu weit gegangen war. Er beruhigte die junge Frau und überredete sie, mit ihm in das Hotel zu gehen, in dem ihre Freunde wohnten.
Von dort wurde die Polizei alarmiert, die 18-Jährige kam laut Polizei ins Krankenhaus nach Palma. Fünf der Männer wurden am Donnerstagmorgen um 3:40 Uhr festgenommen, der sechste am Freitag. Einer der Verdächtigen filmte die Tat mit dem Handy; die Polizei beschlagnahmte mehrere Mobiltelefone und entdeckte die Aufnahme.
"Knallhart-Richter" Antoni Rotger ließ Kegelbrüder im Mallorca-Knast schmoren
Richter Antoni Rotger war 2022 in Zusammenhang mit dem Fall der Kegelbrüder aus dem Münsterland in die Schlagzeilen geraten. Den Männern wurde vorgeworfen, am 20. Mai das Restaurant "Why not Mallorca" in Arenal abgefackelt zu haben. Acht der 13 Kegelbrüder saßen 56 Tage lang im Gefängnis von Palma, weil "Knallhart-Richter" Rotger eine Untersuchungshaft ohne Kaution anordnete und sich von seiner Entscheidung wochenlang nicht abbringen ließ.