Leider kein Einzelfall: Taschengeld-Zahlung gegen Sex! Elise erlebte Horror
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Jeder vierte Teenager soll schon online bedrängt worden sein. Und das nimmt aktuell leider zu, warnt das Landeskriminalamt NRW. Wir haben mit einem Mädchen gesprochen, das diese sogenannten Taschengeld-Zahlungen gegen Sex-Treffen selbst angeboten bekommen hat, wie ihr ihm Video seht.
Die Warnung des LKA in NRW ist eindeutig – Kinder und Jugendliche müssen sich vor SOLCHEN Nach-richten in Acht nehmen:
„Hallo, na du bist aber ne Hübsche! Wie gehts?“
„Hallo? Ich bin erst 15 Jahre alt!“
„… möchte nicht mit Ihnen schreiben. Tschüss.“
„Ok Schade – wenn du Lust auf TG hast sag Bescheid.“
TG steht in diesem Fall für Taschengeld.
Eine perfide Masche – die Kinder und Jugendliche locken soll, um sie dann zu sexuellen Handlungen zu zwingen.
Auch dieser Mann hat solche Nachrichten geschrieben. Daniel Wolski, damals stellvertretender Bürgermeister von Lünen.
Für Beträge zwischen 50 und 100 Euro verabredete er sich zum Sex mit Minderjährigen.
Auch bei Elise hat er es versucht.
Wir begleiten sie am Anfang des Prozesses im letzten Jahr.
Es ist das erste Mal, dass sie Daniel Wolski gegenübertritt.
Elise, Name geändert: „Ich finde es ein-fach schlimm und auch für die Mädels, denen das passiert ist, die tun mir einfach nur Leid und Jungs und Jungs, genau.“
Die Zahlen der Minderjährigen, die solche Nachrichten schon bekommen haben, sind erschreckend hoch. Und laut LKA steigen sie rasant weiter an:
„Die Täter suchen gezielt über Online-Anzeigenportale und Dating-Plattformen nach Kontakten.
Sie nutzen dort Kürzel wie „TGT“ Taschengeld-Treffen) oder „BMB“ (Bitte mit Bild), um sexuelle Handlungen gegen geringe Geldbeträge oder Geschenke anzubieten oder zu erbitten.“
In einer aktuellen Studie der Landesanstalt für Medien NRW gibt fast jeder vierte Teenager an, schon mal online bedrängt worden zu sein.
Robert de Lubomirz-Treter, Landesanstalt für Medien NRW: „Bei diesen Taschengeld-Treffen, da gehts darum, dass eine finanzielle Gegenleistung angeboten wird. Und das klingt für die Kinder, die ja gar nicht über diese Lebenserfahrung verfügen können, erst mal ganz gut. Und da sind die sich gar nicht bewusst, Opfer zu sein.“
Psychologen raten, betroffene Kinder und Jugendliche sollten unbedingt ihre Scham überwinden und über ihre Erfahrungen sprechen. Professionelle Hilfe gibt es auch anonym unter der Nummer gegen Kummer 116–111.
Elise hat sich damals direkt an ihre Eltern gewandt.
Elise, Name geändert.
„Also das war ein ganz ekeliges Gefühl einfach.“
Daniel Wolski wird wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sowie wegen Besitzes von Kinder- und Jugendpornografie schuldig gesprochen.
Vor wenigen Minuten urteilt das Bochumer Landgericht:
Er muss für 3 Jahre und 3 Monate ins Gefängnis.

