Um eins klar zu sagen: Natürlich gibt es viele Bürgergeldempfänger, die endlich raus wollen aus ihrer Situation. Marcel Kieselbach zum Beispiel.
OT Marcel Kieselbach, Bürgergeld-Empfänger
"Man möchte schon ne Zukunft, ne Perspektive wieder haben. // Es ist nicht so, dass man damit gut leben kann." cut7/8.
ER sucht regelmäßig nach neuen Jobs. Aber die neue Studie zeigt - damit ist er eher die Ausnahme:
57 Prozent der Bürgergeld-Empfänger verwenden NULL Stunden pro Woche auf die Jobsuche. Bei 26 Prozent sind es 1-9 Stunden, bei 11 Prozent zwischen 10 und 19 Stunden und nur 6 Prozent der Bürgergeld-Empfänger suchen 20 Stunden und mehr nach einer Arbeit.
OT Tobias Ortmann, Bertelsmann Stiftung
"Häufig sind es gesundheitliche Einschränkungen, die die Menschen von der Jobsuche abhalten. Jeweils 45 Prozent geben an, körperliche oder psychische Einschränkungen zu haben." cut4
Aber auch die Jobcenter müssten mehr tun, sagen die Studienmacher. 43% der Empfänger geben an, dass sie noch nie ein Angebot vom Amt erhalten haben.
OT Tobias Ortmann, Bertelsmann Stiftung
"Jobcenter müssen ihrer Aufgabe nachkommen. Sie müssen unterstützen und passgenaue Jobs und Qualifikatierung anbieten. Dazu gehört aber auch zu sanktionieren, nämlich dann, wenn dieses Angebot nicht angenommen wird." cut5
Mehr Fördern und Fordern also. Das hat sich die Bundesregierung auch vorgenommen: Im Frühjahr nächsten Jahres soll das Bürgergeld in seiner jetzigen Form abgeschafft - und in eine neue Grundsicherung umgewandelt werden.