Insolvenzverfahren beendet

Görtz gerettet: Das plant der neue Investor mit dem Schuhhändler

Weniger Verkäufe in der Krise: Das Traditionsschuhhaus Görtz hat Insolvenz angemeldet - hier das Haupthaus in der Hamburger Mönkebergstrasse

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Das Traditionsschuhhaus Görtz musste Insolvenz anmelden.
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von Aristotelis Zervos

Der Schuhhändler Görtz ist gerettet! Wie es nach dem Insolvenzverfahren für das Hamburger Traditionsunternehmen weitergeht.

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Bolko Kissling gibt jetzt bei Görtz die Richtung vor

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurden Görtz sogar alle Schulden, die als Insolvenzforderung angemeldet waren, erlassen.

Das Ende des Insolvenzverfahrens macht jetzt den Weg frei für den neuen Investor bei Görtz: die CK Technology Solutions GmbH mit Sitz in Wien. Sie ist jetzt Alleineigentürmerin von Görtz. Die Familie Görtz ist dagegen nach 150 Jahren raus aus dem Unternehmen.

Wie das Fachportal „Textilwirtschaft“ berichtet, steckt hinter der Firma der Unternehmer Bolko Kissling. Und der ist kein Unbekannter: An der Seite seiner Freundin und Schlagersängerin Vicky Leandros (70) ist der 61-Jährige auch mal auf dem roten Teppich zu sehen.

Der neue Görtz-Investor sieht optimistisch in die Zukunft: Er sehe „großes Potential, das Unternehmen mit den richtigen Partnern und einer klaren Kundenorientierung wieder stabil aufzustellen“, erklärt Kissling in einer Mitteilung.

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Nur 40 von 160 Görtz-Filialen werden weitergeführt

Doch der Preis für die Rettung ist hoch: Im Rahmen des Sanierungsverfahrens wurde ein Großteil der insgesamt 160 Filialen geschlossen. Rund 40 Filialen will der neue Investor weiterführen.

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Geschrumpft wurde auch die Belegschaft: 650 Arbeitsplätze bleiben in den Filialen, der Logistik und der Hamburger Zentrale erhalten – von rund 1.800 Beschäftigten, die vor der Insolvenz für das Unternehmen gearbeitet haben.

Immerhin: Der traditionsreiche Name Görtz bleibt erhalten. Nach 150 Jahren könnte ein Neustart gelingen.

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