Deutschland beim Thema Versorgungssicherheit "noch nicht über den Berg"

DIHK warnt vor Atom-Exit: Steigende Energiepreise und Engpässe drohen

In vier Tagen werden die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgestellt. Aber haben wir dann immer noch genügend Strom? Die Industrie- und Handelskammer warnt jetzt davor, dass es eng werden könnte und die Preise steigen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Grüne, hält dagegen.
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DIHK-Präsident mahnt: Wir müssen Energieangebot weiter ausweiten und es keinesfalls einschränken!

Am 15. April gehen die letzten drei Atomkraftnetzwerke vom Netz. Doch was heißt das für die Stromversorgung in Deutschland? Wegen des bevorstehenden Ausstiegs aus der Atomenergie warnt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) vor Versorgungsengpässen und steigenden Energiepreisen.

„Trotz gesunkener Gaspreise bleiben die Energiekosten für die meisten Betriebe in Deutschland hoch“, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian jetzt der „Rheinischen Post“. Zugleich sei Deutschland beim Thema Versorgungssicherheit „noch nicht über den Berg“. „Wir müssen deshalb weiterhin alles dafür tun, das Angebot an Energie auszuweiten und es keinesfalls weiter einzuschränken.“

Deutschland sei auf alle verfügbaren Energieträger angewiesen, mahnte Adrian. „Nur so können wir in den kommenden Monaten Versorgungsengpässe und eine erneute massive Steigerung der Energiepreise vermeiden oder zumindest abmildern.“

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Adrian: Ausfälle bei Energieversorgung für Deutschland bislang unbekanntes Risiko

Ausfälle oder Einschränkungen bei der Energieversorgung seien für Deutschland ein bislang unbekanntes Risiko und ein Standortnachteil, der in einem Industrieland durch nichts ausgeglichen werden könne, warnte er. „Vor diesem Hintergrund setzen weite Teile der deutschen Wirtschaft darauf, einsetzbare Kernkraftwerke bis zum Ende der Krise weiterlaufen zu lassen.“

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Am Samstag sollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland endgültig vom Netz gehen. Eigentlich sollte dies schon Ende vergangenen Jahres passieren. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die Meiler über den Winter noch weiterlaufen zu lassen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält den Ausstieg trotz aller Widerstände für unumkehrbar. Mit Verweis auf die hohen Füllstände in den Gasspeichern, neue Flüssiggasterminals und erneuerbare Energien versicherte der Grünen-Politiker zuletzt, die Energieversorgung sei gewährleistet. (dpa/lwe)

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