Von wegen Erneuerbare Energien?!
Noch jeder dritte Neubau in Deutschland mit Gasheizung

Der Druck auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien wächst nicht erst seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges. Seit Jahren ist das Thema Umrüstung – vor allem von Heizungen in Privathäusern – ein großes Thema. Denn klar ist: Die Umstellung von Heiztechnik gilt als SCHLÜSSEL zur Senkung der CO2-Belastungen durch das Wohnen. Umso überraschender sind jetzt diese Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Noch im vergangenen Jahr wurde in jedes dritte neue Wohngebäude in Deutschland eine Gasheizung eingebaut!
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Mehr als die Hälfte der Neubauten befeuert Heizungen mit Holz, Biomasse oder Erdwärme
Wer neu baut – ob Haus oder Wohnung, der muss sich in diesen Zeiten ganz genau überlegen, wie er Erneuerbare Energien integriert. Staatliche Förderungen gibt es – doch Auswertungen des Statistischen Bundesamtes zeigen jetzt: Gasheizungen scheinen zumindest im vergangenen Jahr noch beliebt gewesen zu sein, denn in jedem dritten Wohngebäude in Deutschland wurde noch die Heiztechnik mit dem fossilen Energieträger verbaut.
Klar ist allerdings: Die mit Gas betriebene Heizung hat ihre Vorreiterrolle seit dem Jahr 2015 bereits verloren. Die Auswertungen zeigen außerdem: Mehr als zwei Drittel (70,7 Prozent) der Neubauten sind mit Heizungen ausgestattet, die erneuerbare Energiequellen nutzen. In 55,1 Prozent aller Fälle waren Holz, Umluft- oder Erdwärme sowie Biomasse sogar die primäre Energiequelle.
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Wärmepumpen ziehen in immer mehr neugebaute Häuser und Wohnungen ein

Mit Blick auf den Einbau Erneuerbare Energien in den eigenen vier Wänden setzen viele nun auf die Wärmepumpe, die erstmals in mehr als der Hälfte (50,6 Prozent) der Neubauten als vorwiegende Heiztechnologie eingebaut wurde.
Der Anteil des Gasheizungen ist seit 2015 von 51,5 Prozent auf 34,3 Prozent gefallen.
Ihr Vorgänger Ölheizung wurde 2021 bundesweit nur noch in 611 neuen Wohngebäuden installiert, was einem Anteil von 0,6 Prozent entsprach.
Vor allem in Mehrfamilienhäusern wurde auch Fernwärme eingesetzt, die in der Statistik aber nicht eindeutig den konventionellen oder den erneuerbaren Energieträgern zuzuordnen ist.
Als ergänzende oder sekundäre Energiequelle kamen bevorzugt Solarthermie und Holz zum Einsatz.
Die Umstellung der Heiztechnik auf erneuerbare Energien gilt als Schlüsseltechnologie zur Senkung der CO2-Belastungen durch das Wohnen. Dabei stellt die Umrüstung der Bestandsgebäude die weit größere Herausforderung dar als die Erstausstattung von Neubauten. (dpa/lwe)
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