Pfand auf WeinflaschenWarum die Glasflaschen bisher vom Pfandsystem ausgeschlossen sind

Egal ob Dosen, Plastik- oder Glasflaschen - für die meisten Getränke zahlen wir Pfand. Nur die Weinflaschen landen weiterhin im Altglasbehälter. Doch das könnte sich bald ändern.
Lese-Tipp: Pfand oder nicht Pfand, das ist hier die Frage: Die neue Regelung seit 2022
Weinflaschen sollen bald nicht mehr in Containern landen
Das Pfandsystem ist nicht nur gut für die Umwelt, manche Märkte sind sogar darauf angewiesen: So ist die Rückgabe von Bierflaschen wichtig, damit diese neu verarbeitet und befüllt werden können. Werden zu wenig Flaschen zurückgegeben, wird es für die Neuproduktion in der Hochsaison schnell knapp.
Aber wieso gilt dasselbe nicht auch für Weine? Bisher werden die leeren Flaschen einfach entsorgt, landen meist in großen Glascontainern.
Die Winzergenossenschaft Weinheimat Württemberg will eine 0,75-Liter-Mehrwegflasche für Wein mitsamt Pfandsystem einführen, berichtet die „Lebensmittel Zeitung“.
Ein Pfandsystem könnte sich auch für Winzer lohnen. Denn das Einschmelzen von Glas für die Produktion neuer Flaschen kostet viel Energie und damit auch Geld.
Problem im Recycling: Weinflaschen unterscheiden sich zu sehr
Die Produktion einer Neuglasflasche aus Recyclingglas sei für den größten Anteil des CO2-Abdrucks einer Weinflasche verantwortlich, die man im Supermarkt kaufen kann, erklärt die Winzergenossenschaft. Die Glasschmelze sei dabei nicht nur mit einem hohen Energieaufwand verbunden, sondern sei auch sehr teuer. Spülen und anschließende Wiederverwendung könnte da deutlich günstiger kommen.
Allerdings sind bislang alle Pfand-Bemühungen gescheitert. Dies lag daran, dass die deutschen Winzer viele unterschiedliche Flaschenformen nutzen. Diese unterscheiden sich nämlich häufig. Je nach Sorte oder Herkunftsregion sind sie mal bauchig, mal schlank oder auch ähnlich wie ein Kelch geformt. Bei Sekt ist das ähnlich, hier kommen noch verschiedene Flaschengewichte dazu.
Es liege aber auch an der geringen Bereitschaft der Kunden, die Flaschen für einen geringen Pfandbetrag zurückzubringen, berichtet die „Lebensmittel Zeitung“.
Auch bei den Verschlüssen gibt es Unterschiede: Während Bierflaschen entweder mit Kronkorken oder Bügelverschlüssen produziert werden, gibt es bei den Weinen samt verschiedener Korken, Schraub- oder Glasverschlüsse ebenfalls mehrere Varianten. Rund 400 Varianten an Weinflaschen sind in Deutschland derzeit im Umlauf.
Weinliebhaber müssent nachsichtiger werden
Laut Experten ist ein Pfandsystem bei sechs Arten der gängigsten Weinflaschen durchaus sinnvoll. So hätten die Winzer zum einen genügend Auswahlmöglichkeiten in der Herstellung, zum anderen wäre so eine gewisse Standardisierung sichergestellt, mit denen Pfandautomaten nicht überfordert seien.
Lese-Tipp: Genervt von der Pfand-Rückgabe? Dieser Flaschenautomat könnte bald alles ändern
Ebenfalls notwendig für den Erfolg des Vorhabens: die Kunden. Die müssen sich darauf einstellen, dass selbst nach mehrfachem Spülen und einem neuen Etikett noch zu erkennen ist, dass es sich um ein recyceltes Produkt handle und nicht um ein neues.
Winzer aus dem Ausland werden zum Pfand-Problem
Ein weiteres Problem sehen deutsche Weininstitute im Import ausländischer Weine: In einer Studie fanden sie heraus, dass die Hälfte aller in Deutschland getrunkener Weine aus Italien, Frankreich oder anderen Ländern kommen. Diese wären in das Pfandsystem nicht integriert. Füllen diese also weiterhin in neuen Flaschen ab, während deutsche Produzenten auf „unschöne“ recycelte Alternativen zurückgreifen müssen, befürchten die Experten einen Umsatzeinbruch bei deutschen Winzern.
Die Winzergenossenschaft Weinheimat Württemberg bleibt optimistisch: „Wir können die Mehrwegflasche bis zu 50 Mal befüllen, das spart Ressourcen und Energie, vermeidet Abfall und die Weinbranche wird deutlich unabhängiger", sagt Werner Bender, Vorstand der Wein-Mehrweg im Gespräch mit der „Lebensmittel Zeitung“. Mittelfristig soll Mehrwegweinflasche für große Teile der Sortimente der Mitgliedsbetriebe genutzt werden und damit viele Einwegflaschen ersetzen.
Wenn sich das System durchsetzt, steht auch die flächendeckende Einführung der Pfandweinflasche nichts mehr im Wege.
Mehr News-Videos aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Mobilität
- 02:28
Das müsst ihr über "Buy now, pay later" wissen
- 02:08
So wird man zum reichsten Menschen Deutschlands!
- 01:20
Hype um Pokemon! Diese Karten sind ein Vermögen wert
- 01:33
Diese drei Versicherungen braucht wirklich jeder!
- 02:13
So unterstützt der Staat Studierende und Azubis
- 02:40
So gelingt der Verkauf mit Flohmarkt-Apps
- 01:37
Was sind Vermögenswirksame Leistungen?
- 02:41
Warum ist der Rasierer für Frauen teurer als für Männer?
- 01:39
Darum wird der Stanley Cup auf Social Media gehypt
- 02:47
So behaltet ihr den Überblick über eure Finanzen
- 01:52
Wie KI diesem Frisör bei der Arbeit hilft!
- 01:36
Wie Schwäbisch Gmünd für 1.000 Menschen ein Zuhause findet
- 01:50
Was ist eigentlich ein ETF?
- 03:01
Polizeigewerkschaft fordert Tempo 30 innerorts
- 02:42
Wie das Ehe-Aus nicht zur Existenzbedrohung wird
- 02:22
Unternehmer schlagen Alarm
- 01:13
Wie teuer wird unser Kaffee?
- 02:25
So teilt ihr euch die Arbeit im Haushalt fair auf
- 04:03
Männer überschätzen ihren Anteil an der Hausarbeit
- 01:30
Galeria hat große Pläne für Innenstädte
- 03:56
Das kommt jetzt auf Mieter zu
- 03:49
Darauf solltet ihr beim Einkauf mit Rabatt-Apps achten
- 02:13
DIESE Modelle sind betroffen
- 01:08
Wer dieses Jahr vom Führerschein-Umtausch betroffen ist
- 02:45
Superreiche werden immer mächtiger
- 01:14
Tech-Milliardäre liefern sich Wettlauf ums All
- 03:21
Das kann das neue Vergleichsportal der Bafin
- 03:40
Jeder Dritte schläft im Homeoffice!
- 02:44
Ab jetzt gibt's ICE-Tickets für unter 11 Euro!
- 03:02
Die Bonusprogramme der Supermärkte im Test
- 03:06
Wir machen den Secondhand-Baumarkt-Check!
- 01:38
"Für die Rente machen die eigentlich nichts"
- 04:45
Deutsche verdienen so viel wie noch nie
- 01:43
Hier verlieren Pendler jährlich 60 Stunden Zeit
- 02:25
Bürgergeld-Empfänger sollen gemeinnützige Arbeit leisten
- 01:45
Die Highlights der Technikmesse CES 2025
- 01:56
Lebensmittelpreise werden auch 2025 steigen
- 01:33
"Kein Lohn für den ersten Krankheitstag"
- 02:59
So bringt ihr eure Finanzen zum Jahresbeginn auf Vordermann
- 02:41
Lohnt sich der Wechsel? Unser Experte klärt auf!
- 01:36
Das ist dran an Linnemanns Kritik
- 01:57
Das sagen die Wahlprogramme zur Wirtschaft in Deutschland
- 01:43
Morgens krank, nachmittags arbeiten – ist das sinnvoll?
- 01:17
Ist das Weihnachtsgeschäft noch zu retten?
- 00:31
Droht in Großbritannien die Guinness-Krise?
- 01:45
Darum können sich betroffene Unternehmen nicht wehren
- 01:26
So lebt es sich im ersten Haus aus dem 3D-Drucker
- 01:49
Jetzt will der Fahrtenvermittler den ländlichen Raum erobern
- 01:12
Das verändert sich an deutschen Flughäfen
- 00:32
Schiffe auf der Mosel stecken nach Unfall fest
Folgen der Energiekrise - Deutschland vor dem Blackout?
Deutschland steckt in einer Energiekrise. Der Krieg in der Ukraine zwingt die Bundesregierung dazu, auf alternative Energiequellen auszuweichen. Dabei rücken auch nationale Ressourcen in den Fokus. Doch helfen heimisches Gas und Öl durch den Engpass? Die Dokumentation „Folgen der Energiekrise - Deutschland vor dem Blackout?“ auf RTL+ wirft einen Blick auf den Energiemarkt und lässt Experten zu Wort kommen. Sie bewerten u.a. den Umgang mit Kohle und Kernkraft und erklären, was den Ausbau von erneuerbaren Energien bremst.