Ein Blick hinter die Kulissen des MüllsAus Abfall wird Energie: Schüler entdecken die Müllverwertungsanlage Bonn

von Rogatus Skanta

In der Müllverwertungsanlage (MVA) Bonn erleben Schüler aus Meckenheim hautnah, wie Abfall in Energie verwandelt wird. Fragen haben die Schüler eine ganze Menge: Was passiert eigentlich mit unserem Müll? Warum ist Mülltrennung wichtig? Wie wird aus Abfall eigentlich Energie? Eine Schulklasse aus Meckenheim wollte es genau wissen – und besuchte die Bonner Müllverwertungsanlage. Zwischen Greifarmen, glühenden Öfen und riesigen Müllbergen bekamen die Schüler einen spannenden Einblick in die Entsorgung und Energiegewinnung.

Keine Spur von Gestank

Antonia Windheuser, Expertin der Anlage, führte die Jugendlichen durch die Hallen und räumte mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf: „Das größte Klischee ist natürlich, dass es hier stinken würde. Tut es aber gar nicht so, weil der Müllbunker arbeitet mit Unterdruck. Das heißt, er bleibt auch alles drin, was drinbleiben soll. Natürlich kommt auf das Wetter an oder im Sommer kann es mal ein bisschen stinken, wenn die Luke auf ist. Aber das ist wirklich harmlos“, erklärt sie. Durch den Unterdruck im Müllbunker bleiben die Gerüche weitgehend eingeschlossen – nur an warmen Tagen kann es kurz unangenehm werden.

Vom Müll zur Energie

Täglich landen mehr als 1.000 Tonnen Restmüll in der Anlage – das entspricht etwa 800 Kleinwagen. Alle halbe Stunde verbrennt der Ofen rund fünf bis sechs Tonnen davon bei rund 1.000 Grad. Die entstehende Hitze wird zur Dampferzeugung genutzt. Dieser Dampf treibt Turbinen im benachbarten Heizkraftwerk an – genug, um mehr als 30.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Lernen außerhalb des Klassenzimmers

Lehrer Sascha Kaul war begeistert vom Ausflug. Für ihn war der Besuch in der Müllverwertung gelebter Unterricht: „Rausgehen, einfach mal berieseln, uns anschauen und was anfassen. So habe ich einen größeren Effekt, als wenn ich vorne an der Tafel stehe, ein Video zeige oder was Male mit Kreide ans Whiteboard. So können die Kinder einfach lernen.“