Nach über 30 Jahren
McDonald's gibt Russland-Geschäft auf

Die US-Fast-Food-Kette gibt infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine ihr Geschäft in Russland auf. Nach über 30 Jahren in dem Land will McDonald's die rund 850 Filialen an einen russischen Käufer verkaufen, wie der Konzern in Chicago mitteilte.
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Russische Aktivitäten für McDonald's nicht mehr haltbar
Das Unternehmen sei zum Schluss gekommen, dass das Eigentum an den russischen Aktivitäten nicht mehr haltbar und auch nicht mehr im Sinne der Unternehmenswerte sei. Bereits am 8. März hatte das Unternehmen angekündigt, die Restaurants im Land vorübergehend zu schließen. Die Markensymbole soll der neue Besitzer der Restaurants nicht weiter nutzen können.
Anfang der 1990er-Jahre war die Eröffnung der ersten McDonald's-Filialen auch ein Zeichen für Wandel und Aufbruch in Russland gewesen. Entsprechend symbolisch stehen nun die Schließungen für die verhärteten Fronten zwischen Moskau und dem Westen. Kurz bevor die US-Kette Anfang März ihre 850 Filialen in Russland zunächst vorübergehend schloss, bildeten sich vor den Moskauer Restaurants teils lange Schlangen.
McDonald's könne „das unnötige menschliche Leid, das sich in der Ukraine zuträgt, nicht ignorieren“, hieß es damals - wenige Tage nach Russlands Überfall auf die Ukraine am 24. Februar - vom Konzern. Seitdem klebten an den Türen der russischen Filialen Plakate mit der Aufschrift: „Wir werden Sie auf jeden Fall über die Wiederaufnahme der Bedienung informieren.“ Dazu aber wird es nun doch nicht kommen.
62.000 russische McDonald's-Mitarbeiter erhalten bis zum Verkauf weiter Gehalt
Mit 62.000 örtlichen Mitarbeitern zählte McDonald's zuletzt zu einem der wichtigsten Arbeitgeber Russlands, galt in seiner Branche als Marktführer. Man wolle sich bemühen, das Gehalt der Angestellten weiterzuzahlen, bis ein neuer Käufer gefunden worden sei, heißt es nun in der Mitteilung. Auch für eine Weiterbeschäftigung beim künftigen Besitzer wolle man sich einsetzen.
Unsichere Zeiten brechen darüber hinaus auch für Hunderte russische Zulieferer an, die McDonald's bislang etwa mit landwirtschaftlichen Produkten versorgten. Für das Unternehmen selbst fallen eigenen Angaben zufolge für den Rückzug aus Russland Sonderkosten in Höhe von 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar an - unter anderem für Abschreibungen und Fremdwährungsverluste.
Starbucks setzt ebenfalls geschäftliche Aktivitäten aus
Auch die weltgrößte Café-Kette Starbucks stoppte bereits ihren Betrieb in Russland angesichts des russischen Angriffskrieges. „Wir haben entschieden, sämtliche Geschäftsaktivitäten in Russland auszusetzen“, verkündete Starbucks-Vorstandschef Kevin Johnson in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Starbucks hat laut Analysten rund 130 Filialen in Russland, die von Lizenznehmern betrieben werden. (dpa/aze)
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