Raffinerie-Streik an Frankreichs Zapfsäulen - Minister fordern schnelles Ende!

Leergefegte Tankstellen in Frankreich: Geht unseren Nachbarn das Benzin aus?

10.10.2022, Frankreich, Saint Pierre de Vassols: Das Bild zeigt eine Tankstelle, an der es kein Benzin und Diesel mehr gibt. Autofahrer in Frankreich müssen sich weiter auf knappen Sprit an Tankstellen einhalten. Der Streik bei den Raffinerien von TotalEnergies wurde bis mindestens Dienstag verlängert, wie der Fernsehsender franceinfo am Montag berichtete. Foto: Frank Kleefeldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Streiks in französischen Raffinerien wurden verlängert.
dpa, Frank Kleefeldt

Knapper Sprit an Tankstellen oder auch gar kein Tropfen, der aus dem Zapfhahn kommt – darauf müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer in Frankreich aktuell einstellen. Die Situation an den Zapfsäulen ist bei unseren französischen Nachbarn kritisch. Bei rund einem Drittel der Tankstellen fehlt mindestens ein Kraftstoff. Grund dafür: der Streik bei den Raffinerien von TotalEnergies – Frankreichs Wirtschaftsminister fordert jetzt ein schnelles Ende der Streitereien um mehr Lohn, damit der Sprit wieder fließt.
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Bei fast einem Drittel der Tankstellen fehlt mindestens ein Kraftstoff

Seit Tagen ist Ausnahmezustand an französischen Tankstellen angesagt. Arbeiterinnen und Arbeiter streiken im Kampf um eine Lohnerhöhung der Raffinerien im Land. Der Kraftstoff ist dadurch an den Zapfsäulen knapp und teurer. Bei fast einem Drittel der Tankstellen fehlte am Montagabend mindestens ein Kraftstoff, wie Energieministerin Agnès Pannier-Runacher dem Sender „France Info“ sagte.

Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat deshalb jetzt dringend eine rasche Beilegung des Lohnstreits zwischen Raffineriearbeitern und Energiekonzernen eingefordert. „In den kommenden Stunden muss eine Einigung gefunden werden“, sagte Le Maire am Dienstagmorgen dem Sender „France Info“. „Die Situation hat schon zu lange gedauert.“

„Wenn es Verhandlungsangebote gibt, müssen sie wahrgenommen werden“, so Le Maire in Richtung Gewerkschaften. „Sonst ist das kein Streik mehr, um Ergebnisse zu erzielen, sondern einfach die Blockade des Landes.“ Die Arbeitgeber müssten aber auch aufrichtig verhandeln.

Le Maire betonte zwar, dass die Verhandlung Vorrang habe, doch die Blockade an Kraftstofflagern und Raffinerien müsste unverzüglich aufgehoben werden. Sollten Gehaltsverhandlungen kategorisch abgelehnt werden, habe man keine andere Möglichkeit, als die „notwendigen Mittel“ anzuordnen, um die Lagerstätten zu befreien und die Raffinerien funktionsfähig zu machen. Regierungssprecher Olivier Véran sagte dem Sender „RTL“, man behalte sich die Möglichkeit vor, zu intervenieren.

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Lohnstreik legt 60 Prozent der Raffineriekapazitäten in Frankreich lahm

Illustration de la pénurie d'essence, des automobilistes en file d'attente devant une station d'essence Total Energies, à Paris, France, le 10 octobre 2022. © Stéphane Lemouton/Bestimage Illustration of the gasoline shortage, motorists queuing in front of a Total Energies gas station, in Paris, France, on October 10, 2022 / action press
In Frankreich ist der Kraftstoff an Tankstellen knapp
ap, action press, ActionPress

Mehr als 60 Prozent der Raffineriekapazitäten in Frankreich werden durch die Streiks lahmgelegt, was die Dieselpreise in die Höhe treibt und das Land dazu zwingt, die Kraftstoff-Importe zu erhöhen.

Unter Führung der Gewerkschaft CGT streiken die Beschäftigten der großen Raffinerien wie etwa von ExxonMobil und TotalEnergies bereits seit 22 Tagen mit der Folge, dass der Sprit an den Zapfsäulen inzwischen knapp wird. Medienberichten zufolge soll der Streik bei Total und Exxon nach Aufrufen der großen Gewerkschaften CGT und FO vom Dienstag weitergehen. (mit Reuters/dpa/lwe)

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