Deutsche Bahn und Gewerkschaft EVG
Immer noch keine Einigung bei Tarifverhandlungen: Kommt jetzt der Mega-Bahnstreik?
Kommt es ausgerechnet in den Sommerferien zum Mega-Streik bei der Deutschen Bahn? Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen könnte es in Deutschland schon sehr bald zum Verkehrs- und Reisechaos kommen. "Die Option für Streiks ist natürlich auf dem Tisch", erklärte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch am Mittwoch in Berlin, darüber werde jetzt konkret beraten.
Kommt jetzt die wochenlange Streik-Flut?
Jetzt also doch! Vor den aktuellen Tarifverhandlungen haben sich die Bahngewerkschaft EVG und die Deutsche Bahn optimistisch gezeigt, sich noch einigen zu können. Doch die Fronten sind zu verhärtet.
Die Gewerkschaft EVG hat durchgehend die Streik-Keule geschwungen.
Wenn die Bahn keine konstruktive Haltung einnehme, "dann drohen natürlich auch erneute Warnstreiks", sagt der Verhandlungsführer der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Kristian Loroch. Die Bahn hingegen beklagt die Sturheit der EVG. „Die Gewerkschaft zeigt kein Entgegenkommen und macht keine Lösungsvorschläge“, kritisierte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Weiteren Verhandlungen erteilte die Bahn in ihrer Stellungnahme in der Nacht zu Mittwoch (31. Mai) eine Absage. „Das ist im Moment sinnlos, weil die EVG sich keinen Millimeter bewegt“, wurde Seiler darin zitiert.
Und es könnte noch schlimmer kommen. Denn jetzt drohen sogar reguläre Streiks – und die könnten sich über Wochen hinziehen. Die Gewerkschaft hat bereits angekündigt, bei einem Scheitern der Verhandlungen die Mitglieder zu einer Urabstimmung aufzurufen.
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Bahn bietet zehn Prozent mehr Lohn, Gewerkschaft fordert zwölf Prozent
Das neue Angebot der Deutschen Bahn für gut 180.000 Beschäftigte sieht zwölf Prozent mehr Geld für die unteren, zehn Prozent mehr für die mittleren und acht Prozent mehr für die oberen Einkommensgruppen vor. Die Erhöhungen sollen in zwei Stufen erfolgen, die erste im Dezember 2023. Außerdem bietet die Deutsche Bahn die Zahlung von 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie an - 1.450 Euro voraussichtlich im Juli, weitere 1.400 Euro im November. Die Laufzeit liegt im Angebot bei 24 Monaten.
Die Gewerkschaft EVG fordert zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll nach Gewerkschaftsvorstellung bei zwölf Monaten liegen.
Eigentlich liegen die beiden Tarifparteien gar nicht so weit auseinander. Die sture Haltung müssen jetzt Pendler, Reisende und Schulkinder ausbaden. Der Start in die Sommerferien könnte noch sehr holprig werden. (rts/dpa/aze)
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