Bank hält sie für tot
91-Jährige kommt monatelang nicht an ihr Konto

Eine 91-jährige Britin kommt monatelang nicht an ihr Konto, weil die Bank sie nach einem internen Fehler für tot hält. Rentenzahlungen werden eingestellt, Telefon und Strom abgestellt. Eine erneute Aktivierung des Kontos ist nur mit einer Pin-Nummer möglich. Doch die hat die Seniorin vergessen.
Barclays-Bank erklärt Seniorin für tot - obwohl sie in der Filiale steht
Der Albtraum beginnt im November 2022: Die 91-jährige Britin informiert ihre Hausbank über den Tod ihres Mannes. Außerdem soll ihre Tochter eine Kontovollmacht erhalten. Doch ein Mitarbeiter der Bank macht einen folgenreichen Fehler: Er erklärt gleich beide Kontoinhaber für Tod und schließt das Bankkonto.
Wie der „Guardian“ berichtet, werden nach der Kontoschließung ihre Rentenzahlungen zurücküberwiesen und sämtliche Daueraufträge eingestellt. Auch die Lastschriften können nicht mehr beglichen werden. Die Folgen: Der Telefonanschluss wird gekündigt, die Energieversorgung eingestellt.
Um den Irrtum aufzuklären, sucht die Seniorin mehrmals die nächstgelegene Barclays-Filiale auf. Obwohl die Seniorin persönlich in der Bank erscheint, wird ihr bescheinigt, tot zu sein. „Die Bank hat das Einkommen meiner Mutter gesperrt“, erklärt die Tochter im Gespräch mit dem „Guardian“. Mit Online- und Telefonbanking ist die ältere Frau aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters nicht zurecht gekommen.
Und die Bankangestellten verhalten sich nicht gerade kundenfreundlich. Die 91-Jährige hat alle benötigten Dokumente dabei und trotzdem weigert sich die Bank, das Konto wieder zu aktivieren – weil die Frau die Pin-Nummer des Kontos vergessen hat.
Bank reagiert erst nach Berichterstattung
Erst nachdem Journalisten des „Guardian“ darüber berichten, kommt Bewegung in den Fall und das Bankkonto wird wiedereröffnet.
„Wir entschuldigen uns vorbehaltlos für die Unannehmlichkeiten, die unsere treue Kundin erlitten hat. Wir können bestätigen, dass die Lastschriften wieder aufgenommen wurden, die staatlichen Rentenzahlungen eingegangen sind und eine Kulanz für die verursachte Störung angeboten wurde“, erklärte eine Barclays-Sprecher.
Ihre Tochter ist zwar froh, dass die Angelegenheit nach drei Monaten ein Ende gefunden hat. Doch die ganze Geschichte bleibt für ihre Mutter nicht ohne Folgen. „Sie hat das Gefühl, dass ihr Telefon ohne Vorankündigung wieder abgeschaltet werden könnte. Und das macht ihr große Sorgen.“ (aze)
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