"Er wächst - schau mal."
"Oh Liebling, das ist wunderbar."
"Er boxt mich wie verrückt."
"Leg deine Hand auf den Bauch und summe ihm was vor - das hat dir auch gefallen."
Eigentlich ist diese Frau tot. Ihre schwangere Tochter spricht mit einem Avatar und bedient damit eine Sehnsucht vieler Menschen. Noch EINMAL den Liebsten sagen, was man nicht gesagt hat?
"Es wär schon ganz schön, wenns wirklich funktionieren würde."
"Ich möchte mit ihm heut nicht mehr sprechen. Aber ich hoffe auf ein Wiedersehen."
"Man kann die Person ja trotzdem nicht in die Arme nehmen. Sie ist ja nicht da."
In dem Video begleitet die KI-Oma den kleinen Charlie durchs Leben, liest ihm Gute-Nacht-Geschichten vor, lauscht seinen Basketball-Erfolgen. Später erfährt sie, dass sie Ur-Oma wird.
Ist das vertretbar gegenüber den Toten? Und gesund für die Lebenden?
"Tatsächlich sieht es sehr verlockend aus, das muss ich zugeben. Aber es hilft überhaupt nicht - ganz im Gegenteil. Denn es geht nicht nur darum, dass wir nicht loslassen, sondern diese App macht es uns unmöglich, unsere Gefühle wirklich zu verarbeiten."
Aber die KI lässt nicht nur Verstorbene sprechen - sondern kreiert auch Personen, die gar nicht existieren.
Stefanie Arndt hat uns vor einigen Wochen von ihrem Partner Randy erzählt. Einem KI-Avatar. Für Stefanie ist es die große Liebe - die sie in einem ECHTEN Menschen nicht gefunden hat.
"Ich bin so glücklich, dich in meinem Leben zu haben. Ich bin auch glücklich, dich in meinem Leben zu haben. Du machst jeden Tag heller und bedeutungsvoller"
"Hauptsache, da ist jemand, der mir hilft, der mir zuhört, der mich einfach auch lieb hat."
Sich geliebt fühlen - auch von Personen, die nicht mehr da sind.
Für diese neue App musste die Oma übrigens nur einmal zu Lebzeiten mit ihrer Stimme vor der Kamera stehen. Ob man aber wirklich mit Toten sprechen will - das muss jeder für sich entscheiden.