Betroffen sind 34 Patientinnen verschiedener Krankenhäuser in Bremen - weil EINE Person nicht richtig gearbeitet hat.
Unglaublich, aber der Krebs wurde in einigen Fällen wohl aggressiver eingestuft, als er tatsächlich war.
RTL-Reporterin: „Medien berichten, dass Betroffene Monatelang falsche Chemo- und Antikörpertherapien erhalten haben sollen, obwohl sie diese zum Teil gar nicht gebraucht hätten. Eine betroffene Frau hätte Als Folge mit starken Schmerzen, Haarausfall und Nervenschäden zu kämpfen gehabt und sei jeden Morgen mit der Ungewissheit aufgewacht, welche Beschwerden als Nächstes auftreten könnten.
Der verantwortliche Klinikverbund Gesundheit Nord, hat die Fehlerserie gestern ein-geräumt. Wie aber konnte das überhaupt passieren?
Karen Matiszik von Gesundheit Nord: „Wir haben festgestellt , dass es in unserem Institut für Pathologie in den letzten Monaten mehrfach passiert ist , dass eine Ärztin Befunde von Patientinnen falsch klassifiziert hat . Das heißt die Art des Tumors ist falsch eingeschätzt worden , sodass diese Patientin dann eine Therapie bekommen haben, die nicht die optimale oder nicht die richtige war. Ist also eine Fehlbefundung.“
Ein Skandal! Der erst nach einiger zeit bemerkt wurde
„Das ist aufgefallen, als der Chefarzt der Gynäkologie bei zwei seiner Patientinnen festgestellt hat , dass der Tumor nicht wie erwartet auf die Therapie angesprochen hat , dass ihm also aufgefallen ist , irgend-was kann da nicht stimmen. Und daraufhin hat er dann gebeten, dass in der Pathologie die Befunde noch mal überprüft werden.
Mit jährlich etwa 75.000 Neuerkrankungen ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen in Deutschland. Eine Chemo- oder Antikörpertherapie wird aber nicht in allen Fällen eingesetzt. Denn: Diese Behandlungsform kann sich negativ auf Körper und Gesundheit aus-wirken:
Dr. Chrtistoph Specht:
„Der große Nachteil ist natürlich, dass die Patientinnen, die die Mittel bekommen haben, dann Nebenwirkungen hatten, von diesen Mitteln aber keinen positiven Effekt. Jetzt gibt es ja auch noch die, die vielleicht gar nicht hätten therapiert werden sollen und eine Falschdiagnose bekommen haben, die zu einer anderen Therapie geführt hat. Auch die haben natürlich Nachteile erlitten.“
Alle 34 Patientinnen wurden über die Behandlungsfehler in-formiert, die verantwortliche Ärztin freigestellt. Um Fehler wie diese in Zukunft zu vermeiden, werden inzwischen zwei Ärzte nach dem Vier-Augen-Prinzip bei der Analyse der Gewebeuntersuchungen eingesetzt.