Sinnvoller Job oder Steuerverschwendung?: Stadt Bosau sucht Wasserhahn-Aufdreher!
Wasserhähne auf- und zudrehen – ein neuer Job in Bosau? Klingt wie die ultimative Steuerverschwendung, oder? Unser Reporter hat sich das genauer angesehen. Die Gemeinde Bosau plant, einen neuen Mitarbeiter einzustellen. Der Grund: Die Trinkwasserverordnung sorgt für zusätzlichen Aufwand. Tatsächlich schreibt die deutsche Trinkwasserverordnung vor, dass Wasserhähne in öffentlichen Gebäuden alle 72 Stunden gespült werden müssen, falls sie nicht regelmäßig genutzt werden. Aber worauf kommt es dabei an? Laut einem Experten ist der Wasserauslauf entscheidend, und auch der Geruch kann Hinweise geben. In Bosau betrifft das 20 Gebäude mit insgesamt 530 Wasserhähnen, Duschen und Ähnlichem – inklusive Schulturnhallen. Da diese oft nicht ausreichend genutzt werden, muss das Hausmeisterteam die Spülung übernehmen. Pro Wasserhahn sind das etwa drei Minuten, inklusive der Messung von Kalt- und Warmwassertemperatur. Das summiert sich auf rund 40 Stunden pro Woche, wie der Bürgermeister berichtet. Deshalb soll nun ein neuer Kollege eingestellt werden. Der Sinn der Übung? Das Wasser in den Leitungen soll umgewälzt werden, um frisches Wasser zu gewährleisten und Keimbildung zu verhindern. Keime im Trinkwasser können nämlich zu Problemen wie Durchfall führen. Während manche Gebäude in Deutschland automatische Spülsysteme haben, ist das in Bosau leider nicht der Fall. Der neue Mitarbeiter wird aber nicht nur für die Wasserhähne zuständig sein. Auch gärtnerische Pflegearbeiten wie Rasenmähen, Heckenschneiden und Dachrinnenreinigung gehören zu seinen Aufgaben. Es wird also ein echter Allrounder gesucht, der sich mit Engagement um die Gesundheit der Bürger in Bosau kümmert.
