"Selbstverteidigung funktioniert mit drei Sachen: Überraschungsmoment, Timing, Geschwindigkeit der Technik".
Beim "Nightwalk" lernen Frauen, wie sie sich bei Dunkelheit gegen einen Angreifer wehren. Verteidigungscoach Gaby Bothe geht mit den Teilnehmerinnen einige Situationen durch.
"Wir sind als allererstes im Widerstand generell, weil wir wollen das nicht. Du willst das nicht. Widerstand ist aber das. Und das erzeugt noch mehr Stress. Widerstand erzeugt Angriff. Das bedeutet, wenn ich jetzt an dir rumreiße und du ziehst auch, zieh mal bitte, dann gewinnt der Stärkere. Und das wird in diesem Falle der Mann sein, weil er einfach mehr Kraft hat. Also, wenn du mich mal bitte anfassen magst. Genau, einarmig, mach mal ruhig einarmig. Ist mir egal. Du ziehst. Ich halte erst mal gegen. Bitte ziehen. Okay. Wenn ich mich jetzt befreien will, ist das schwer, weil der Arm ist gestreckt. Und jetzt mache ich das, womit niemand rechnet. Ich gehe einfach vor und renn dich um."
Die Frauen sollen lernen, dass sie auch ohne viel Kraft aus unangenehmen Situationen herauskommen. Falls doch Kraft gefragt ist, zeigt Gaby Bothe auch dafür eine wirkungsvolle Methode.
"Ich möchte gerne, dass ihr jetzt mit der offenen Hand hier reinschlagt. Aber bitte nicht so wie so ein Volleyballer, also auch nicht so viel Schwung holen. A, man sieht es. B, ihr verwendet viel zu viel Kraft auch oder man kann den Arm auch festhalten. Sondern diese Dynamik kommt aus dem Körper, aus den Muskelketten eigentlich, die ich immer aufbaue. Das sind Muskelketten. Das muss so schnell kommen, und das muss auch die Dynamik haben. Bam! Das kommt aus der Hüfte. Bam! Fertig, Zack!"
Es kommt auf Schnelligkeit an und darauf, seinem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein.
"So, Ladys, jetzt kommt’s drauf an! Eine gewisse Beweglichkeit in den Beinen solltet ihr behalten. Als Allererstes die Hand fixieren, damit er nicht herumgrabbelt an eurer Brust. Und dann diese Hand. Die ist hier, und da gehe ich nicht so runter, sondern Squats. Ihr könnt auch ein bisschen Kniebeugen. Oder könnt ihr das nicht? Weil ich habe immer dich im Blick. Und wenn ich merke, dass er hier irgendwas machen will, dann ist diese Hand in den Spareribs."
Ein selbstbewusster Umgang und die richtigen Techniken können im Ernstfall entscheidend sein. Wer vorbereitet ist, fühlt sich auf dem Heimweg nicht nur sicherer, sondern gewinnt auch an innerer Stärke.