Ärzte aus Hannover machen weltweit Hoffnung: Gallenkrebs war Susannes Todesurteil – bis diese OP kam
Susanne Viehmeier erhält 2022 die Schockdiagnose Gallenkrebs. Die Ärzte geben ihr kaum Hoffnung. Doch dann wagt sie eine Therapie an der MHH Hannover mit einem weltweit einzigen Eingriff. Die Operation rettet ihr das Leben und könnte in Zukunft vielen Krebspatienten helfen. Jetzt plant sie ihren 40. Hochzeitstag – und die Goldene gleich mit.
Als Susanne Viehmeier im August 2022 die Schockdiagnose Gallenkrebs bekommt, ist gerade ihr zweites Enkelkind auf die Welt gekommen - die 62-Jährige will kämpfen!
OT Susanne Viehmeier, ehemalige Krebspatientin
"Ich habe eigentlich noch so viel Kraft in mir gespürt . Und was vielleicht auch entscheidend. Ich habe nie gemerkt, dass es mir schlecht geht . Mir ging es immer gut und das war so ein Grund , wo ich gesagt habe Ich will nicht."
Krebs der Gallenwege ist selten. Die Gallenblase ist ein kleines, birnenförmiges Organ und ist durch die Gallengänge mit der Leber verbunden.
Gallenkrebs kann sowohl in der Gallenblase als auch in den Gallengängen entstehen. Insgesamt erhalten laut Robert Koch-Institut 5.100 Menschen pro Jahr die Diagnose.
Susanne Viehmeier gibt ihrem Tumor damals einen Namen: Erich - von Erich Honecker. Er war eben da, obwohl sie ihn nicht wollte.
Der Tumor gilt als
inoperabel, sie soll nur noch lebensverlängernd, also palliativ behandelt werden.
Bis sie, auf Anraten ihres Arztes, an einer Medikamentenstudie der Medizinischen Hochschule Hannover teilnimmt.
OT Susanne Viehmeier, ehemalige Krebspatientin
"Am Anfang ist der Tumor sogar geschrumpft und nachher war es dann so , dass zumindest die Ränder halt abgestorben sind."
Und das macht das Unmögliche möglich: - Susanne Viehmeier kann jetzt doch operiert werden.
Es ist das erste Mal weltweit, dass diese Technik so angewendet wird.
Der Eingriff - nicht ungefährlich: Denn der Tumor umfasst zu dem Zeitpunkt bereits alle drei Lebervenen, die Blut in Richtung Herz pumpen.
Deswegen wird die Leber in einem ersten Schritt bis zur Hälfte geteilt und später mit einer speziellen Maschine im Körper heruntergekühlt vier Grad, bekannt aus der Transplantation von Organen.
OT Prof. Dr. Moritz Schmelzle, Direktor der MHH-Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
"Wir haben/ das Blut um die Leber herum geleitet , konnten die Leber ausklemmen und dann ohne Blut blutlos operieren . Versorgt wurde die Leber in dieser Zeit durch eine Nährlösung.
Die Lebervenen samt des Tumors können die Ärzte entfernen, ohne dass die Leber abstirbt. Eine Technik, die die MHH in Zukunft auch bei anderen Krebspatienten anwenden will.
Susanne Viehmeier ist dank der OP ihren Krebs los - schenkt ihren Ärzten zum Dank einen Kaktus - namens Erich.
Jetzt freut sie sich auf den 40. Hochzeitstag mit ihrem Mann mit dem sie fest auch die Goldhochzeit plant.