"Ich bin, wie ich bin. Und du bist anscheinend nicht der Richtige für mich. Wenn du nicht mit meinen Ecken und Kanten klarkommst, dann lass es. Ich brauche jemanden, der mich so nimmt, wie ich bin."
Was wie ein schlecht laufendes Date klingt, ist es auch. Eine Art Blind Date zwischen Mensch und Haustier.
"Ich bin nicht frech, ich bin ehrlich. Und wenn die Leute damit nicht klarkommen, dann können sie mich gleich vergessen."
Hinter dieser temperamentvollen Stimme steckt ein echtes Tier - und zwar Joker. Der fünfjährige Hund ist seit fast zwei Jahren schon im Tierheim Mölln. Er sieht ganz süß aus, doch sein Charakter hat es in sich - wie er im Gespräch auch selbst offen zugibt:
"Ich bin ein kleiner Kläffer und kann auch mal stressig werden. Aber wenn ich dir vertraue, bin ich total verschmust und loyal. Ich brauche aber klare Ansagen, sonst übernehme ich das Kommando. Und wenn mir was zu viel wird, dann kann ich auch mal zwicken."
Durch eine Künstliche Intelligenz kann er sprechen. Einmal Durchklingeln und schon hat man Joker am Hörer.
"Joker hier. Wer will was von mir?"
Ein etwas ungewöhnlicher Start in ein Gespräch, hier aber genau richtig, findet Tierschutzberaterin Stefanie Woost.
"Joker ist ein Wolf im Schafspelz. Er sieht zuckersüß aus, aber er kann ganz anders."
Bei Joker und unserem Kollegen Sebastian ist der Funke irgendwie nicht übergesprungen.
"Na dann, Pech gehabt. Ich habe dir gesagt, ich bin nicht einfach. Wenn du keine Geduld und keine Erfahrung hast, dann ist das hier nichts für dich. Such dir wen anders. Ich brauche jemanden, der weiß, was er tut."
"Ja. Vielleicht solltest du aber auch mal ein bisschen an dir arbeiten, finde ich."
"An mir arbeiten. Ich bin, wie ich bin. Und du bist anscheinend nicht der Richtige für mich. Wenn du nicht mit meinen Ecken und Kanten klarkommst, dann lass es. Ich brauche jemanden, der mich so nimmt, wie ich bin."
"Ja. Dann lassen wir das lieber. Tschüss."
"Na dann, Tschüss. Viel Glück bei der Suche nach einem einfacheren Hund."