Ein Sprung von einem Felsen auf Mallorca verändert für Stefan alles. Im Sommer vor 13 Jahren macht der damals 26-Jährige mit seinem besten Freund Urlaub in Cala Ratjada. Als sie Einheimische sehen, die zum Spaß von einem Felsen ins Meer springen, machen die beiden mit. Doch Stefan schlägt mit voller Wucht auf einer Sandbank auf.
Sein fünfter Halswirbel ist gebrochen, die Ärzte geben ihm nur eine Überlebenschance von zehn Prozent. Doch Stefan wacht aus dem Koma auf und kämpft sich zurück in ein Leben, das nie wieder so sein wird wie zuvor. Er ist querschnittsgelähmt.
Besonders ein Wunsch scheint für ihn unerreichbar zu werden: eine eigene Familie. "Die Prognose, Vater zu werden, ist sehr gering, hat man mir gesagt", sagt Stefan heute. Er arbeitet täglich daran, einen halbwegs selbstständigen Alltag zu führen. Eine computergesteuerte Armstütze hilft ihm dabei, seinen Kaffee zu trinken. "Ich liebe diesen Arm einfach. Da gibt es einfach so viel Selbstständigkeit", sagt er.
Viermal pro Woche kommt Physiotherapeutin Annika zu ihm nach Hause. Drei Jahre nach dem Unfall entwickelt sich mehr zwischen den beiden. "Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und haben immer viel miteinander gelacht bei der Therapie", erzählt Annika. Irgendwann schreibt sie ihm: "Ich würde schon gern wissen, wie du küsst."
Für Stefan ein unvergesslicher Moment. "Das Herz ist rausgesprungen und es war wirklich auch superromantisch", erinnert er sich. Aus der Physiotherapeutin wird die Liebe seines Lebens. Vor fünfeinhalb Jahren heiraten die beiden.
Mit ihrem Instagram-Kanal machen Annika und Stefan anderen Paaren in ähnlichen Situationen Mut. Doch sie wollen noch mehr: ein eigenes Kind. Fünf lange Jahre dauert die Kinderwunschbehandlung. Es ist eine Zeit, die von Stress und hohen Kosten geprägt ist. "Aber es hat sich gelohnt", sagt Annika.
Vor ein paar Tagen bringt sie die kleine Mila zur Welt. "Ich bin geplatzt vor Freude", sagt Stefan. Die stolzen Eltern halten nun endlich ihr persönliches Happy End im Arm.