Teurer Einkauf!
Darum fordert der Bauernverband jetzt höhere Preise für Lebensmittel

Wenig Einkauf für viel Geld!
Dieses Gefühl kennen wahrscheinlich viele, wenn sie aktuell in die Supermärkte gehen. Trotzdem fordert der Bauernverband jetzt noch höhere Lebensmittelpreise. Warum das so ist – und wie teuer Lebensmittel tatsächlich sind.
Die Inflation sinkt – teuer bleibt es aber trotzdem
Mal Hand aufs Herz: Wer hat aktuell nicht das Gefühl, dass im Einkaufswagen irgendwie weniger Produkte liegen und man trotzdem mehr bezahlt? Dass es vielen so geht, zeigt eine kurze Umfrage von RTL in der Kölner Innenstadt: „Die Inflation ist angeblich wieder unter drei Prozent, aber das merke ich noch nicht“, sagt zum Beispiel eine Passantin. „Es ist alles teurer geworden, die Lebensmittel auch. Da muss man schon aufpassen, was man kauft“, sagt eine andere.
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Trotzdem fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbands Joachim Rukwied höhere Preise für Lebensmittel aus Deutschland, um die Bauern zu unterstützen: „Sonst werden wir zunehmend Lebensmittel aus dem Ausland importieren und die regionale, heimische Landwirtschaft weiter zurückfahren.“ Aber wie teuer sind Lebensmittel aktuell wirklich?
So teuer sind Lebensmittel aktuell
Die gute Nachricht zuerst: Im Vergleich zum Mai 2023 sind die Preise für Lebensmittel nur um 0,6 Prozent gestiegen. Rechnet man auch die Preise für alkoholfreie Getränke mit ein, ist man bei einer Preissteigerung von 1,2 Prozent. Das vermeldet das Statistische Bundesamt. Auch wenn das erstmal gut klingt und die Preise weniger schnell steigen als noch im vergangenen Jahr: Schaut man sich den Preistrend seit 2020 an, zeigt sich, dass Lebensmittel immer teurer werden. Rinderhackfleisch ist beispielsweise etwa 43 Prozent teurer als noch 2020, Weißbrot kostet ein Drittel mehr und ähnlich sieht es auch bei Vollmilch und Butter aus.
Bauernverband will höhere Preise
Trotz dieser Tendenz fordert der Deutsche Bauernverband eine weitere Preissteigerung. Im Vorfeld des Deutschen Bauerntags, der vom 26. Bis 27. Juni in Cottbus stattfindet, äußert sich Joachim Rukwied so: „Den Verbraucherinnen und Verbrauchern muss klar sein, dass Lebensmittel aus Deutschland wie beispielsweise Fleisch oder Wurst zu höheren Standards erzeugt werden als anderswo.“ Und diese hohen Standards haben ihren Preis.
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Aber Rukwied sieht nicht nur die Verbraucher in der Verantwortung, sondern auch die Politik. Der Bauernverband habe sich bereits viel für Tierwohl eingesetzt und sei bereit, noch mehr zu tun, sagt er in seiner Rede beim Deutschen Bauerntag. Das müsse aber auch finanziert werden, damit es auch weiterhin für alle Familien möglich ist, hochwertige Produkte zu kaufen – egal ob arm oder reich. Wie genau sich die Forderungen an der Supermarktkasse auswirken könnten, dazu sagte Rukwied nichts.