Stichtag 2. September

Darum lohnt sich die Steuererklärung für jeden!

Na, schon erledigt?

Anfang September muss die Steuererklärung abgegeben werden, zumindest von Personen, die verpflichtet sind, eine einzureichen. Es kann sich aber auch für alle anderen lohnen. Was ihr dazu wissen müsst.

Bis wann muss man die Steuererklärung abgeben?

Die Steuererklärung für 2023 muss in diesem Jahr bis zum 2. September abgegeben werden. Das gilt allerdings nur, wenn man zur Steuererklärung verpflichtet ist. Wer sich für die Steuererklärung Hilfe bei einem Steuerberater oder einem Lohnsteuerverein sucht, hat bis zum 2. Juni 2025 Zeit, um die Steuererklärung für das Jahr 2023 abzugeben. Alle, die nicht verpflichtet sind, haben sogar noch mehr Zeit und können ihre Steuererklärung für 2023 sogar bis 2027 abgeben.

Die Fristen für die Steuererklärung für 2023 sind wegen der Corona-Pandemie besonders spät. Für das Steuerjahr 2024 wird wieder die alte Frist gelten – die Steuererklärung muss dann von allen, die dazu verpflichtet sind, bis zum 31. Juli 2025 abgegeben werden.

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Diese Personengruppen sind zur Abgabe verpflichtet

Zu wissen, ob man zur Steuererklärung verpflichtet ist, ist manchmal gar nicht so einfach, sagt Steuerberater Markus Grote. Selbstständige müssen in jedem Fall eine Steuererklärung machen, aber auch für manche Arbeitnehmer trifft das zu, nämlich immer dann, wenn sie zusätzlich zum Lohn Geld bekommen haben, wie beispielsweise Kurzarbeits- oder Krankengeld. Wenn ihr verheiratet seid und einer von euch in der nach der Steuerklasse V oder der Steuerklasse VI besteuert wurde, müsst ihr eine Steuererklärung abgeben. Gleiches gilt, wenn bei der Steuerklasse IV ein Faktor eingetragen wurde.

Die Gründe, für die Pflichtveranlagung – also für die Pflicht eine Steuererklärung einzureichen – sind vielfältig. „Man muss sich selbst informieren“, sagt Grote, beispielsweise auf der Website des Bundesfinanzministeriums. Man könne aber natürlich auch einen Steuerberater zurate ziehen. Diese Frage würde oft auch kostenlos beantwortet werden.

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Darum lohnt sich die Steuererklärung für alle

Auch wenn ihr keine Steuererklärung abgeben müsst, solltet ihr überlegen, ob es sich für euch vielleicht lohnen könnte. Seit 2010 geben immer mehr Menschen eine Steuererklärung ab: 2010 waren es noch 6,7 Millionen, im letzten Jahr 63,1 Millionen – also beinahe das Zehnfache. Zwar werden hier auch all jene mit eingerechnet, die eine Steuererklärung abgeben müssen, die Zahlen lassen aber vermuten, dass das immer mehr Leute auch freiwillig tun.

Das kann zum einen daran liegen, dass Steuerprogramme und Apps es vielen erleichtern, ihre Steuererklärung abzugeben. Es könnte aber auch sein, dass das an der großen Chance liegt, Geld zurückzubekommen: „90 Prozent der Leute, die eine Steuererklärung machen, bekommen Geld zurück“ sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur des Online-Ratgebers Finanztip. Im Schnitt bekomme man sogar 1.000 Euro zurück, sagt Tenhagen. Der Aufwand, eine Steuererklärung zu machen, kann sich also ordentlich lohnen.

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App, Software, oder doch lieber Steuerberater?

Wie man am besten seine Steuererklärung macht, hängt von individuellen Faktoren ab. „Steuer-Apps sind auf jeden Fall sehr sinnvoll, gerade für einfache Steuererklärungen“, sagt Steuerberater Grote. Die Apps erklären, wo welche Kosten einzufügen sind und was man absetzen kann. Allerdings können dabei auch leicht Fehler passieren, wenn die Person, die die App nutzt, wenig Ahnung hat, sagt Grote. Zur Steuer-App sollte man also nur greifen, wenn der eigene Fall nicht kompliziert ist, rät auch das Online-Portal Finanztip.

Neben Apps fürs Smartphone gibt es auch verschiedene Steuerprogramme. Wichtig hierbei ist, dass man immer die aktuelle Version nutzen muss. Die Programme unterscheiden sich oft in ihrer Komplexität. Welches Programm das Beste ist, lässt sich also pauschal nicht sagen. Portale wie Finanztip können helfen herauszufinden, welche Funktionen man benötigt – und welche nicht. Bei komplexen Fällen kann es sich aber auch lohnen, einen Steuerberater zu engagieren. Für Arbeitnehmer, die Hilfe brauchen, gibt es außerdem die Lohnsteuerhilfevereine. (iga)