Nach Aufregung um Ritter SportWarum deutsche Unternehmen in Russland weiter Geschäfte machen
Ritter Sport, Henkel, Metro, Globus oder Nestlé. Einige deutsche und westliche Unternehmen bleiben trotz Putins Angriffskriegs gegen die Ukraine noch in Russland, die Geschäfte laufen weiter. Ist das wirklich nur Profitgier? Der Schokoladenhersteller Ritter Sport wird sogar von Ukraine-Botschafter Andrij Melnyk regelrecht an den Pranger gestellt, weil er sich nicht aus Russland komplett zurückzieht. Doch Experten warnen vor solchen pauschalen Aussagen. Denn jede Entscheidung eines Unternehmens habe auch weitreichende Konsequenzen.
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Unternehmen müssen Tragweite von Russland-Exit abwägen
Die Abwägung sei nicht einfach, erklärt Markenexperte Jon Christoph Berndt. Jedes Unternehmen müsse für sich herausarbeiten: „Welche Entscheidung hat welche Tragweite und wie gehen wir damit um.“
Denn ob ein Unternehmen in Russland die gesamte Produktion stoppe, wie OBI das Geschäft in Russland komplett einstellt oder trotz Krieg weitermacht: „Für die Alternativen gibt es ja Gründe. Ein Argument pro wäre: Die russische Bevölkerung kann nichts dafür“, sagt Markenexperte Jon Christoph Berndt.
Die Motivation eines Unternehmens sollte heute sein: Was ist unser Gesellschaftsbeitrag? „Und dazu gehöre eben auch bei einem Angriffskrieg, der russischen Bevölkerung grundlegende Dinge nicht vorzuenthalten“, findet Berndt. Für das Image der Unternehmen sei das zunächst positiv, wenn sie sich aus Russland zurückziehen. Der Applaus in den sozialen Medien sei aber nach drei Wochen Krieg verpufft. Der Markenexperte gibt zu bedenken: „Jetzt geht es darum: Wie wird die russische Bevölkerung, die ja nicht gesamt dafür ist, dass Putin diesen Krieg angezettelt hat, beschädigt.“
Nestlé und Ritter Sport wollen Gewinne aus Russland-Geschäft spenden
So sei es konsequent, wenn Lifestyleunternehmen wie Adidas, Mercedes, BMW oder Ikea sich als erste aus Russland verabschiedet haben. Dagegen bleiben Firmen wie die Supermarktkette Globus oder der Lebensmittelhersteller Nestlé, weil sie die russische Bevölkerung mit Lebensmitteln versorgen.
Nestlé reagierte sogar nach zunächst heftiger Kritik und kündigte an, zahlreiche Marken wie Kitkat und Nesquik aus dem russischen Markt zu nehmen. Man wolle nur noch lebensnotwendige Produkte wie Babynahrung und medizinische Produkte dort anbieten, so der Konzern. Den Vorwurf, mit seinen Steuern in dem Land indirekt den Krieg zu finanzieren, wehrte der Konzern ab: Weil man in Russland in nächster Zeit nicht mit Gewinnen rechnen könne, müsste man dort auch keine Steuern zahlen, heißt es in dem Statement. Falls doch Gewinne erzielt würden, wolle man sie spenden. Auch Ritter Sport kündigte an, die Gewinne aus dem Russlandgeschäft zu spenden.
Auch der Düsseldorfer Konzern beabsichtigt zunächst, „Produkte des täglichen Bedarfs wie Haushalts- und Körperpflegeprodukte in Russland weiter zu liefern“. Das Unternehmen kündigte aber auch an, alle geplanten Investitionen in Russland wie den Ausbau von Standorten zu stoppen.
Denn wahr ist auch: Nicht jedes Unternehmen kann sich einen sofortigen Ausstieg aus dem Geschäft mit Russland leisten: „Es kann sein, dass ein Absatzmarkt abgeschnitten wird und dadurch das ganze System im Unternehmen durcheinandergebracht wird. Das kann auch dazu führen, dass Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen – und das auch auch nicht imageförderlich“, so Berndt.
Wichtig für das Image eines Unternehmens: Eine klare Stellung beziehen und Haltung zeigen. Dann kann es auch damit erstmal leben, wenn es wie Ritter Sport an den Pranger gestellt wird.
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