Obi rechnet mit Enteignung nach Filialschließungen: Krallt sich Russland alle 27 Standorte?

Krallt sich der russische Staat alle 27 Baumärkte?Obi rechnet mit Totalverlust wegen Russland-Ausstieg

DIESES FOTO WIRD VON DER RUSSISCHEN STAATSAGENTUR TASS ZUR VERFÜGUNG GESTELLT. [KAZAN, RUSSIA - MARCH 8, 2022: An outside view of an OBI store. The German home improvement chain OBI has announced the suspension of its operations in Russia. Yegor Aleyev/TASS] — Die Baumarkt-Kette Obi stellt ihr Geschäft in Russland ein.
dpa/TASS | Yegor Aleyev, picture alliance

23. März 2022 um 12:39 Uhr

Die Baumarkt-Kette Obi stellt ihr Geschäft in Russland ein. Die Tengelmann-Gruppe, zu der Obi gehört, geht inzwischen davon aus, die russischen Obi-Filialen an den russischen Staat zu verlieren. Das hätte für Tengelmann einen Totalverlust zur Folge.
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Tengelmann-Chef Christian Haub befürchtet Enteignung durch Russland

Die russische Regierung hat zuletzt mit der Enteignung von internationalen Firmen gedroht, die sich an den Sanktionen beteiligen und ihre Geschäfte in dem Land aussetzen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass es so weit kommt", erklärte Tengelmann-Chef Christian Haub gegenüber dem "Manager Magazin".

Obi droht dadurch ein Totalverlust des Russlandgeschäfts. Trotzdem ist für Christian Haub der Russland-Abschied "alternativlos". „Ich konnte mir einfach aus moralischen Gründen nicht vorstellen, weiterhin Geschäfte in Russland zu betreiben und damit indirekt das dortige Regime finanziell zu unterstützen", sagte Haub im „Manager Magazin“.

Obi hat in Russland nach eigenen Angaben 27 Baumärkte und 4900 Mitarbeiter, die Firma gehört zur Tengelmann-Gruppe. Gemessen an der Gesamt-Belegschaft macht Russland etwa ein Zehntel aus: Obi hat insgesamt 48.000 Beschäftigte und 670 Märkte in elf Staaten, Schwerpunkt ist Deutschland. Zuvor hatten sich bereits andere Handelskonzerne bis auf Weiteres aus Russland zurückgezogen, darunter der schwedische Möbelhändler Ikea. (dpa/aze)