"Ich will ja der Post nicht zu nahe treten, aber..."

Netzagentur-Chef Müller tadelt Deutsche Post

Der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller gibt RTL einen Ausblick auf die Preise für Strom und Gas: Wann wird Energie wieder günstiger? Außerdem nimmt er Stellung zum Chaos bei der Post-Zustellung. Hat das Management versagt? Die Antworten im Video.

"Im Jahr 2022 eine Vervielfachung der Beschwerden gesehen "

„Wir haben im Jahr 2022 eine Vervielfachung der Beschwerden gesehen und mehrere Anlassprüfungen durchgeführt“, sagt der Netzagentur-Chef im Gespräch mit RTL. und auch die Post hat offen eingeräumt, sie hatten ein ganz erhebliches Personal und damit ein Problem.

Bei der Post gab es zuletzt massive Beschwerden, dass Briefe und Pakete nicht rechtzeitig oder gar nicht ankommen.

Lese-Tipp: Zustell-Chaos bei der Deutschen Post – Briefe kommen nur jeden 2. Tag - oder gar nicht

Auf die Frage, ob hier nicht auch ein Management-Versagen bei der Post vorliegt, sagt Klaus Müller: „Ich will ja der Post nicht zu nahe treten, aber dass Fehler gemacht wurden, hat sie selber eingeräumt. Das ärgert Verbraucherinnen und Verbraucher, es ärgert Unternehmen, es ärgert Behörden, Bürgermeister.“ Und insofern sind wir im engen Gespräch mit der Post.“

Mehr könne die Bundesnetzagentur aber nicht tun, damit diese Probleme behoben werden.

"Müssen bei Energie auf andere Techniken setzen"

Im Gespräch mit RTL gibt er Präsident der Bundesnetzagentur außerdem einen Ausblick auf die Gas- und Stromversorgung in den nächsten Monaten.

„Deutschland hat seine Gasspeicher gut, sehr gut gefüllt. Wir liegen jetzt bei Anfang Januar mit über 91 Prozent. Auch unsere europäischen Nachbarn haben die Gasspeicher gut gefüllt. Das hat die Preise sinken lassen. Und insofern können wir eigentlich optimistisch sagen, in diesem Winter müsse wohl keiner Gasmangel befürchten, sondern wir bereiten jetzt den übernächsten Winter vor.“

Bei den Energiepreisen zeigt sich Klaus Müller nicht ganz so optimistisch, obwohl die
Preise im Vergleich zum letzten Sommer und Herbst wieder deutlich gesunken sind. „Das alte Preisniveau, als wir russisches Pipelinegas bekommen haben, damit rechnet auf absehbare Zeit niemand mehr“, so Müller.

Deutschland müsse insgesamt effizienter werden. „Wir müssen auf andere Techniken setzen, da müssen wir kreativ sein. Ingenieurskunst ist gefragt.“ (aze)

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